Aichacher Nachrichten

In sechs Semestern in eine sichere Zukunft

Dachdecker-Innung Schwaben: Fachkräfte für eine nach oben offene Karrierele­iter gesucht

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Wenn es durchs Dach hereinregn­et, hilft auch der beste Arzt nicht. Und wenn es unter dem Dach im Sommer zu heiß wird und im Winter die Heizkosten drastisch steigen, kann auch der Diplom-Betriebswi­rt nichts daran ändern. Gut also, wenn es Dachdecker gibt.

„2,9 Millionen Studierend­en im Winterseme­ster 2016/17 an deutschen Hochschule­n stehen gerade einmal 317000 Handwerker-Auszubilde­nde gegenüber“, erläutert Michael Voigt, Obermeiste­r der Dachdecker-Innung Schwaben. „Da muss sich niemand wundern, wenn Dachdecker immer gefragter sind.“

Als Alternativ­e für eine berufliche Zukunft in einem von Jungakadem­ikern „überschwem­mten“Arbeitsmar­kt empfiehlt Voigt daher die Ausbildung im Handwerk – oder genauer gesagt: im Dachdecker­handwerk. Dass es in dieser Ausbildung nicht nur ums Ziegelaufl­egen auf Dächer geht, verkennen immer noch viele Schüler, Eltern und Lehrer.

Vom Fundament bis zur Eindeckung

So gehört die gesamte Gebäudehül­le zu den vielseitig­en Arbeitsber­eichen der Dachdecker. Von der Fundamenta­bdichtung über die energetisc­he Optimierun­g der Wandbereic­he bis hin zur Dacheindec­kung mit keramische­n Baustoffen, Beton, Holz, Kunststoff­folien, Bitumen, Metall reicht das Aufgabensp­ektrum dieses Handwerks. Die fachkundig­e Vorbereitu­ng einer ökologisch wertvollen Dachbegrün­ung zählt ebenfalls dazu.

„Allein schon die genannten Nachwuchsz­ahlen dokumentie­ren, wo die besseren Perspektiv­en für eine sichere berufliche Zukunft zu finden sind“, so Michael Voigt. „Und das in nur sechs Semestern“, ergänzt er augenzwink­ernd.

Da bekanntlic­h Angebot und Nachfrage in der Marktwirts­chaft den Preis bestimmen, müssen sich weder Auszubilde­nde in diesem Gewerk noch Gesellen mit ihrem Einkommen vor Studierend­en oder frisch gebackenen Akademiker­n „verstecken“.

Und wer die Karrierele­iter im Handwerk noch weiter hinaufstei­gt, der kann mit dem Meisterbri­ef in der Tasche auch ein Studium anschließe­n. „Wer diesen Weg einschlägt, bringt praktische Berufsund Lebenserfa­hrung mit. Das ist ein unbezahlba­rer Vorteil gegenüber den ,klassische­n Studierend­en‘ mit theorielas­tiger reiner Schulvorbi­ldung“, gibt Michael Voigt zu bedenken. In seinen Augen ist der oft geäußerte Wunsch von Eltern, „Du sollst es einmal besser haben“, als deutliche Empfehlung für eine solide Ausbildung im Handwerk zu verstehen. pm/bif

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Foto: HF.Redaktion Aufstiegsc­hancen sind mit der Ausbildung im Dachdecker­handwerk garantiert.
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Illustrati­on: BayernDach Eine(r) für alle(s): Dachdecker­Innen kümmern sich um das gesamte Gebäude.
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