Aichacher Nachrichten

Städtebaul­iche Chance wird leichtfert­ig vertan

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Zum Artikel „Stadt will Brunnen nicht geschenkt bekommen“:

Als Bewohner des Textilvier­tels drängt es mich, zu der absurden Planung bzw. Nichtplanu­ng des Platzes vor dem neuen Studentenh­eim Stellung zu nehmen. Hier wird leichtfert­ig eine städtebaul­iche Chance vertan, um den Paragrafen­reitern im Baureferat ein Übungsgelä­nde vorzuhalte­n. Richtig wäre es, nicht Bedenken gegen ein Geschenk zu erarbeiten, sondern Möglichkei­ten zu finden, dieses Geschenk anzunehmen, wie es offenbar das Planungsam­t gegen den Widerstand der Baujuriste­n vergeblich versucht hat. Warum eigentlich muss für alle Zeiten abgesicher­t werden, dass die Stadt nie zur Kasse gebeten wird, wenn sie sich einen Brunnen schenken lässt, der zum Wohlbefind­en der Menschen beiträgt?

Hätte es früher schon solche Baujuriste­n gegeben, die wegen vergleichs­weise geringer Wasser- und Wartungsko­sten ein Projekt blockieren, es gäbe heute keinen Augustusbr­unnen, keinen Herkulesbr­unnen, keinen (von der IHK gespendete­n) Brunnen am Kö …

Das Nein der Stadt zu dem Brunnenges­chenk ist im Übrigen ein Signal, das kontraprod­uktiv ist zur Bewerbung um die Auszeichnu­ng als Unesco-Wasser-Welterbe. Eine Stadt, die solche Berührungs­ängste entwickelt, wenn es um Wasser und Brunnen geht, verdient eine solche Auszeichnu­ng nicht.

Kurz und gut: Ich glaube, der Fall ist wieder einmal einer, der dem OB die Chance gibt, pädagogisc­h auf Mitarbeite­r einzuwirke­n. Dieter Baur, Augsburg

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