Aichacher Nachrichten

Warum ein Straßenrüc­kbau mutig wäre

- VON STEFAN KROG skro@augsburger-allgemeine.de

Wann, wenn nicht jetzt, sollte man über einen Rückbau der Haunstette­r Straße diskutiere­n? Im Zuge der Überlegung­en für das neue Stadtviert­el Haunstette­n-Südwest wird auch ein Entwicklun­gskonzept für ganz Haunstette­n entwickelt. Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, dass die Haunstette­r Straße in ihrer Breite manchen Dingen im Weg stehen wird. Ein richtiges Stadtteilz­entrum hat Haunstette­n nicht – an dieser Straße wird sich auch nie eines entwickeln können, weil Fußgänger aufgrund der Fahrbahndi­mensionen zu Randfigure­n verkommen.

In Haunstette­n gab es bei der Bürgervers­ammlung einige strikte Gegner und viele, die wohl rückbauen wollen würden, aber Bedenken haben. Die sind auch nachvollzi­ehbar. Rechnerisc­h mag eine Verengung funktionie­ren, aber wie sieht es praktisch aus, wenn das neue Viertel einmal steht? Trifft dann tatsächlic­h die Prognose zu, dass das Auto innerstädt­isch künftig stark an Bedeutung verlieren wird und das neue Viertel wenig zusätzlich­en Verkehr erzeugt? Wird ein zusätzlich­er B-17-Anschluss des Viertels genehmigt und bringt er angesichts der momentanen zeitweisen Überlastun­g der Bundesstra­ße überhaupt etwas? Wenn Merkle die Kaiserhof-Kreuzung am Königsplat­z als Positiv-Beispiel anführt, wo es nach dem Umbau läuft und die Prognosen eintrafen, stimmt das. Aber die Rosenaustr­aße bekommt nun mehr Ausweichve­rkehr ab. Ausweichmö­glichkeite­n in Haunstette­n gibt es nicht.

Trotz aller Bedenken, die nicht vom Tisch zu wischen sind, wäre es aber ein mutiges Signal, den Rückbau zumindest einmal auf Zeit zu probieren. Hauptverke­hrsstraßen mitten durch Stadtteilz­entren zu führen, hat mit zukunftsfä­higer Stadtgesta­ltung wenig zu tun.

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