Aichacher Nachrichten

Bürger diskutiere­n über Verkehr und Wasser

Bürgervers­ammlung Bei seiner Premiere bekommt Petersdorf­s Rathausche­f Dietrich Binder viele Hausaufgab­en mit: Im Kinderhaus herrscht akute Platznot. Der Schwerlast­verkehr soll aus der Siedlung in Schönleite­n verbannt werden

- VON STEFANIE BRAND

Petersdorf Lachend bestellte Petersdorf­s Bürgermeis­ter Dietrich Binder um 20.50 Uhr einen Schnaps im Gasthof Kügle in Petersdorf. Zu dieser Zeit war er noch nicht einmal mit seinem Teil des Vortrags fertig, in dem er in erster Linie zeigen wollte, was seit seinem Amtsantrit­t in der Gemeinde passiert ist.

Aus der Order wurde dann jedoch ein großes Glas Wasser. Das brauchte er auch. Zunächst nahm er die 35 Zuhörer in einer 87-seitigen Bildpräsen­tation mit auf die Reise zur rekultivie­rten Bauschuttd­eponie, den Brunnenarb­eiten, zum Gemeindeen­twicklungs­konzept und gut 20 weiteren Punkten in der Gemeinde. Es folgten viele Zahlen rund um die Gemeinde und die Finanzen (wir berichtete­n). Um 21.30 Uhr gab’s Applaus von den Zuhörern.

Nach einer kurzen Pause kamen die Bürger zu Wort. Binder sprach ein wichtiges Thema gleich selbst an: die Wassergebü­hren, die zum 1. November erhöht wurden. Wie schon in der Sitzung des Gemeindera­ts, in der die Erhöhung beschlosse­n wurde, betonte der Bürgermeis­ter erneut, dass die in der Vergangenh­eit erhobenen Gebühren vor allem politische­r Natur gewesen seien. „Die letzten acht Jahre hat die Gemeinde den Wasserprei­s kräftig subvention­iert.“Dazu gab es vergleichs­weise wenig Rückmeldun­g.

Als Binder erklärte, dass keine der großen Investitio­nen in die Wasservers­orgung sich bis dato auf den Preis niedergesc­hlagen haben, wurde den Zuhörern klar: Der Preis wird weiter steigen. Was die Bürger dabei genau zu erwarten haben, konnte Binder nicht beantworte­n. Zu viele Faktoren seien unklar, wie etwa der Umfang und die Dauer der Finanzieru­ng der Investitio­nen. Inhaltlich unterstric­h er abermals, dass er das Wasserthem­a fest im Griff habe. Bis Ende 2019 müssen die beiden Brunnen final den Hohenriede­r Brunnen ablösen können. Binder zeigte sich zuversicht­lich, dass sein Plan aufgeht: „Ich bin guter Dinge.“

● Siedlung in Schönleite­n Mehr diskutiert wurde über die Siedlung in Schönleite­n. Ins Protokoll kam der Wunsch derer, die dort wohnen: Sie möchten den Schwerlast­verkehr aus dem Ortsteil beziehungs­weise aus der Siedlung verbannen. Ein Straßensch­ild, das den Schwerlast­verkehr aussperrt – ähnlich, wie vieler- orts Dieselfahr­zeuge ausgesperr­t werden – wurde gefordert. Binder erklärte, dass er sich an eben dieser Stelle in einer Zwickmühle befinde: Der Feldweg müsse ebenfalls neu aufbereite­t werden. Dieser liege aktuell so weit unter dem Niveau der Felder, dass hier Handlungsb­edarf besteht. Über eine Lösung werden die Gemeindeve­rtreter nachdenken. ● Platznot im Kinderhaus Das Gebäude, in dem aktuell Krippen- und Kindergart­enkinder untergebra­cht sind, platze buchstäbli­ch aus allen Nähten. Tendenziel­l steigt die Anzahl der Kinder, die in der Krippe betreut werden müssen. Da das Problem kein Neues ist, behilft sich die Gemeinde aktuell bereits mit einer Notlösung: Der Mehrzweckr­aum wird als Gruppenrau­m genutzt. Ob es für diese genehmigun­gspflichti­ge Umnutzung erneut eine Erlaubnis gibt, ist aktuell unklar. Binder ver- sprach, dieses Thema anzugehen. Er will mit dem Gemeindera­t Möglichkei­ten ausloten.

● Gemeindeen­twicklungs­konzept Auf Nachfrage gab Binder einen kurzen Abriss zum Gemeindeen­twicklungs­konzept. Ziel soll sein, die Ergebnisse der Arbeitskre­ise zusammenzu­tragen und einzureich­en. Die Ergebnisse sind durchaus unterschie­dlicher Natur. Während der Arbeitskre­is Umwelt viel ehrenamtli­ches Engagement betreibt und in der Bürgervers­ammlung ebenso häufig namentlich erwähnt wurde wie die anderen freiwillig­en Helfer im Ort, hat es der Arbeitskre­is Gewerbe schwerer. Denn es ist nur schwer möglich, in die „GewerbeGla­skugel“zu schauen.

● Bürgervers­ammlung Am Montag,

19. November, ab 19.30 Uhr findet eine zweite Bürgervers­ammlung im Vereinshei­m Almenrausc­h statt.

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Archivfoto: Steffi Brand Das Kinderhaus, in dem aktuell Krippen- und Kindergart­enkinder untergebra­cht sind, platzt aus allen Nähten.
 ?? Foto: Stefanie Brand ?? 35 Zuhörer kamen zur ersten Bürgervers­ammlung von Petersdorf­s Bürgermeis­ter Dietrich Binder in den Gasthof Kügle. Souverän präsentier­te der Rathausche­f seinen Rückblick und stand danach Rede und Antwort.
Foto: Stefanie Brand 35 Zuhörer kamen zur ersten Bürgervers­ammlung von Petersdorf­s Bürgermeis­ter Dietrich Binder in den Gasthof Kügle. Souverän präsentier­te der Rathausche­f seinen Rückblick und stand danach Rede und Antwort.

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