Wer schafft den Befreiungsschlag?
Fußball-Kreisliga Im Krisengipfel empfängt der TSV Rehling den BC Aichach. Für beide Teams zählt nur ein Sieg im Abstiegskampf. Bei den Gästen gibt es nicht nur sportlich einiges zu tun
Aichach-Friedberg Ein Blick auf die Tabelle und jeder weiß, worum es am heutigen Samstag im Kellerduell zwischen dem 13. TSV Rehling (12 Punkte) und dem 12. BC Aichach (13 Punkte) geht. Beim Duell, das um 14 Uhr angepfiffen wird, darf sich kein Team eine Niederlage erlauben. Eine Pleite wäre gleichbedeutend mit dem Überwintern auf einem direkten Abstiegsplatz. Und das wollen beide verhindern.
Allen voran der BCA, der sich völlig überraschend am Tabellenende befindet. Nach acht Pleiten in Folge wird es ganz eng für das Team von Interimstrainer Martin Brunner. „Das ist ein richtungsweisendes Spiel, das ist klar. Da zählt kein Unentschieden. Wir müssen eigentlich gewinnen“, so Brunner, der bei seinem Trainereinstand gleich eine 0:5-Schlappe beim TSV Friedberg einstecken musste. „Das Spiel hat unsere Gesamtsituation widergespiegelt. Wir haben zwei schnelle bekommen und waren dann komplett verunsichert.“Dabei bescheinigt er seinen Spielern gute Trainingsleistungen. „Die Jungs können es, das haben sie auch schon bewiesen. Sie müssen nur einfach wieder Fußballspielen. Ein Befreiungsschlag wäre ungemein wichtig. Das Problem liegt im Kopf und nicht in den Beinen.“
Nicht mithelfen bei einem möglichen Befreiungsschlag in Rehling wird der bisherige Co-Trainer Oguzhan Halici. Der 27-Jährige wird ab sofort nicht mehr für den BCA auflaufen (wir berichteten). Martin Brunner erklärt die Situation wie folgt: „Er ist menschlich ein super Typ und ein sehr guter Fußballer. Nur das Trainerdasein war wohl nicht sein Ding. Ich finde es dennoch schade, dass er dem Team nicht noch wenigstens im letzten Spiel des Jahres hilft und die Jungs im Stich lässt.“Doch für Brunner zählt jetzt erst einmal nur das Spiel in Rehling. „Wir müssen uns dagegenstemmen. Außerdem wollen wir uns für die bittere Hinspielniederlage revanchieren.“Damals siegten die Lechrainer mit 1:0 dank eines Treffers von Johannes Kiechl.
Das würde Rehlings Trainer Sebastian Kalkbrenner heute gerne wiederholen. „Das ist ein sehr wichtiges Spiel. Ein Sieg wäre Gold wert. Vor allem würden wir dann die Abstiegsränge verlassen. Das wäre für die Jungs ein schönes Gefühl und würde uns weiter Mut machen.“Die Lechrainer haben eine ähnlich negative Bilanz wie der BCA. Die Kalkbrenner-Truppe wartet seit fünf Partien auf einen Dreier. Den letzten gab es ausgerechnet gegen Aichach. Im Vergleich zu den Paarstädtern hat man den Abstiegskampf am Lechrain schon lange angenommen. „Es war uns nach den vielen Abgängen im Sommer klar, dass es ganz schwer werden wird. Einige haben uns belächelt, doch wir haben nach wie vor gute Chancen auf den Klassenerhalt. Den Gegner hatte er im Tabellenkeller dagegen nicht erwartet: „Das kann ich mir nicht erGegentore klären. Aichach hat technisch und spielerisch extrem gute Spieler. Die hätte ich nie und nimmer da unten erwartet. Der Druck liegt deshalb sicher nicht bei uns, sondern beim Gegner“, ist sich der 32-Jährige sicher. An das Hinspiel denkt er aber nicht mehr. „Das wird ein ganz anderes Spiel. Aichach hat außerdem einen neuen Coach, und der wird den Fokus auf andere Dinge legen. Es wird darauf ankommen, wer sich am besten zurechtfindet.“
Sportlich gesehen läuft es bei beiden nicht. Für Martin Brunner kommt aber noch eine andere Komponente hinzu. Er muss schnellstens ein neues Trainerduo finden. Der Sportliche Leiter bevorzugt dabei ein junges, spielendes Duo, das auch auf dem Feld seine Qualitäten hat. Des Weiteren hofft Brunner, noch den ein oder anderen Spieler in der Winterpause zu gewinnen. Mit Elias Sultani vom Bezirksligisten VfL Ecknach steht der erste Neuzugang bereits fest (wir berichteten). „Der kann uns weiterbringen.“