Aichacher Nachrichten

Nicht mehr Weltklasse

- VON TILMANN MEHL time@augsburger-allgemeine.de

Basis des Fußballs sind die Emotionen. All die Aufgeregth­eit rund um Spiele und Spieler sind Voraussetz­ung für die Beliebthei­t dieses wunderbare­n Sports. Das gilt für den Hochleistu­ngs- genauso wie für den Amateurber­eich. Ohne Emotionen käme dem Fußball nicht diese gesellscha­ftliche Bedeutung bei, die er hierzuland­e genießt. Gefühle verstellen aber auch manchmal den Blick auf das Wesentlich­e.

Mag an den Stammtisch­en darüber debattiert werden, ob Joachim Löw die Neuausrich­tung zu spät eingeleite­t hat. Werden auch in Familien herzhaft Diskussion­en geführt, welcher Spieler denn nun endlich eine Chance in der Nationalel­f verdient hätte, am Ende steht der Fakt: Der deutsche Fußball ist nur noch zweitklass­ig. Wer in der Vorrunde der WM ausscheide­t und aus der Nations League absteigt, gehört nicht mehr zur Weltklasse.

Die meisten Spieler des Teams stellt mit dem FC Bayern der Tabellenfü­nfte der Bundesliga. Die Anzahl deutscher Spitzenkrä­fte ist übersichtl­ich. Gefühlt zählt das DFB-Team immer noch zu den besten Mannschaft­en der Welt. Es ist ein Gefühl, das in die Irre leitet.

Das Gute an der jetzigen Situation: Jene Spieler, die für den Neuaufbau verantwort­lich sind, machen den Anschein, sich zu absoluten Elite-Akteuren entwickeln zu können. Dann kann die Nationalma­nnschaft auch wieder zur Weltklasse gezählt werden. Und das nicht nur gefühlt.

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