Aichacher Nachrichten

Der verlorene Sohn ist zurück

Coup Anthony Modeste spielt wieder für Köln. An dem Transfer half ein Ex-Kanzlerkan­didat mit. Der Ex-Klub kündigt rechtliche Schritte an

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Köln Schöner hätte das Geschenk zum 70. Geburtstag des 1. FC Köln kaum sein können. Stolz präsentier­te Klub-Präsident Werner Spinner am Samstagabe­nd im Rahmen einer Gala in Köln Torjäger Anthony Modeste. „Anthony hat heute einen Vertrag unterschri­eben“, sagte der Vereinsbos­s unter dem Jubel der anwesenden Gäste. Neben Spinner stand auf der Bühne der Mann, der nach einer 25-Tore-Saison den sportliche­n Aufstieg des 1. FC Köln 2017 mit dem Einzug in den Europacup veredelte.

„Ich habe hier Licht gesehen und bin einfach reingekomm­en“, scherzte der mittlerwei­le 30-Jährige und machte klar: „Dieser Klub ist mein Zuhause“. Modeste hatte sich nach dem vorzeitige­n Ende seines China-Abenteuers bei der U21 des Zweitliga-Dritten fit gehalten. Auch die Bundesligi­sten VfB Stuttgart und Schalke 04 wurden als Interessen­ten gehandelt – doch Zweitligis­t Köln erhielt den Zuschlag. Modeste hatte seinen ursprüngli­ch bis 2020 laufenden Vertrag beim chinesisch­en Erstligist­en Tianjin Quanjian vorzeitig gekündigt – offenbar wegen ausstehend­er Gehaltszah­lungen.

Der ehemalige SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz, im Beirat des dreimalige­n deutschen Meisters, hatte bei der Realisieru­ng der Rückkehr Modestes mitgeholfe­n. „Ich habe ein paar Kontakte in China. Es ist in den vergangene­n drei Wochen gelungen, die Chinesen zu überzeugen, dass Tony in Köln besser aufgehoben ist“, sagte der bei der Gala anwesende Schulz auf dem Podium. Bei einer Konferenz in Peking nutzte er die Gelegenhei­t, um Gespräche zu führen, die dem FC entspreche­nde Kontakte ermöglicht­en. Als vertragslo­ser Spieler war Modeste ablösefrei, insofern stellt sich der Deal als ein Riesencoup für Köln dar. Im Sommer 2017 war er für rund 35 Millionen Euro gewechselt.

Für Tianjin ist die Angelegenh­eit aber offenbar noch nicht durch. Der Verein will laut einer Klubmittei­lung vor den Internatio­nalen Sportgeric­htshof CAS ziehen, um seine Interessen zu schützen, wie es hieß. Köln geht von einem korrekten Ablauf aus. Mit Modeste ist die Konkurrenz im Sturm beim ZweitligaD­ritten noch größer. Neben 16-Tore-Mann Simon Terodde hat Trainer Markus Anfang unter anderem noch Serhou Guirassy und Jhon Córdoba zur Verfügung.

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Anthony Modeste

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