„Zum Weinen“
Leichtathletik Ehemaliger Olympiasieger Armin Hary verkauft seine Trophäen
Berlin Der einzige deutsche 100-Meter-Olympiasieger Armin Hary wird seine umfangreiche TrophäenSammlung an eine Privatperson in die USA verkaufen. Das bestätigte der 81-Jährige in einem Interview der Welt. „Je näher der 15. Dezember kommt, an dem alles abgeholt wird, umso schlechter kann ich schlafen“, sagte Hary. „Das Ganze regt mich maßlos auf. Manchmal ist mir sogar zum Weinen zumute, wenn ich daran denke.“Am meisten ärgert Hary, dass seine zwei olympischen Goldmedaillen von 1960, seine EM-Plaketten von 1958, Weltrekord-Medaillen, Spikes, Pokale oder Urkunden ins Ausland wandern werden. „Es ist traurig, dass das, was ich für Deutschland geleistet habe, in Amerika offenbar mehr Wertschätzung erfährt als in meiner Heimat“, bedauerte Hary.
Jederzeit könnte der Vertrag noch mit dem Amerikaner, der seine Trophäen je zwei Jahre in berühmten Museen in New York, Los Angeles, San Francisco und Washington ausstellen will, rückgängig gemacht werden, wenn sich ein deutscher Käufer fände. „Zu verschenken habe ich allerdings auch nichts“, sagte Hary, der seinen Nachlass nur komplett abgeben will. Auf die Frage, warum er seine Schätze überhaupt veräußere, sagte Hary: „Ich habe niemanden, der den Nachlass übernehmen könnte. Was ist, wenn mir plötzlich etwas passiert? Dann landet womöglich alles auf dem Flohmarkt. Nein, die Vorstellung macht mich fertig.“