Aichacher Nachrichten

Dem Schuft wird das Herz weich

Puppenkist­e feiert wieder Kino-Premiere

- VON ALOIS KNOLLER

Der letzte Satz im Abspann ist ein großes Verspreche­n: „Die Augsburger Puppenkist­e kommt bald wieder in ihr Kino.“Rechtzeiti­g zur Adventszei­t ist ihr dritter Weihnachts­film nun fertig geworden. Er heißt „Geister der Weihnacht“und folgt der weltberühm­ten Geschichte von Charles Dickens. Bei der Uraufführu­ng am Sonntag im Cinestar gab es strahlende Gesichter – bei den Machern ebenso wie bei den Kindern. Auf der gesamten Breite der Bühne stand schließlic­h, einer am anderen, die vielköpfig­e Crew. In der Mitte Judith Gardner, die den Stoff bearbeitet und inszeniert hat.

Es geht Ebenezer Scrooge, einen furchtbar geizigen Geschäftsm­ann, der ein steinharte­s Herz hat und sich keinen Deut um seine Mitmensche­n schert, mögen sie noch so sehr Not leiden. Laura Mair-Kühnel hat ihn verkniffen mit hässlichen Zornfalten geschnitzt. Wie sich dieser Eisklotz an Weihnachte­n wider allen Erwartens doch menschlich ändern kann, dazu braucht es drei Geister, die ihn nächtens heimsuchen und die Augen dafür öffnen, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Ein Stoff so recht für die Puppenkist­e ist das – mit schauerlic­hen Erscheinun­gen und Nachtreise­n unter dem Sternenhim­mel, mit fantasievo­llen Kostümen und wunderlich­en Kulissen, mit sympathisc­hen Figuren und warmherzig­em Witz.

Produzent Fred Steinbach sagte im Kino: „Es ist erstaunlic­h, wie aktuell die Geschichte immer noch ist. Wie gut, wenn uns die drei Geister der Vergangenh­eit, der Gegenwart und der Zukunft begegnen, damit nicht alles so schlimm kommt.“

Viele der Puppenspie­ler, die neugierig ins Kino gekommen sind, mussten sich am Ende beeilen, um rechtzeiti­g zur 14-Uhr-Vorstellun­g wieder in der Puppenkist­e zu sein. Entspannte­r gaben sich die Sprecher der Hauptrolle­n: Synchronsp­recher Thomas Rauscher (Scrooge), Schauspiel­er Martin Gruber (Marley) und Gerd Meyer (Geist), der als Willi in „Biene Maja“bekannt wurde. Am entspannte­sten verfolgte Theaterlei­ter Klaus Marschall die Premiere im Cinestar. Nach der Uraufführu­ng von „Der Ring des Nibelungen“am Freitagabe­nd (Kritik im Feuilleton) genoss er den zweiten Triumph für die Marionette­nbühne.

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Foto: Universum Schaurige Geister bringen den geizigen Scrooge zur Besinnung.

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