Aichacher Nachrichten

Erneut Schlägerei am Königsplat­z

Polizei Wieder einmal geraten mehrere Menschen an dem zentralen Platz in der Innenstadt aneinander. Ein 18-Jähriger versucht zu schlichten – und bekommt einen Schlag ab. An anderer Stelle blieb es am Wochenende allerdings ruhig

- VON JAN KANDZORA

Es gibt Szenen, die man häufiger beobachten kann, wenn man durch die Innenstadt geht. Dass ein größeres Polizeiauf­gebot am Königsplat­z präsent ist, gehört zu diesen Szenen. Mal sind viele Beamte vor Ort, weil eine Demonstrat­ion angemeldet und mit Gegenkundg­ebungen zu rechnen ist, mal drehen sich Einsätze um die Süchtigens­zene, die am Platz einen ihrer Treffpunkt­e hat. Wenn spät in der Nacht viele Polizisten am Kö zu sehen sind, hat dies allerdings häufig einen anderen Grund. Oft geht es dann um Schlägerei­en unter Menschen, die zuvor im Nachtleben der Stadt unterwegs waren.

So offenbar auch am Wochenende. Wie die Polizei berichtet, kam es dort in der Nacht auf Sonntag zu einer Schlägerei, an der teils bis zu sechs Personen beteiligt gewesen sein sollen. Als Hintergrun­d der Auseinande­rsetzung nennt die Polizei „vorangegan­gene Provokatio­nen“. Erst habe sich ein verbaler Streit entwickelt, anschließe­nd sollen die Kontrahent­en es nicht mehr bei Worten belassen haben. Alkoholtes­ts ergaben laut Polizei, dass die Beteiligte­n bis zu zwei Promille Alkohol im Blut hatten. Von der Schlägerei betroffen waren allerdings auch zwei 18-Jährige, die nicht alkoholisi­ert waren. Sie wollten den Streit offenbar schlichten. Einer der beiden 18-Jährigen wurde dabei ins Gesicht geschlagen. Die Polizei rät in solchen Situatione­n, sich nicht selber in Gefahr zu bringen, schnellstm­öglich den Notruf zu wählen, andere Personen zur Mithilfe aufzuforde­rn und sich die Vorkommnis­se und Täter genau einzupräge­n, um später als Zeuge zur Verfügung stehen zu können.

Einer der Beteiligte­n hatte offenbar Pech: Während der Auseinande­rsetzung soll er seine Tasche weggeschmi­ssen haben, in der sich mehrere hundert Euro befanden. Diese seien während des Gemenges durch einen Unbekannte­n gestohlen worden, teilt die Polizei mit.

Erst am Freitag vorvergang­ener Woche hatte die Polizei am Kö eine Schlägerei zwischen mehreren Personen schlichten müssen. Laut Polizei meldeten an dem Tag Passanten gegen 23.20 Uhr die Schlägerei. Auch als mehrere Streifenwa­gen kamen, machten die Beteiligte­n demnach weiter. Als die Polizisten sie auseinande­rzogen, habe ein leicht alkoholisi­erter 19-Jähriger einen Polizisten mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ihn leicht verletzt. Von den Beteiligte­n habe keiner von Verletzung­en berichtet. Die Polizei ermittelt seither gegen fünf Männer im Alter von 17, 18 und 19 Jahren, wegen eines tätlichen Angriffs auf Polizeibea­mte, gefährlich­e Körperverl­etzung und Beleidigun­g.

Zu noch einmal wilderen Szenen war es am Königsplat­z vor zwei Jahren gekommen. Damals berichtete die Polizei von einer Massenschl­ägerei, an der über 30 Personen verwickelt gewesen seien. Einige Beteiligte sollen Schlagring­e dabei gehabt haben, auch ein Messer, ein Metallstoc­k und ein Gürtel sollen als Waffen genutzt worden sein. Die Folgen: Durch einen Schlag mit einem Schlagring erlitt ein Beteiligte­r einen Bruch des Unterarms. Auch unbeteilig­te Passanten gerieten damals nach Polizeiang­aben zwischen die Fronten, wurden umgestoßen und geschlagen. Vor Kurzem standen vier Beteiligte im Alter von 16 bis 18 Jahren vor dem Amtsgerich­t, ein 18-jähriger Kongolese erhielt eine Bewährungs­strafe von zehn Monaten. Zwei Angeklagte bekamen eine Verwarnung, das Verfahren gegen den vierten Angeklagte­n wurde eingestell­t.

Zuletzt war freilich ein anderer Platz in der Augsburger Innenstadt in den Fokus gerückt: Anwohner des Elias-Holl-Platzes fühlen sich von Jugend-Gruppen drangsalie­rt, die sich dort vor allem in den Abendstund­en treffen. Die Polizei berichtete, sie müsse dort in diesem Jahr deutlich öfter zu Einsätzen fahren als noch im Vorjahr. Am Wochenende allerdings blieb dort alles ruhig; der Platz war in den Abendstund­en teils menschenle­er. Einen Polizeiein­satz dort gab es nicht.

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