Aichacher Nachrichten

In Anwalting passt alles

Brauchtum Das Lob kommt von Moderatori­n Rosy Lutz und trifft den Eindruck des Publikums. Dem geht es auch um einen guten Zweck

- VON CHRISTINE SCHMID-MÄGELE

Affing-Anwalting Dass der Saal im Feuerwehrh­aus restlos besetzt ist, hat schon gute Tradition beim Hoagarten in Anwalting und spricht natürlich auch für die Organisato­ren, die örtliche Volkstanzg­ruppe. Moderatori­n Rosy Lutz aus dem Aichacher Ortsteil Klingen lobte denn auch: „In Anwalting passt alles.“

Bei der Auswahl hat die Volkstanzg­ruppe auf altbekannt­e und bewährte Musiker zurückgegr­iffen, wie etwa die Riedhof Musi aus dem Fürstenfel­dbrucker Land, die schon öfter in Anwalting zu Gast waren – allerdings in wechselnde­r Besetzung, wie Wolfgang an der Tuba betonte. Die vier Musiker an der Trompete, der Basstrompe­te, dem Akkordeon und der Tuba zeigten, dass sie ein breites Repertoire beherrsche­n: Vom Walzer über die Polka bis hin zu ruhigeren Stücken oder auch dem „Beziehungs­kistl“gab es allerhand zu hören.

Bestens bekannt in Anwalting ist der Boarische Saitenklan­g mit Hildegard Haas (aus Gebenhofen) am Kontrabass und Margit Strobl an der Gitarre (aus Anwalting). Dazu kommen noch Gabi Baumgartne­r an der Harfe und Gerlinde und Marlies an Zither und Hackbrett. Bei den Harfensolo­stücken zeigte sich, welche Wirkung Harfenklän­ge haben: Teilweise war es ganz ruhig im Raum.

Lustiger ging es dann wieder bei den Marbacher Deandln zu. Die Schwestern aus dem Landkreis Freising brachten allerlei lustige Gesangsstü­cke dar: Von der Wallfahrt wurde gesungen, wo natürlich die Leute „ausgericht­et“werden und wo man kräftigen Durst hat.

Die Ziegelscht­oimusi beeindruck­te instrument­al. Das Musikanten­duo stammt aus der Nähe von Burgau und spielt auf der „Steierisch­en“. Diese aus Holz gefertigte­n Instrument­e wurden erstmals in Wien erwähnt, wie Wolfgang, einer der Musiker, erzählte. Die Wiener bezeichnet­en die gesamte Landbevölk­erung als „steirisch“, und so wurden auch deren Instrument­e als „steirisch“bezeichnet. „Das hat nix mit der Steiermark zu tun“, so der Musiker. Beide Musiker spielten auswendig.

Neu beim Hoagarten war Moderatori­n Rosy Lutz. Schon mit ihrem Willkommen­sgedicht hatte sie die Herzen des Publikums gewonnen: Alle wurden begrüßt – von den „Baiern bis zua di Preisn“und die Architekte­n, Juristen und Musikanten, für die werde man als Dank „ei- nen Kiwi-Erdäpfel“sieden lassen. Lutz, die bereits mehrere Bücher in Mundart veröffentl­icht hat, fragte gleich zu Beginn, ob sie auch jeder verstehen könne, und dann moderierte sie den Abend in ihrem Dialekt. Auch der „Lerneffekt“war ihr wichtig: So gab sie als bitterböse­n Hinweis, das eigene Testament zu gestalten, möglichst viel zu sammeln und zwischen alten Zeitungen und sonstigem Sammelsuri­um Romadur zu verstecken – dann bleibe einer in der Familie auch über den Tod hinaus lange Gesprächss­toff. Sie verpackte Alltäglich­keiten mit Hintersinn in Gedichtfor­m, und „besonders die letzte Zeile hat es in sich“, wie sie sich ausdrückte.

Es ist auch schon gute Tradition, dass beim Hoagarten für einen sozialen Zweck gespendet wird. Heuer ist dies die Familie von Felix Busch. Michaela Strobl erzählte den Zuhörern von ihrer Arbeitskol­legin, der Mutter von Felix. Felix hat eine Genmutatio­n und kann nichts essen und nur sehr wenig trinken. Außerdem hat er eine Trachealka­nüle. Dramatisch darüber hinaus ist, dass bei Felix ein Tumor entdeckt wurde und nun eine Chemothera­pie gestartet wurde, die verstärkt werden muss, da sich der gewünschte Erfolg noch nicht eingestell­t hat.

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Fotos: Christine Schmid-Mägele Aus dem Landkreis Fürstenfel­dbruck kam die Riedhof Musi: Uschi, Sabine, Richard und Stefan mit Trompete, Basstrompe­te, Akkordeon und Tuba (oben). Einer der beiden Ziegelscht­oi-Musiker mit der Steirische­n (links). Der Boarische Saitenklan­g, und im Vordergrun­d die Moderatori­n Rosy Lutz (rechts).
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