Aichach hat den Gegner nicht im Griff
Ringen-Landesliga TSV verliert beim Derby in Diedorf. Der Meisterzug ist wohl abgefahren
Aichach Nach der klaren 19:33-Niederlage im Derby beim TSV Diedorf ist der Meisterzug für die Landesliga-Ringer des TSV Aichach wohl abgefahren. Die Gastgeber boten alle Kräfte auf und siegten am Ende. Dennoch bläst man in der Paarstadt keine Trübsal. Das Debüt von zwei neuen Ringern, gekoppelt mit zwei verletzungsbedingten Niederlagen und einer unbesetzten Gewichtsklasse, hinterließ ein weniger großes Loch als befürchtet. Betrachtet man diese Umstände, lieferte die Mannschaft immer noch eine ansehnliche Leistung. Zwar konnte Spitzenreiter SC Anger II seinen Vorsprung auf Aichach ausbauen, doch Verfolger Trostberg erlitt ebenfalls eine Pleite gegen die SpVgg Freising II. Daher verbleibt Aichach auf dem zweiten Platz.
● 57 Kilogramm Niklas Butzki für Diedorf gewann beide Kämpfe allein durch Antritt, da Aichach in der Gewichtsklasse unbesetzt war.
● 130 Kilogramm Der Aichacher Matthäus Gschwendtner rang gegen Andre Weber im Greco gut mit. Im Stand konnte er sich auf sein Gefühl verlassen und allen Angriffen Paroli bieten. Die Offensive wurde ein wenig vernachlässigt, weswegen er sich zweimal in die Unterlage begeben musste und dadurch gering nach Punkten über sechs Minuten verlor. Im Freistil traf Gschwendtner auf Besher Baranbou, welcher ihn mit Doppelbeinangriffen stark in Bedrängnis brachte. Kurz nach der Halbzeit stand die technische Überlegenheit fest.
● 61 Kilogramm Obaid Besmella hatte mit Noah Rohde einen würdigen Kontrahenten. Der Diedorfer konnte mit Geschwindigkeit und Technik sehr gewandt Angriffen ausweichen und hätte im richtigen Moment sich sicher Chancen erarbeiten können. Besmella ließ jedoch nichts anbrennen und ergriff in beiden Stilarten im Boden die erstbeste Möglichkeit, seinen Gegner mit einer Rolle bzw. einem Armhebel auf den Rücken zum Sieg zu drehen.
● 98 Kilogramm Thomas Kügle konnte sich in seinem ersten Kampfeinsatz überhaupt durchaus sehen lassen. Besher Baranbou für Diedorf musste im Freistil jeden Angriff sorgfältig vorbereiten. Auf der anderen Seite hätte Kügle den Griff beinahe verhindert und wäre so selbst zum Gegenangriff übergegangen. Da sich Kügle keinen einzigen Fauxpas erlaubte, hätte man es ihm sehr gewünscht, den Halbnelson in den letzten Sekunden abwehren und damit eine vorzeitige Niederlage verhindern zu können. Im Greco verließ sich der Inchenhofener Maximilian Noder auf ein alt bewährtes Mittel: den Kopfzug. Nach nur 20 Sekunden brachte er seinen Kontrahenten Ibrahim Er damit in die gefährliche Lage und brauchte doppelt so lange, um ihn schlussendlich auch zu schultern.
● 66 Kilogramm Der Aichacher Thomas Boussad war aufgrund einer Schulterverletzung nicht voll einsatzfähig und ging nach kurzer Zeit im Greco mit einem Armzug von Roland Rehm auf Tusch. Ein unglückliches Ende erfuhr Felix Boussad gegen denselben Ringer im Freistil. Gewohnt kampflustig fielen viele Stand- und Bodengriffe auf beiden Seiten. Gerade als Boussad sich mit einem Spaltgriff wieder den Punktausgleich erarbeitet hatte, knickte er bei der Belastung über sein Knie um und musste aufgeben.
● 86 Kilogramm Maximilian Iftenie hatte einen guten Stand gegen Thomas Wetzel. Nach angeordneter Bodenlage hatte er jedoch kräftemäßig das Nachsehen und verlor viel Boden beim Durchdreher. Am Ende zog Iftenie nochmals an, schob seinen Kontrahenten aus dem Kreis und verhinderte weitere Punkte bis zum Ende der Kampfzeit. Daniel Walecki „rächte“den Kameraden im Freistil und erarbeitete sich mit Bein- und Hüftangriffen einen Vorsprung. An einer technischen Überlegenheit wurde er durch den 6-Minuten-Gong gehindert.
● 75 Kilogramm Der zweite Aichacher Debütant, Max Christoph, stand seinen Mann gegen Heiko Rehm im freien Stil. Christoph wurde im Stand immer selbstsicherer und verkürzte den Rückstand mit einem Armzugkonter. Einen Moment lang vernachlässigte er sein Gleichgewicht beim Druck nach vorne und lief geradewegs in eine Schleuder auf die eigenen Schultern. Im Greco beherrschte Moritz Oberhauser Heiko Rehm klar im Durchdreher und beendete den Kampf vorzeitig durch technische Überlegenheit.