Weizenkarussell in Aichach
Freizeit Brauerei Kühbach verpflichtet neuen Festzeltbetreiber für Aichach. Dieser bringt einen lang ersehnten Besuchermagneten zurück. Auch in Pöttmes gibt es eine längerfristige Perspektive für das Volksfest
Das Aichacher Volksfest bekommt ein Weizenkarussell. Außerdem hat sich Festwirt Freiherr von BeckPeccoz für einen neuen Festzeltbetreiber entschieden.
Aichach Mit dem Aichacher Volksfest „geht es ganz klar nach oben“– das war heuer die Bilanz von Festwirt Umberto Freiherr von BeckPeccoz. Nun steht fest: Der Stadtrat hat ihn für weitere drei Jahre, von 2019 bis 2021, mit der Organisation des Volksfests betraut. Ändern wird sich dennoch etwas: Beck-Peccoz hat sich dafür entschieden, ab dem kommenden Jahr mit einem neuen Partner im Festzelt zusammenzuarbeiten. Dieser verspricht unter anderem, einen lange ersehnten Besuchermagneten auf den Volksfestplatz zurückzuholen.
Seit 2013 organisiert die Brauerei Kühbach das Aichacher Volksfest. Beck-Peccoz spricht von einem erfolgreichen Konzept in den vergangenen Jahren: Zahlreiche Änderungen an Programm und Festplatz hätten zu einem Anstieg der Gästezahlen geführt. Mit den Festzeltbetreibern sei er stets zufrieden gewesen.
Zu Beginn war noch Hansi Waltner für das Bierzelt verantwortlich, ab 2014 dann die Alois Binswanger KG. Die Gastronomenfamilie Binswanger-Kempter aus Gersthofen habe sich in den vergangenen fünf Jahren „mit einem herrlichen Zelt, einer tadellosen Speisenqualität und freundlichem Servicepersonal“um das leibliche Wohl der Festgäste in Aichach gekümmert, so Beck-Peccoz.
Dennoch hat er sich nun dafür entschieden, ab 2019 mit einem neuen Partner im Festzelt zusammenzuarbeiten. Die Wahl fiel auf die Lanzl Gastronomie aus Ingolstadt. „Auch Familie Lanzl hat in der Region einen hervorragenden Ruf“, sagt Beck-Peccoz. Die Familie betreut unter anderem die Volksfeste in Ingolstadt und den Barthelmarkt in Oberstimm.
Die Zusammenarbeit mit der Brauerei Kühbach festigte sich laut Beck-Peccoz über die jahrelange Zusammenarbeit auf den Volksfesten in Pöttmes und Neuburg an der Donau. Lanzl-Geschäftsführerin Michaela Kemper war gestern nicht erreichbar.
Die Reaktion beim ehemaligen Aichacher Festzeltbetreiber auf die Entscheidung des Barons fällt derweil nüchtern aus: „So etwas kommt vor“, sagt Angelika Kempter, Tochter des Firmengründers Alois Binswanger. Überrascht habe sie allerdings die Art und Weise, wie ihnen die Entscheidung vom Baron mitgeteilt wurde: „Wir haben einen Brief bekommen – das war’s.“Wirtschaftlich sei der Verlust des Festzelts für das Familienunternehmen verkraftbar. Etwas enttäuscht ist Kempter dennoch: „Wir haben die letzten fünf Jahre etwas aufgebaut, die Zusammenarbeit war sehr gut.“Dem Volksfest wünsche die Familie alles Gute.
Beck-Peccoz sagt: „Ich lege Wert darauf zu betonen, dass die Neuausrichtung in keiner Weise mit den Leistungen der Alois Binswanger KG zusammenhängt, welche stets tadellos gewesen sind.“Vielmehr wolle er dem Volksfest dadurch einen Neustart ermöglichen: „Dass das Fest auch künftig weiter gedeihen kann.“Anders als in der Vergangenheit wollte er deshalb das Feszelt nicht von Jahr zu Jahr vergeben, sondern eine langfristige Partnerschaft schließen.
Der Vertrag mit dem neuen Festzeltbetreiber gilt nun für die kommenden drei Jahre. „Dies bedeutet für mich natürlich eine ganz andere Planungssicherheit und Kontinuität“, so Beck-Peccoz.
Künftig wolle er sich noch aktiver bei der Planung des Festprogramms einbringen. Der neue Festwirt würde ihm hierbei freie Hand lassen, erklärt er. Er sei überzeugt, dass die neue Konstellation dem Volksfest nochmals einen Impuls für weiteres Wachstum geben könnte. Besonders freut sich Beck-Peccoz jedoch auf eine Rückkehr: „Ab 2019 präsentieren wir wieder ein Weizen-Karussell links neben dem Festzelt. Das war bei Besuchern bis 2014 schon immer sehr beliebt.“
Langfristig planen wollen auch die Pöttmeser. Dort organisiert der Verkehrs- und Verschönerungsverein das Volksfest. Nach dem Krisenjahr 2015 arbeitet auch er seit 2016 mit der Familie Lanzl zusammen. Das soll weiterhin so bleiben. Hans Steiger, Vorsitzender des Vereins und Mitglied des Pöttmeser Marktgemeinderats, verkündete am Dienstagabend in dessen Sitzung, dass mit der Familie Lanzl ein Vertrag für drei Jahre geschlossen wurde. Er verlängere sich jährlich, wenn keine der beiden Seiten kündige. „Wir sind zufrieden, die sind zufrieden, die Leute sind zufrieden“, sagte Steiger. Nun habe der Verein Planungssicherheit. Bürgermeister Franz Schindele sagte: „Das Volksfest hat gewackelt. Jetzt ist es für längere Zeit gesichert.“Die Räte applaudierten.
Entscheidung überrascht bisherigen Festzeltbetreiber