CSU: Konzept für Geburtenstation soll jetzt her
Aichach: Ortsverbände bitten Tomaschko und Metzger um Gespräch
Aichach Die Aichacher CSU-Fraktion hat sich mit all ihren Ortsverbänden und der Jungen Union an den CSU-Landtagsabgeordneten Peter Tomaschko und CSU-Landrat Klaus Metzger gewandt. In einem Brief bitten die Kommunalpolitiker um ein Gespräch über die Geburtshilfestation im neu gebauten Krankenhaus und sie haben Fragen.
In dem Brief heißt es, dass im nördlichen Landkreis sehr große Aufregung über die aktuelle Entwicklung in Sachen Geburtshilfe herrsche. „Als Kommunalpolitiker vor Ort bekommen wir vielfach den Frust der Bürgerinnen und Bürger ab und müssen uns für etwas rechtfertigen, was aber ohne hinreichende Hintergrundinformationen sehr schwer ist.“
Bei einer Sitzung der Vorsitzenden aller Aichacher CSU-Ortsverbände sei klar geworden, dass die Bürger die genannten Gründe für die Schließung der Geburtenstation hinterfragen würden. Die Leute würden fragen, warum niemand etwas dagegen unternommen hat, dass die Hebammen seit Monaten am Limit arbeiten. Oder warum die Chance nicht ergriffen wurde, den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder bei der Einweihung des Krankenhausneubaus öffentlichkeitswirksam auf das Problem anzusprechen. Es geht darum, ob Förderprogramme in Anspruch genommen wurden, um das Problem des Hebammenmangels zu lösen, und welche Anreize geschaffen wurden. Auch die angekündigte Hebammenschule werfe Fragen auf, hieß es. „Die Tatsache, dass sich der Kreißsaal in Aichach ohne viel Aufwand in einen OP umfunktionieren lässt, befeuert die Spekulationen, ob eventuell schon länger der Hintergedanke besteht, die Station nicht mehr zu öffnen.“
Die CSU ist der Ansicht, dass es nicht hinnehmbar sei, dass in Aichach keine Geburten mehr stattfinden können. Jedem müsse klar sein, dass Aichach mit einem nicht unerheblichen Einzugsbereich nicht aufgegeben werden darf, zumal damit auch der Nachbarlandkreis teilweise abgedeckt werden könne. Schuldzuweisungen seien sicher nicht angebracht. Dennoch sollten laut CSU alle Kräfte gebündelt werden, um ein tragfähiges Konzept mit Gynäkologen und Hebammen zu entwickeln, das mit einem stabilen Team dauerhaft den Bestand der Geburtshilfe sichert.
Dazu müsse die CSU der Bevölkerung durch Maßnahmen der Bundes-, Landes- wie auch der Landkreispolitik vermitteln, dass ihr Bemühen, die Geburtshilfe in Aichach wieder zu eröffnen, auch ernsthaft bestehe.