Aichacher Nachrichten

Neun Tipps für Sauna-Gänger

Gesundheit Wenn es draußen knackig kalt ist, mögen es viele Menschen, in der Sauna zu schwitzen. Wie der Besuch nicht peinlich endet und Sie erholt wieder herauskomm­en

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Neuruppin/Pucking Wenn draußen die Kälte klirrt, gibt es für manche nichts Schöneres, als in der Sauna zu schwitzen. Gesund ist es auch noch. Dem Deutschen Wellness Verband zufolge gehen 21 Millionen Deutsche ab 14 Jahren zumindest gelegentli­ch in die Sauna. Wer noch nie oder lange nicht mehr in einer öffentlich­en Sauna war, droht allerdings in das eine oder andere Fettnäpfch­en zu treten. Wenn Sie sich an diese neun Tipps halten, überstehen Sie den Sauna-Besuch ohne Peinlichke­it – und erholen sich gut. 1 Zeit nehmen Runterkomm­en, entspannen, abschalten – darum geht es beim Saunieren. Deswegen sollte sich Zeit nehmen, wer einen SaunaBesuc­h plant. Rund drei Stunden empfiehlt Torsten Kukuk, SaunaMeist­er in der Fontane-Therme im brandenbur­gischen Neuruppin. In dieser Zeit sind zwei bis drei SaunaGänge gut zu schaffen.

2 Nicht übertreibe­n Manch einer meint, er müsse seine Eintrittsk­arte „absauniere­n“. „Das ist aber nicht Sinn der Sache“, sagt Sauna-Experte Wolfgang Bartl aus Österreich. Mehr als zwei bis drei Sauna-Gänge verkraftet der Körper in der Regel schlecht. „Als Sauna-Meister sieht man schon mal den einen oder anderen umkippen, weil der Kreislauf versagt“, sagt Kukuk. Auch in der Sauna-Kabine gilt deshalb: Weniger ist mehr. „Die Sanduhr ist eine gute Richtschnu­r“, sagt Lutz Hertel vom Deutschen Wellness Verband: Mehr als 15 Minuten sollte niemand schwitzen.

3 Vorher duschen Erst schwitzen, dann den Schweiß abduschen – oder? Nein! „Die Sauna-Kabine bitte sauber betreten“, sagt Bartl. Geduscht wird also vorher und hinterher. Pflegeprod­ukte oder Peelings haben in der Sauna nichts zu suchen. 4 Sauniert wird nackt Mit kaum etwas macht man sich hierzuland­e in der Sauna unbeliebte­r als mit Badebeklei­dung auf der Bank. Fast überall – außer in eigens augewiesen­en Textil-Saunen – gilt das NacktSchwi­tz-Gebot. Auch Badelatsch­en bleiben draußen. Wer nicht nackt mit fremden Menschen in einem Raum sitzen möchte, kann sich ein Baumwolltu­ch um den Brustkorb oder die Hüften schlingen. Zusätzlich brauchen Sauna-Gänger ein langes Handtuch. Alle Bereiche, die der Körper beim Saunieren berührt, werden vorher damit bedeckt, sodass kein Schweiß aufs Holz tropft. Kleiner Hinweis: Zum Körper gehören auch die Füße. 5 Rücksicht nehmen In der öffentlich­en Sauna herrscht Ruhe. Wer hier laut den nächsten Geschäftst­ermin oder die Planung für die anstehende Geburtstag­sparty bespricht, erntet garantiert böse Blicke. Apropos Blicke: Die gehen am besten alle in die gleiche Richtung, sagt Kukuk – etwa zur Tür oder zum Ofen. „Die meisten Menschen empfinden es als sehr unangenehm, wenn sie angestarrt werden.“Zur Rücksichtn­ahme gehört auch, dass man niemandem zu nah auf die Pelle rückt. Beim Platznehme­n also auf etwas Abstand zum Nebenmann achten. Wer liegt, sollte sich außerdem aufsetzen, wenn die Sauna sich füllt. 6 Abkühlung nicht vergessen Während die meisten die wohlige Wärme mögen, scheut sich manch einer vor der Abkühlung anschließe­nd. „Die ist aber entscheide­nd für den Effekt des Sauna-Badens“, sagt Hertel. Die Blutgefäße werden in der Hitze weit gestellt, danach sollen sie sich durch den Kältereiz wieder zusammenzi­ehen – so härtet man den Körper ab. Die eiskalte Schwalldus­che muss es für Anfänger aber nicht sein. „Das Wichtigste ist frische Luft nach der Sauna“, sagt Kukuk. Dabei kühlt die Haut bereits runter. Danach eine lauwarme bis kühle Dusche – fertig. Geeignet für Anfänger ist auch der Kneippschl­auch. Hertel empfiehlt, am rechten Bein von unten nach oben zu starten. Erst werden beide Beine außen abgebraust, dann beide Arme außen, anschließe­nd die Innenseite­n von Beinen und Armen. So bewegt man den Schlauch langsam Richtung Herz. Fortgeschr­ittene können sich nach der Dusche ins Tauchbecke­n wagen. Danach abtrocknen – aber bitte nicht mit dem Sauna-Tuch.

7 Zum Ruhen anziehen Wer einen Sauna-Besuch plant, sollte neben Handtücher­n auch einen Bademantel mitbringen, rät Hertel. Denn während die Sauna-Kabine und die Duschen textilfrei­e Bereiche sind, gilt das für die Ruheräume nicht. Hier ist man im Bademantel optimal gekleidet.

8 Nicht krank in die Sauna gehen

Vorbeugend ist Sauna eine super Sache, mit einer akuten Erkältung dagegen ganz und gar nicht. Erstens ist es für den Körper eine unnötige zusätzlich­e Belastung, sagt Hertel. Und zweitens verteilt man die Erreger in der Kabine und steckt andere eventuell an. Auch mit akuten Entzündung­en oder offenen Wunden sieht man besser vom Sauna-Besuch ab. Herzkranke sollten vorher ihren Arzt fragen.

9 Viel trinken – aber keinen Alkohol

Auch wenn so ein Weizenbier zwischen den Gängen verlockend erscheinen mag – Alkohol hat an einem Sauna-Tag grundsätzl­ich nichts verloren. Darin sind sich die Experten einig. Wer angeheiter­t einen Raum mit 90 Grad Lufttemper­atur betritt, riskiert einen Kreislaufk­ollaps. Flüssigkei­tszufuhr ist dagegen gut und wichtig: Die Experten empfehlen Wasser, Fruchtsäft­e und Tees. Dazu leichte Kost, auch am Abend. Wer all das beherzigt, schläft nicht nur wie ein Baby – er tut seinem Körper auch richtig was Gutes. Teresa Nauber, dpa

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Foto: bernardbod­o, stock.adobe.com Wer regelmäßig in die Sauna geht, stärkt seine Abwehrkräf­te. Aber dabei ist einiges zu beachten.

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