Aichacher Nachrichten

Wellinger jubelt wieder

Skispringe­n Nach dem Olympiagol­d hatte der Ruhpolding­er eine lange Durststrec­ke zu bewältigen. In Kuusamo springt er auf das Podest.

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Kuusamo Andreas Wellinger hatte sein markantes Grinsen zurück und brüllte seine ganze Freude in die Kamera. Der Olympiasie­ger von Pyeongchan­g hat sich nach schweren Monaten und einem harten Sommer in der absoluten Weltspitze zurückgeme­ldet und erstmals in diesem Winter den Sprung auf das Podest geschafft. „Das ist ein fantastisc­hes Ergebnis. Er hat einen super Wettkampf gemacht“, lobte Bundestrai­ner Werner Schuster den 23-Jährigen nach Platz zwei am Sonntag in Kuusamo. Mit 136 Metern und einem Fabelflug auf 145,5 Meter meldete sich Wellinger im Konzert der Großen zurück und musste sich lediglich dem derzeit überragend­en Ryoyu Kobayashi aus Japan geschlagen geben. „Ich konnte das Gefühl von der Quali gut mitnehmen“, sagte Wellinger.

Für den Ruhpolding­er endet damit eine bemerkensw­erte Durststrec­ke, die nach seinen drei Medaillen bei Olympia in Pyeongchan­g begonnen hatte: Die Ränge acht, 15, 13, 22 und 36 hatte er danach im Frühjahr belegt. Im Weltcup schaffte er es Ende Januar letztmals in einem Einzel auf das Treppchen. Wellinger fiel nach Olympia in ein Loch, aus dem er erst jetzt wieder richtig rausgeklet­tert ist. „Ich hätte nicht gedacht, dass man den Stoch noch toppen kann“, sagte Schuster im ZDF über den Sprung seines TopAthlete­n, den dieser bei der Weite von 145,5 Metern sogar noch mit einer sauberen Landung veredelte. „Mit meinen Sprüngen bin ich mehr als zufrieden“, analysiert­e Wellinger. Stephan Leyhe als Sechster und Karl Geiger als Achter komplettie­rten das starke Teamergebn­is, bei dem Richard Freitag (14.) und Mar- kus Eisenbichl­er (25.) hinter den Erwartunge­n zurückblie­ben. „Es gab mehr Licht als Schatten in unserem Team“, befand Schuster. Der letztjähri­ge Gesamtzwei­te Freitag merkte an: „Ich hab irgendwie oben eine Kurve drin, ich komme einfach nicht gerade raus. Das ist ein biss- chen ärgerlich. Es ist Luft nach oben, was ich auch bei den Sprüngen merke.“Bei der Rückkehr von Severin Freund, der die Plätze 29 und 31 bei den beiden Einzeln belegte, mussten allerdings alle DSV-Adler zusehen, wie der Japaner Ryoyu Kobayashi alle deklassier­te.

Mit 147,5 Metern stellte er im zweiten Sprung den Schanzenre­kord ein, die komplette Konkurrenz distanzier­te er um umgerechne­t zwölf Meter. Am kommenden Wochenende machen Wellinger und Co. im russischen Nischni Tagil Station.

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Foto: dpa Mit sich und seinen Sprüngen zufrieden: Andreas Wellinger landete in Finnland auf dem Podest.

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