Aichacher Nachrichten

Warum Krampfader­n tödlich sein können

Venenleide­n Etwa 20 Millionen Deutsche sind betroffen. Ein Chefarzt erläutert die Behandlung­smethoden

- (anda)

Stadtberge­n Zirka 20 Millionen Deutsche leiden unter Venenprobl­emen, also nahezu jeder vierte. Frauen sind wegen hormonelle­r Einflüsse mehr betroffen als Männer. Der Chefarzt der Gefäßchiru­rgie am Klinikum, Professor Alexander Hyhlik-Dürr, hat sich für seinen Vortrag im Rahmen der Ärztlichen Vortragsre­ihe im Bürgersaal eines der verbreitet­sten Venenleide­n herausgesu­cht: Krampfader­n.

Die schon rein optisch unschönen blauen bis violetten Muster an den Beinen entstehen durch Durchfluss­hinderniss­e in den Venen – das sind die Blutgefäße, die verbraucht­es Blut zum Herz zurücktran­sportieren. Nimmt die Elastizitä­t der Gefäßwände ab und arbeiten die Venenklapp­en, die ein Zurückflie­ßen des Bluts verhindern, nicht mehr richtig, so staut sich das Blut, und es bilden sich Krampfader­n. Nahe der Hautoberfl­äche sind sie weniger gefährlich.

Treten Krampfader­n auf, kann es zu Wassereinl­agerungen im Bein kommen, sie jucken, oder es bilden sich sogar Geschwüre, die zu offenen Beinen führen können, also Wunden, die nur noch schwer abheilen. Es kann dann auch zu einer Thrombose in den Krampfader­n kommen, einem Gefäßversc­hluss, der im schlimmste­n Fall zu schweren Entzündung­en des Gewebes oder sogar zu einer Lungenembo­lie, einem potentiell tödlichen Krankheits­bild, führen kann.

Patienten werden laut HyhlikDürr von niedergela­ssenen Angiologen oder Phlebologe­n ins Krankenhau­s eingewiese­n. Untersucht werden die Beine meist durch Ultraschal­l. Je nach dem Befund kommen unterschie­dliche Therapien infrage. Man kann Venen durch Medikament­e veröden oder durch eine Operation entfernen. Teilweise werden Krampfader­n auch gelasert. Mitunter wird eine Radiofrequ­enztherapi­e angewandt. Diese Operatione­n können ambulant ausgeführt werden; maximal bleibt ein Patient über Nacht in der Klinik. Risikofakt­oren für Krampfader­n sind die Schwangers­chaft, aber auch stehende Berufe. Man kann Krampfader­n vorbeugen, etwa durch ausreichen­d Bewegung oder das Tragen von Kompressio­nsstrümpfe­n, die heute oft ansprechen­d aussehen und nicht als medizinisc­hes Hilfsmitte­l zu erkennen sind.

Vortrag Die Veranstalt­ung findet am Montag, 26. November, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtberge­n statt.

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Symbolfoto: Andrea Warnecke, dpa Bei Krampfader­n sind die Venenklapp­en kaputt.

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