Für die Großen, für die Kleinen, für alle
Der Augsburger Christkindlesmarkt öffnet heute seine Pforten. Die Besucher erwartet Altbewährtes und Nagelneues
Wie alt genau der Augsburger Christkindlesmarkt ist, das lässt sich schwer sagen. Einer der ältesten ist er auf jeden Fall – einige setzen ihn sogar auf den zweiten Platz, gleich nach dem Dresdner Striezelmarkt. Wie dem auch sei, „alt“ist in diesem Zusammenhang gleichzusetzen mit „schön“. Denn die historische Kulisse in der Altstadt Augsburgs ist bereits ohne Weihnachtsbeleuchtung traumhaft. Kommen nun noch Buden, Lichter und ein großer Christbaum hinzu, stehen viele Münder staunend offen. Natürlich gibt es aber auch eine große Portion „neu“in Augsburg.
Zu diesen Neuerungen gehören zahlreiche kunsthandwerkliche und saisonale Objekte, die das bisherige Angebot bereichern. So gibt es beispielsweise Weihnachtskugeln zu kaufen – natürlich mit einem Augsburger Motiv darauf. Heuer kann man sich so das Rote Tor an den Christbaum hängen. Schwibbogen mit Stadt-Schnitzereien sind ebenfalls erhältlich. Und die Augsburg-Seife sorgt stilvoll für saubere Hände.
Damit Weihnachten auch daheim einkehrt
Selbstverständlich steht nicht nur die Stadt selbst im Vordergrund. Weitere Deko-Artikel, etwa aus Metall, sind an zahlreichen Ständen zu finden. Dabei handelt es sich bei den weihnachtlichen Schmuckstücken um hochwertige Ware, wie auch Ordnungsreferent Dirk Wurm betont: „Das ist keine drittklassige Ware, nichts Austauschbares.“
Das trifft auf die angebotenen Speisen und Getränke ebenfalls zu. Vermutlich ist das Erste, was viele Menschen vom Christkindlesmarkt erhaschen, der Duft. Ein Weihnachtsmarkt ohne Feines für Magen und Kehle ist schließlich undenkbar. Hier Bratwürste, da Maronen, dort Glühwein und Punsch – das gehört einfach dazu.
Und auch hier haben sich die Budenbetreiber etwas Neues einfallen lassen. So locken nun unter anderem churrosähnliche Weihnachtsstangen und Ingwer-Orangen-Punsch die Hungrigen und Durstigen. Am liebsten würde man sich einmal durch alle Stände schlemmen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für einen gelungenen Christkindlesmarkt ist die Sicherheit. Die Stadt arbeitet mit derselben Securityfirma zusammen, die auch schon vergangenes Jahr alles bestens im Blick hatte. Mobile Zufahrtssperren garantieren Sorglosigkeit in der Fußgängerzone. Auf dem Markt selbst sind Polizei und Ordnungsdienst zugegen, um bei etwaigen Schwierigkeiten sofort eingreifen oder Probleme im besten Fall von vornherein verhindern zu können.
Ihr Kinderlein kommet, oh kommet doch all
Ganz ohne Sorgen sollen vor allem die kleinen Besucher den Christkindlesmarkt erleben. So gibt es am Moritzplatz einen eigenen Kinderweihnachtsmarkt. Dort wartet unter anderem die Hexe Rosine Leckermaul darauf, den jungen Menschen Feines zum Naschen zuzustecken. Die Kinder treffen sie montags bis freitags stündlich von 12 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags stündlich von 11 bis 19 Uhr an ihrem Lebkuchenhaus an. Während die nette Hexe seit 30 Jahren jedes Jahr dabei ist, gesellt sich der Nikolaus heuer zum ersten Mal fest zu den anderen Augsburger Attraktionen. Er und seine Engel arbeiten fleißig an Geschenkwünschen. Zu den lebensgroßen, beweglichen Figuren wird eine schöne Geschichte erzählt. An der dürften sich nicht nur deutschsprachige Kinder erfreuen: Auch Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch ist vertreten. Per Knopfdruck kann die Geschichte in der gewünschten Sprache abgespielt werden. Ohne den Christkindlesmarkt würde Augsburg ein großes Stück städtisches Kulturgut fehlen. Er soll sich diese Qualität bewahren und gleichzeitig durch stetige Neuerungen attraktiv für junge Besucher bleiben. Dass die Stadt das geschafft hat, davon kann man sich ab heute überzeugen.