Aichach kommt wieder nicht durch
Handball-Bezirksoberliga TSV-Männer kassieren in Kissing die vierte Pleite in Folge
Kissing Die Erfolgskurve bei den Handballern des TSV Aichach kennt in diesen Wochen nur eine Richtung. In Kissing verloren sie am Samstag mit 22:28 Toren, es war die vierte Niederlage in Folge. Wann hat es so was schon mal gegeben? Nun haben sie exakt 200 Gegentore auf ihrem Konto. Weitaus wichtiger aber ist der Hinweis, dass der Kampf um den Klassenerhalt bereits begonnen hat. Und der wird sich gewiss schwierig gestalten.
Die aktuellen Misserfolge sind primär auf die personelle Lage zurückzuführen. Konstantin Schön (verletzt) hinterlässt im linken Rückraum eine große Lücke, Thomas Bauer wurde gesperrt und mit Lorenz Hartl ist ein weiterer Stammspieler angeschlagen. Timo Stubner fehlte aus beruflichen Gründen. Dieses Quartett zu ersetzen, das erscheint geradezu aussichtslos.
Manfred Szierbeck dachte nicht daran, um den heißen Brei rumzureden: „Jetzt sind wir angekommen im Keller. Das muss auch in die Köpfe einiger Spieler rein, dass wir eher nach unten schauen. Wir müssen den Kampf annehmen.“Der Trainer sprach daneben auch Aspekte an, aus denen man eine gewisse Hoffnung für die noch ausstehenden drei Partien in diesem Jahr schöpfen kann. Thomas Bauer wurde nur für ein Spiel gesperrt, ist somit wieder einsatzfähig. Auch Lorenz Hartl kehrt in den Kader zurück. Der Appell des Coaches lautet: „Aichach darf nicht absteigen und Aichach wird nicht absteigen.“
Mit einer 15:13-Führung ging Kissing am Samstag in die Pause. Mit der ersten Halbzeit konnte Szierbeck einigermaßen leben, einmal davon abgesehen, dass seine Leute bei freien Würfen aus dem Spiel heraus und bei Siebenmetern sich zu viele Ausrutscher leisteten. Nach dem Wechsel der Seiten häuften sich die technischen Fehler aufseiten der Gäste. Szierbeck: „Das zog sich wie ein roter Faden durch.“Die stärkste Phase in diesem Landkreisderby brachte die Aichacher bis auf 21:19 heran. Doch es zeigte sich, dass die jungen Handballer noch nicht so weit sind, um die routinierten Kräfte vollwertig zu ersetzen. Als die Hausherren mit einem Vorsprung von fünf Treffern endgültig auf die Siegerstraße eingebogen waren, setzte Szierbeck auf volles Risiko, indem er den Torhüter durch einen siebten Feldspieler ersetzte. Ein Schachzug, der sich aber nicht bewährte.
Kissinger SC Cless, Krais, Brandl, Kupfer, Leuprecht, Fuchs (3/3), Bergner (3), Barth (4), Antonitsch (3), Schneider (3), Zechmann (2), Buschendorf (8), Tolks (1), Zaja (1). TSV Aichach Walther, Chikh, Leopold (2/1), Kügle (1/1), Dachser (3/1), Lenz (1), Braun, O. Huber (3), Breitsameter, Euba (4), Geisreither (1), C. Huber (7/3). Siebenmeter 4:7 Zeitstrafen 8:4 Disqualifikation Zechmann (Kissinger SC/51:56/3. Zeitstrafe).