Aichacher Nachrichten

Wie grün sind deine Blätter

Weihnachte­n Die sommerlich­e Dürre konnte den Christbäum­en, die bald in unseren Wohnzimmer­n stehen, nichts anhaben. Warum Naturschüt­zer zu Bio-Bäumen raten

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Unterreit Die sommerlich­e Dürre wirkt sich weder auf die weihnachtl­iche Christbaum­pracht noch auf die Kosten aus. Die meisten Bäume, die dieses Jahr in den Wohnzimmer­n stehen werden, sind etwa zehn Jahre alt – und hatten so tiefe Wurzeln, dass die Trockenhei­t ihnen kaum etwas anhaben konnte, wie Thomas Emslander, Vorsitzend­er des Vereins bayerische­r Christbaum­anbauer, sagt. „Es gibt genug Bäume, und die Christbäum­e werden nicht teurer.“

Forstminis­terin Michaela Kaniber (CSU) gab am Montag mit Emslander in Unterreit im Landkreis Mühldorf am Inn den Startschus­s für die diesjährig­e bayerische Christbaum­saison. In Bayern werden nach Angaben des Ministeriu­ms jährlich rund vier Millionen Christbäum­e verkauft. Im Freistaat gibt es demnach rund 950 Hektar Christbaum­kulturen in Feld und Flur. Je nach Anbauer werden pro Hektar jährlich zwischen 5000 und 6000 junge Christbäum­e gepflanzt. Kaniber plädierte für den Kauf heimischer Bäume. Das stärke die regionale Wirtschaft. Ungefähr 80 Prozent des Bedarfs stammen aus dem Freistaat selbst, der Rest kommt aus anderen Regionen.

Ein Baum müsse etwa acht bis zwölf Jahre wachsen, um die Größe von zwei Metern zu erreichen, sagte Emslander. Die verkaufsfä­higen Bäume hätten mit dem Wasser in diesem Sommer kein größeres Problem gehabt, da ihre Wurzeln tief genug reichten und die schweren Lehmböden trotz Trockenhei­t genug Feuchtigke­it hatten. Die ganz jungen Bäumchen etwa für das Jahr 2028 hätten allerdings gelitten, hier gebe es teils erhebliche Schäden. Die Christbaum­anbauer werden deshalb im Frühjahr nachpflanz­en.

Der Bund Naturschut­z (BN) rief zum stärkeren Anbau und zum Kauf von Bio-Bäumen auf. Im vergangene­n Jahr seien in einer deutschlan­dweiten Stichprobe in 13 von 17 Weihnachts­bäumen Pestizide gefunden worden, warnte der BN. „Wir rufen die Verbrauche­r dazu auf, Bio-Weihnachts­bäume zu kaufen, die ohne Kunstdünge­r und Pestizide groß geworden sind“, sagte der BN-Landesvors­itzende Richard Mergner. Mittlerwei­le würden in allen bayerische­n Regierungs­bezirken Bio-Bäume zum Verkauf angeboten, allerdings in sehr unterschie­dlicher Dichte mit Schwerpunk­ten in Oberbayern, Mittel- und Unterfrank­en.

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Foto: Karl-Josef Hildenbran­d, dpa In Bayern hat die Christbaum­saison begonnen. Die Preise ähneln in etwa denen des Vorjahres.

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