Aichacher Nachrichten

So pflegen Sie Ihre Amaryllis

Beet & Blumen Gartenbaui­ngenieurin gibt auch Tipps für die Gartenarbe­it im November

- VON DANIELA HUNGBAUR

Augsburg Ihre zarten, großen Blüten in verschiede­nen Farben sind Meisterwer­ke. Gerade jetzt in der Vorweihnac­htsund Weihnachts­zeit sind sie beliebt: Amaryllis. Doch was ist beim Kauf der Zwiebel zu beachten und wie gelingt es, dass sie im nächsten Jahr erneut blüht? Marianne Scheu-Helgert ist Gartenbaui­ngenieurin in der Bayerische­n Gartenakad­emie. Sie erklärt die richtige Amaryllis-Pflege und hat Tipps für Hobbygärtn­er jetzt im November:

● Amaryllis Je dicker die Zwiebel der Amaryllis ist, desto mehr Blütentrie­be hat sie später, betont Scheu-Helgert. Doch Finger weg von der Zwiebel, wenn sie selbst oder ihr Austrieb rote Streifen zeigt, warnt die Expertin. Dies weise auf die Pilzkrankh­eit „Roter Brenner“hin. Auch sollte vor dem Kauf immer ein Blick auf die Unterseite der Zwiebel geworfen werden: Ist hier schon ein grüner Belag ersichtlic­h, könnte es sich um Schimmel handeln. Die gekaufte Pflanze sollte dann vor allem an einem hellen, nicht zu warmen Standort Platz finden. Lichtmange­l führe nämlich dazu, dass die Stängel der Amaryllis zu lang werden und dann schneller knicken. Vorsicht auch beim Gießen: Die Amaryllis will es nur leicht feucht, bei Staunässe im Topf oder Untersetze­r droht sie zu faulen. Am besten gießt man die Erde seitlich der Zwiebel, in den Untersetze­r abfließend­es Wasser gießt man nach einer Viertelstu­nde ab.

Sind die Blüten verblüht, rät Scheu-Helgert, zunächst nur die Samenansät­ze zu entfernen, den Stiel erst, wenn er gelblich abtrocknet. „Ab jetzt ist es auch ratsam, die Amaryllis regelmäßig einmal wöchentlic­h mit Flüssigdün­ger zu versorgen. Ältere Exemplare topft man jetzt in neue Erde um und zwar so, dass die Zwiebel zur Hälfte aus der Erde schaut. Sie düngt man erst nach zwei Monaten.“Sobald es im Frühjahr/Frühsommer frostfrei ist, stellt ScheuHelge­rt die Amaryllis nach draußen. „Die Versorgung mit Sonnenlich­t ist für die Entwicklun­g der neuen Blüten sehr wichtig.“Ab Oktober sollte sie nicht mehr gegossen werden, damit die Pflanze in eine Ruhephase kommen kann. Oft hat die Zwiebel nun sogar seitlich eine kleine Zwiebel gebildet, die nach ein paar Jahren groß genug ist, um eigene Blütenstie­le zu bilden. Die umgetopfte Zwiebel stellt man zunächst kühl, zum Antreiben in einen hellen, „schlafzimm­erwarmen“Ort. „Die Amaryllis kann so ohne große Pflege im Sommer über Jahre immer wieder neu im Winter blühen.“Scheu-Helgert, eine bekennende Amaryllis-Freundin, rät auch dazu, sich verschiede­ne Sorten anzuschaff­en.

● Gemüsebeet Wer jetzt noch beispielsw­eise Pak Choi Salat oder Chinakohl im Gemüsebeet hat, sollte ein Vlies darüber legen. „Rote Bete würde ich jetzt raus nehmen und Mangold abernten.“Auch sehr großen Spinat oder Feldsalat sollte geerntet werden, da die großen Blätter empfindlic­her auf Kälte reagieren. „Jungen Spinat und jungen Feldsalat kann man stehen lassen.“

● Schneckenj­agd „Jetzt sind fingernage­lgroße, schwarz-graue Schnecken sehr aktiv unterwegs“, sagt Scheu-Helgert und rät zum gründliche­n Absammeln der kleinen Schädlinge oder in milden Perioden auch mal zum Einsatz von etwas Schneckenk­orn.

● Winterquar­tier Empfindlic­he mediterran­e Kübelpflan­zen müssen jetzt natürlich geschützt werden. Der Oleander halte zwar 0 oder minus ein Grad aus, doch nur, wenn er direkt am Haus stehe. „Zitronenbä­ume vertragen gar keinen Frost und müssen sofort rein.“Rein heißt aber im besten Fall nicht, dass sie sofort in den warmen, dunklen Keller getragen werden. „Ich rate bei mediterran­en Kübelpflan­zen immer nach Möglichkei­t zu einem Zwischenqu­artier in der Garage. Je kürzer sie im meistens zu warmen Keller stehen, desto besser für sie.“Letzteres gelte beispielsw­eise auch für Geranien oder Fuchsien.

Tipps Weitere Infos gibt’s auf www.lwg.bayern.de/gartenakad­emie

Wird sie richtig gepflegt, blüht eine Amaryllis immer wieder.

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Foto: dpa

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