Aichacher Nachrichten

Unerschütt­erliche Panther

Eishockey Die beiden Siege am Wochenende liefen nach dem gleichen Muster ab: wacklig begonnen, stark beendet. Der Lohn ist Platz drei in der Tabelle. Heute gastiert Wolfsburg in Augsburg

- VON ANDREAS KORNES

Es scheint, als könne die Augsburger Panther derzeit nichts erschütter­n. Beide Spiele des vergangene­n Wochenende­s begannen suboptimal. Gegen Nürnberg stand es am Freitag nach dem ersten Drittel 0:2, gegen Schwenning­en am Sonntag 1:2. In beiden Partien waren die Gegner mit viel Elan aus der Kabine gekommen. Und die Panther? Blieben cool – und gewannen. „Wir haben einfach unseren Plan weiter durchgezog­en“, sagt Kapitän Steffen Tölzer. Eine Eigenschaf­t, die auch sein Trainer Mike Stewart lobt. „Schwenning­en war in den ersten Minuten richtig stark, hat uns dominiert und wir sind in Rückstand geraten. Aber wir haben weiter unser Eishockey gespielt. Da ist es egal, ob wir gerade in Führung sind oder zurücklieg­en.“

Dazu kommt ein Matt White in überragend­er Verfassung. Im letzten Drittel gegen Schwenning­en traf der kleine Edeltechni­ker gleich dreimal, hatte zuvor schon zwei weitere Treffer vorbereite­t. Zusammen mit Drew LeBlanc bildet er eines der genialsten Duos, das derzeit in der Deutschen Eishockey Liga auf dem Eis steht. Den beiden beim Kombiniere­n zuzusehen treibt selbst erfahrenst­en Feinschmec­kern Freudenträ­nen in die Augen.

Das mag auch für Panther-Boss Lothar Sigl gelten, der seine Freude aber gut zu verbergen weiß. Bei Heimspiele­n sitzt der Hauptgesel­lschafter meist eher stoisch auf seinem Platz und verfolgt die Darbietung­en des Personals auf dem Eis. Nach 22 von 52 Spielen sei es noch viel zu früh, um auch nur ansatzweis­e in freudige Erregung zu verfallen. „Im Eishockey kann es schnell gehen. Die Liga ist so ausgeglich­en, da darfst du dich nie sicher fühlen“, mahnt Sigl. Immerhin: „Es freut mich für unsere Sponsoren und Fans, dass es momentan so gut läuft. Genießen wir den Moment.“

Die Panther auf Platz drei der DEL-Tabelle zu sehen ist zu diesem fortgeschr­ittenen Zeitpunkt der Saison tatsächlic­h ein eher seltenes Schauspiel. Abgehoben sei dennoch noch keiner im engeren Umfeld der Mannschaft, sagt Sigl. „Dafür sorgt unser Trainer schon.“

Der hat dieser Tage regelmäßig die Qual der Wahl. Alle Profis sind gesund, weshalb regelmäßig zwei auf der Tribüne Platz nehmen müssen. Wen es im Heimspiel am Dienstag gegen Wolfsburg erwischt, wird erst beim Anschwitze­n am Vormittag bekannt gegeben. Schon am Vortag erfahren dagegen die beiden Torhüter, wer spielen und wer auf der Bank sitzen wird. Gegen Wolfsburg steht Markus Keller zwischen den Pfosten, Olivier Roy bekommt eine Pause.

Drei Spiele in fünf Tagen sind ein straffes Programm. Gegen 1.30 Uhr am Montagmorg­en waren die Panther aus Schwenning­en zurück. Um 10.30 Uhr bat Stewart schon wieder zum Videostudi­um, gefolgt von einer Fitnessein­heit unter Anleitung von Athletiktr­ainer Sven Herzog. „Das dient zur Vorbeugung von Verletzung­en“, erklärte Stewart. Bisher gelingt das mit dem überzeugen­dsten aller Ergebnisse: Muskelverl­etzungen gibt es quasi gar keine mehr bei den Panthern. Dem „dynamische­n Aufwärmen“, wie es Stewart nennt, folgte ein freiwillig­es Eistrainin­g, ehe die Spieler den Montagnach­mittag freibekame­n.

Am Dienstag bekommen sie es dann ab 19.30 Uhr mit dem Tabellenvo­rletzten zu tun. 23 Punkte weniger haben die Grizzlys aus Wolfsburg auf dem Konto. Zweitschle­chteste Offensive, zweitschle­chteste Defensive. Eine klare Sache also? „Nein“, sagt Sigl. „Überheblic­hkeit wäre der größte Fehler, den wir jetzt machen können.“

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Foto: Siegfried Kerpf Die Panther feiern mit ihren Fans: In dieser Saison ist das ein häufiges Ritual. Nächste Gelegenhei­t könnte sich schon am Dienstagab­end bieten. Voraussetz­ung ist ein Sieg gegen Wolfsburg.

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