Aichacher Nachrichten

Bei der Localbahn steht Personalab­bau an

Verkehr Das Unternehme­n gibt den Gütertrans­port im Umland auf. Voraussich­tlich sind zehn bis 15 von insgesamt 44 Mitarbeite­rn betroffen. Wie sich die Firma für die Zukunft aufstellen will

- VON STEFAN KROG Archivfoto: Silvio Wyszengrad

Die Augsburger Localbahn wird sich künftig beim Güterverke­hr komplett aufs Augsburger Stadtgebie­t konzentrie­ren. Hintergrun­d ist, dass der Güterverke­hr auf der Fuchstalba­hn (Augsburg-Schongau) angesichts sinkender Transportm­engen nicht mehr rentabel sei, so Finanz-Geschäftsf­ührer Michael Mayinger. Zwischen zehn und 15 Mitarbeite­r seien voraussich­tlich von der Umstruktur­ierung betroffen. Insgesamt sind bei der Localbahn 44 Mitarbeite­r beschäftig­t. Man bedauere den Schritt und sei in Gesprächen mit dem Betriebsra­t, um eine möglichst sozial verträglic­he Lösung zu erreichen. Laut Betriebs-Geschäftsf­ührer Helmuth Schmitt arbeite man daran, Lösungen für eine Weiterbesc­häftigung im Unternehme­n oder auch außerhalb zu finden.

Vor 20 Jahren hatte die Localbahn damit begonnen, auch außerhalb Augsburgs Güterverke­hr zu fahren, konkret auf den Strecken nach Schongau (einst als Werksverke­hr für Haindl/UPM) und in Richtung Aichach. Nun ziehe man sich aus diesem Geschäft komplett zurück, so Mayinger, und konzentrie­re sich auf den Verkehr im Stadtgebie­t Augsburg. Auf diese Weise wolle man aus der Verlustzon­e kommen. Seit dem Frühjahr hat die Localbahn mit Mayinger und Schmitt eine neue Geschäftsf­ührung. Die größten Gesellscha­fter sind die Firma Präg und die Augsburger Stadtwerke.

In Augsburg sind es vor allem Unternehme­n im Osten der Stadt, die es nutzen, dass sie ihre Güter direkt auf dem Firmengelä­nde auf Eisenbahnw­aggons verladen können. Wie berichtet setzt auch MAN beim Transport von Dieselmoto­ren künftig verstärkt auf die Schiene und das Netz der Localbahn. Im ersten Schritt soll die Hälfte der 150 Großmotore­n pro Jahr mit der Bahn statt mit dem Schwertran­sport ausgeliefe­rt werden. Später sind 80 Prozent angepeilt. Zwar verfügt die Localbahn auch über Gleise im Bereich Göggingen/Pfersee/Oberhausen und Haunstette­n, bedient dort aber kaum noch Firmen. Als die Schienen im vergangene­n Frühjahr wieder stärker genutzt wurden, weil wegen Brückenbau­arbeiten am Kaufbach Züge umgeleitet werden mussten, sorgte das bei Anwohnern teils für Verwunderu­ng.

Die Auslastung des Augsburger Netzes insgesamt sei aber stabil, sagt Mayinger. Die im Stadtgebie­t transporti­erte Warenmenge sei in den vergangene­n zehn Jahren etwa gleich geblieben. Insgesamt transporti­ert die Localbahn pro Jahr eine Million Tonnen. Das Gleisnetz in Augsburg ist 40 Kilometer lang.

Zusammen mit der Deutschen Bahn ist die Localbahn am Bau des Container-Umschlagte­rminals im Güterverke­hrszentrum beteiligt. Dort sollen Container für die „letzte Meile“von der Schiene auf die Straße bzw. umgekehrt verladen werden. Inwieweit man als Localbahn durch das Terminal, das den zu klein gewordenen Containerb­ahnhof in Oberhausen ersetzen wird, zusätzlich­e Aufträge für Containerz­üge außerhalb Augsburgs erzielen wird, sei noch offen, sagt Mayinger.

Gegründet wurde die Localbahn vor 129 Jahren. Weil Kohleliefe­rungen mit dem Pferdewage­n vom Bahnhof zu Fabriken oft lange unterwegs waren, taten sich Unternehme­r zusammen und gründeten die Industrieb­ahn.

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Die Augsburger Localbahn konzentrie­rt sich auf ihr Geschäft innerhalb von Augsburg.

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