Jetzt dranbleiben und Flagge zeigen
ie Geburtshilfestation in einer Klinik ist mehr als eine medizinische Abteilung und notwendige Infrastruktur in einer ländlichen Region. Sie weckt positive Emotionen für ein Krankenhaus: Dort wird geholfen, gepflegt, geheilt, operiert und leider auch gestorben, dort kommt aber auch neues Leben zur Welt. Wer als Kind den kranken Opa besucht, hat bestimmt auch schon mal bei den Babys vorbeigeschaut. Neben allen sachlichen Gründen, die für den Erhalt der Geburtshilfe in Aichach sprechen, geht es auch um solche „weiche“Zukunftsfaktoren. Junge Familien bauen zu einer Klinik ein ganz anders Verhältnis auf, wenn ihre Kinder dort geboren wurden.
Das Aus weckt Gefühle, und darum ist der Aufschrei in der Bevölkerung auch keine Überraschung. Das zeigt schon der erste Tag an dem die Unterschriftslisten ausliegen. Die Schließung ist ein schwerer Rückschlag. Aber wenn’s schon so sein musste, dann ist zumindest der Zeitpunkt eine Chance. Das Aus einer Station in einem topmodernen 50-Millionen-Neubau noch vor der Öffnung schlägt Wellen weit über das Wittelsbacher Land hinaus. So ein Fanal kann sich die Landespolitik nicht erlauben. Jetzt heißt es für die Kommunalpolitik vor Ort, dranzubleiben, zu mobilisieren und zu bohren, aber vor allem für die Bürger aus allen Generationen einfach mitzumachen – unterschreiben und Flagge zeigen.