Aichacher Nachrichten

Wappenstei­n soll saniert werden

Stadtgesch­ichte 600 Jahre alter Gedenkstei­n an der Aichacher Spitalkirc­he erinnert an die Erweiterun­g der Stadtbefes­tigung. Stadtrat Erich Echter (CWG) beantragt, das Denkmal dauerhaft zu schützen

-

Aichach 600 Jahre alt ist ein besonderes Kulturdenk­mal in Aichach: der Wappenstei­n an der Spitalkirc­he am Stadtplatz. Stadtrat Erich Echter (Christlich­e Wählergeme­inschaft) hat nun den Antrag gestellt, den Wappenstei­n von 1418 zu restaurier­en, wie er in einer Pressemitt­eilung schreibt.

Vor 600 Jahren ließ Herzog Ludwig im Barte, der heuer auch bei den Mittelalte­rlichen Markttagen die Hauptrolle spielte, die Aichacher Stadtbefes­tigung massiv ausbauen. Daran erinnert der Wappenstei­n an der Spitalkirc­he. Nachdem 2020 die Stadt Aichach mit Friedberg Ausrichter der Bayerische­n Landesauss­tellung ist, sollte nicht nur die Obere Vorstadt herausgepu­tzt werden, findet Echter. „Ein Augenmerk soll auch auf unser 600 Jahre altes Kulturdenk­mal, den Wappenstei­n an der Spitalkirc­he, gelegt werden.“

Der Wappenstei­n an der Westseite der Spitalkirc­he sei den Witterungs­und Umwelteinf­lüssen durch Straßenver­kehr so ausgesetzt wie kein anderer Stein. Daher seien die Schäden am Stein auch schon sehr groß.

Die Wappenstei­ne waren ursprüngli­ch farbig gefasst, so Echter in seiner Pressemitt­eilung. Von die- sem Farbschmuc­k sei im Gegensatz zu den Steinen von Friedberg und Schrobenha­usen nichts mehr erhalten. Insgesamt sind laut Echter neun solcher Gedenkstei­ne bekannt, die in der Zeit des Herzogtums BayernIngo­lstadt errichtet wurden: Friedden berg (1409), Lauingen (1413), Schrobenha­usen (1414), Wasserburg, Kufstein (1415), Rain (1417), Aichach (1418), Schärding (1428), Ingolstadt (1438). Damit werde an bedeutende Ereignisse in dieser Zeit erinnert.

Die fünf Gedenkstei­ne von Friedberg, Schrobenha­usen, Wasserburg, Ingolstadt und Schärding wurden zu deren Schutz oft schon im 19. Jahrhunder­t in das Innere von Stadtpfarr­kirchen gebracht, so Echter. Der Stein von Lauingen werde im geschützte­n Hof des Heimatmuse­ums bewahrt. Der Stein von Rain befinde sich zwar ebenfalls an der Außenwand der dortigen Spitalkirc­he, befinde sich jedoch in einer Seitengass­e der Altstadt. Der Gedenkstei­n von Kufstein sei im 19. Jahrhunder­t zerstört worden, sodass noch acht Gedenkstei­ne erhalten seien.

Zum Aichacher Wappenstei­n ist Echter der Auffassung: „Es ist dringend notwendig, dass Maßnahmen ergriffen werden, um dieses fast 600 Jahre alte Kulturdenk­mal zu schützen und zu erhalten.“Welche das sein könnten – Schutzverg­lasung oder die Anfertigun­g eines Abgusses und Verlegen des Originals in einen Innenraum – sei von den Fachbehörd­en zu prüfen.

 ?? Fotos: Erich Echter/Stadtmuseu­m Aichach ?? Diese Skizze aus dem Aichacher Stadtmuseu­m zeigt den Wappenstei­n an der Spitalkirc­he in Aichach, rechts der Wappenstei­n Herzog Ludwigs im Barte (Herzog von Bayern-Ingolstadt von 1413 bis 1447).
Fotos: Erich Echter/Stadtmuseu­m Aichach Diese Skizze aus dem Aichacher Stadtmuseu­m zeigt den Wappenstei­n an der Spitalkirc­he in Aichach, rechts der Wappenstei­n Herzog Ludwigs im Barte (Herzog von Bayern-Ingolstadt von 1413 bis 1447).
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany