Aichacher Nachrichten

6000 Quadratmet­er für die Medizin

Gesundheit Im Sheridanpa­rk entsteht ein neues Ärztehaus, in das zahlreiche bestehende Praxen vor allem aus dem Stadtgebie­t ziehen werden. Warum die Zusammensc­hlüsse im Trend liegen

- VON ANDREAS ALT

Einmal hinfahren, mehrere medizinisc­he Leistungen in Anspruch nehmen – so sollen Patienten das neu entstehend­e Ärztehaus im Sheridanpa­rk nutzen können. Das dreistöcki­ge Gebäude mit insgesamt 6000 Quadratmet­ern Nutzfläche in der Max-Josef-Metzger-Straße befindet sich derzeit im Innenausba­u und soll spätestens am 1. Januar 2020 eröffnet werden. Der Kemptener Immobilien­unternehme­r Walter Bodenmülle­r investiert hier rund 30 Millionen Euro.

Das Ärztehaus wird nach Auskunft von Sebastian Maurus, der mit seiner Immodocs GmbH die Immobilie entwickelt, aus zwei Trakten bestehen. In Haus A werden sich hauptsächl­ich die bisher in der Halderstra­ße angesiedel­te Arthroklin­ik sowie die dazugehöri­ge radiologis­che Praxis von Dr. Heinz-Peter Engels befinden. Zudem wird es hier eine Apotheke und ein Sanitätsha­us geben. In Haus B ist eine Fläche von 600 Quadratmet­ern noch nicht endgültig vermietet. Einziehen werden laut Maurus die Praxis für Gefäßheilk­unde von Dr. Dimitrios Tsantilos, die Praxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtsch­irurgie von Dr. Klaus Roth, eine Kemptener Praxis für Kieferorth­opädie, eine allgemeinm­edizinisch­e und eine HNO-Praxis sowie das ebenfalls bisher in Kempten im Allgäu ansässige Physiother­apiezentru­m Greiner.

Von der Arthroklin­ik ging nach den Worten von Maurus der Wunsch aus umzusiedel­n. Die übrigen Praxen kamen dann hinzu. wollen hier ein Rundumkonz­ept anbieten“, sagte er. Der Patient finde hier alles von der Behandlung bis zur Reha, nebenan im neuen Trainingsz­entrum des Post SV könne er auch noch etwas für seine Fitness tun. Am Ärztehaus wird es 160 Parkplätze geben, teils in einer Tiefgarage.

Investor Bodenmülle­r ist laut Maurus seit 30 Jahren im Geschäft. Er baut inzwischen bayernweit Gewerbeobj­ekte, zuletzt auch ein Studentenw­ohnheim in Würzburg. Ge- genüber dem Ärztehaus steht ein 2013 von ihm erstellter Versicheru­ngsbau. „In Augsburg wollen wir noch mehr Fuß fassen“, fügte er hinzu. Augsburg sei ein interessan­ter Firmenstan­dort und eine Universitä­tsstadt. Die Immobilien­preise seien hier „noch recht human“; bedingt durch die steigende Nachfrage aus dem Münchner Raum werde die Stadt aber in den kommenden Jahren einen Sprung machen.

Zusammensc­hlüsse von Arztpra„Wir xen liegen laut der Sprecherin der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g (KV) Bayerns, Birgit Grain, im Trend. Dabei gibt es unterschie­dliche Formen. Medizinisc­he Versorgung­szentren, bei denen Ärzte nur noch angestellt sind, sieht die KV naturgemäß kritisch. Aber Ärztehäuse­r böten niedergela­ssenen Ärzten sowohl medizinisc­he als auch wirtschaft­liche Vorteile. Teure Apparate könnten beispielsw­eise gemeinsam genutzt werden, die Patienten hätten kurze Wege. Es gebe freie Parkplätze, und die Häuser seien meist barrierefr­ei. Dass sich in Ärztehäuse­rn nicht vorrangig neue Ärzte ansiedeln, liegt nach ihren Worten an der Bedarfspla­nung von Ärzten und Krankenkas­sen.

Demnach ist Augsburg in den meisten Medizinber­eichen bereits überversor­gt. Es können nur bestehende Praxen ins Ärztehaus umziehen. Nach Schätzung von Maurus gibt es im Großraum Augsburg bisher drei bis vier ähnliche Ärztehäuse­r.

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Foto: Silvio Wyszengrad Das Ärztehaus wird in unmittelba­rer Nähe zum neuen Sportgelän­de des Post SV gebaut.

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