Aichacher Nachrichten

Verkehrskn­oten in Rekordzeit gelöst

Eröffnung Ausgebaute Bahnhofstr­aße in Aichach, Kreisverke­hr und Hochwasser­schutz offiziell eingeweiht. Der Bürgermeis­ter findet’s gelungen, die Grünen protestier­en und kommen gar nicht

- VON GERLINDE DREXLER

Aichach Das Wetter war alles andere als einladend – dennoch strahlten alle, die zur Eröffnung von Kreisverke­hr und der ausgebaute­n Bahnhofstr­aße in Aichach gekommen waren. Ein Projekt, das in rekordverd­ächtigen drei Monaten umgesetzt worden war und mit knapp drei Millionen Euro zu den größten Baumaßnahm­en der Stadt Aichach zählt. Im Zuge des Projekts ist auch der Dellerweg ausgebaut und der Hochwasser­schutz Paar nördlich des Freibades umgesetzt worden.

Die Einmündung der FranzBeck-Straße in die Bahnhofstr­aße gehört seit vielen Jahren zu den neuralgisc­hen Verkehrskn­otenpunkte­n in Aichach. Laut einer Verkehrszä­hlung wird die Kreuzung von rund 15 000 Fahrzeugen pro Tag frequentie­rt. Damit ist sie fast so stark belastet wie die Bahnunterf­ührung der Staatsstra­ße von Aichach nach Oberbernba­ch mit etwa 18 000 Fahrzeugen täglich. Um hier Entlastung zu schaffen, entschied sich der Stadtrat im Februar 2018 für den Bau eines Kreisverke­hres.

Und um gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, wurde auch die Bahnhofstr­aße grundlegen­d erneuert, die Gehwege bekamen ein nachhaltig­es Naturstein­pflaster. Es wurden barrierefr­eie Querungshi­lfen mit Bodenindik­atoren für Menschen mit Sehbehinde­rung und neue Bushaltest­ellen installier­t. Ein Kraftakt war die Sanierung der Griesbach- und Paartal- brücke, bei der verschiede­ne Sparten koordinier­t werden mussten. Die Radfahrer bekamen einen 1,50 Meter breiten Schutzstre­ifen auf der Fahrbahn und die Gehwege wurden für Radfahrer freigegebe­n.

Außerdem wurde eine Baumallee mit Winterlind­en gepflanzt. Deren Wurzelwerk habe nun endlich genügend Platz, um sich zu entwickeln, sagte Bürgermeis­ter Klaus Habermann. Mit der Einweihung der großen Baumaßnahm­e hatte der Bürgermeis­ter ganz bewusst gewartet, bis die Bäume in der Bahnhofstr­aße gepflanzt waren. Nachdem er schon wegen der Fällung der Allee Schelte hatte einstecken müssen.

Rund 2,1 Millionen Euro kosteten diese Maßnahmen die Stadt. Die rund 280000 Euro für den Hoch- wasserschu­tz nördlich des Freibades trägt das Wasserwirt­schaftsamt. Im Rahmen der Maßnahme wurden eine Betonleitw­and eingezogen und der Parkplatz südlich des Kreisverke­hrs höhergeleg­t. Der Eingangsbe­reich des Freibades bekam zahlreiche Fahrradbüg­el. Darüber hinaus wurde die Franz-Beck-Straße bis zur Beckmühle saniert und bekam eine neue Asphaltdec­kschicht (Kosten 65000 Euro). Für rund 160000 Euro wurde der Dellerweg einschließ­lich Straßenbel­euchtung grundlegen­d erneuert.

Eine Maßnahme, die sowieso bald auf die Stadt zugekommen wäre, war die Erneuerung des rund 60 Jahre alten Wasservers­orgungsnet­zes. Die Baukosten in Höhe von rund 300000 Euro trägt die Stadt. Außerdem erneuerte die Stadt die Straßenbel­euchtung und stattete die Lampen mit moderner LED-Technik aus (30000 Euro) und verlegte Lehrrohre für den künftigen Glasfasera­usbau (30 000 Euro).

Der Freibadpar­kplatz wurde von 105 auf 220 Parkplätze vergrößert (85 000 Euro). Die zusätzlich­en Parkplätze stehen allerdings erst nach dem Abschluss der Bauarbeite­n in der Oberen Vorstadt komplett zur Verfügung. Ende nächsten Jahres werde es so weit sein, hoffte Habermann. Insgesamt betragen die Straßenbau­kosten rund 2,6 Millionen Euro. Kostenträg­er ist die Stadt. Sie bekommt von der Regierung von Schwaben einen Zuschuss in Höhe von 865 000 Euro.

„Enorm viel positives Feedback“habe er für die durchgefüh­rten Baumaßnahm­en bekommen, freute sich Stadtoberh­aupt Habermann. Er findet: „Es ist auch städtebaul­ich gelungen.“Dem widersprec­hen die Grünen in einer Pressemitt­eilung: „Die Neugestalt­ung der Bahnhofstr­aße in Aichach widerspric­ht gänzlich den Vorstellun­gen der Grünen zur zukunftswe­isenden fahrrad- und fußgängerf­reundliche­n Stadtentwi­cklung und der Steigerung der Aufenthalt­squalität.“Die Chance zur Verbesseru­ng der Situation sei vertan worden. Deshalb nahmen die beiden Grünen Stadträtin­nen, Magdalena Federlin und Marion Zott, am Festakt zur Fertigstel­lung von Neuausbau und Neugestalt­ung der Bahnhofstr­aße gar nicht teil.

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Foto: Gerlinde Drexler Zur offizielle­n Eröffnung waren neben Vertretern von Behörden, der Polizei, beteiligte­n Baufirmen und Stadträten auch viele Anwohner gekommen.
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Archivfoto: Erich Echter Winterlind­en wurden als Ersatz für die gefällten Alleebäume in der Bahnhofstr­aße gepflanzt – das kann nicht alle über den Verlust hinwegtrös­ten.

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