Kosten für Mittelschule Aindling steigen enorm
Schulverband Die Vertreter der Gemeinden Aindling, Affing, Petersdorf, Todtenweis und Rehling reagieren konsterniert. Sie wollen erst im neuen Jahr über die Sanierung und Erweiterung entscheiden. Wie ist die Kostensteigerung zu erklären?
Aindling Bei großen Baumaßnahmen sind enorme Kostensteigerungen keine Seltenheit. Das gilt bei Projekten auf Bundesebene genauso wie im kommunalen Bereich. Die Generalsanierung und die Erweiterung der Mittelschule in Aindling darf man dafür als aktuelles Beispiel anführen. Wie bei der Versammlung des Schulverbands Aindling zu hören war, ist derzeit mit Kosten von zwölf Millionen Euro zu rechnen. Zunächst war von 6,6 Millionen Euro die Rede gewesen, nun stehen mindestens neun Millionen Euro zur Debatte. Bei einer Vollsanierung des bestehenden Gebäudes rechnet man gar mit 11,9 Millionen Euro.
Im nächsten Jahr sollen die Planungen fortgesetzt werden, 2020 ist der Baubeginn vorgesehen. Zum Schulbeginn im September 2022 sollen Sanierung und Erweiterung abgeschlossen sein. Aus dem Sitzungsprotokoll ist zu entnehmen, wie die Teilnehmer an der Versammlung auf das vorgelegte Zahlenwerk reagierten.
Dazu heißt es: Mehrheitlich zeigten sich die Verbandsmitglieder ob der Kostenmehrung konsterniert. Sie plädierten dafür, die neuen Erkenntnisse zunächst in den jeweiligen Gemeindegremien zu besprechen und einen endgültigen Beschluss zu verschieben. Der dürfte erst in der zweiten Hälfte des Januars zustande kommen. Neben Aindling sind auch Petersdorf, Todtenweis, Affing und Rehling Mitglied in diesem Verband.
Wie ist diese Steigerung der Kosten zu erklären? In den ersten Schätzungen war von einer Sanierung des bestehenden Schulgebäudes und von einem Anbau die Rede gewesen. Inzwischen weiß man, dass die Sanierung der Turn- und Schwimmhalle mit über 600000 Euro zu Buche schlagen wird. Außerdem muss eine Preissteigerung von fünf Prozent berücksichtigt werden. Nicht zuletzt sorgen Maßnahmen für den Brandschutz für eine zusätzliche finanzielle Belastung.
Tomas Zinnecker warb um Verständnis für die neuen Zahlen: „Ursprünglich wurde einiges nicht eingeplant.“Vor diesem Hintergrund sei das Projekt nicht direkt teurer geworden, es wurde „lediglich“ umfangreicher. Der Vorsitzende des Schulverbandes und Bürgermeister von Aindling hatte die neuen Zahlen zwei Tage früher erfahren als seine Bürgermeisterkollegen, die nun überrascht reagierten.
Es steht eine staatliche Förderung von 50 Prozent zur Debatte. Wenn es dazu kommt, ist für die Vollsanierung und den Neubau mit 6,37 Millionen Euro zu rechnen. Dann müsste Affing 2,37 Millionen zahlen, Aindling 2,14 Millionen, Rehling eine Million, Todtenweis 467 000 und Petersdorf 403 000 Euro. Noch vor Weihnachten will das Planungsbüro Endres und Tie- fenbacher die Unterlagen bei der Regierung von Schwaben einreichen. Dann ist mit einer exakten Angabe zum Fördersatz zu rechnen.
Details zu den Kosten teilte Andreas Grägel von der Finanzverwaltung mit. Demnach belief sich die Kostenschätzung im August dieses Jahres auf 6,6 Millionen Euro, bei einer Sanierung in der Grundstufe sprach man von neun Millionen, bei der erweiterten Grundstufe von 10,3 Millionen und bei einer Vollsanierung von 11,9 Millionen Euro.
Die Mittelschule Aindling soll über einen direkten Glasfaseranschluss erschlossen werden. Dazu gibt es ein Programm, das einen Fördersatz von 80 Prozent zum Inhalt hat. Der Förderhöchstbetrag liegt bei 50000 Euro je Einrichtung für den Glasfaseranschluss und 5000 Euro je Einrichtung für den Ausbau der WLAN-Infrastruktur. Die Verwaltung erhielt den Auftrag, entsprechende Angebote einzuholen und den Förderantrag vorzubereiten. Im Haushalt 2019 werden entsprechende Mittel eingeplant.
Die IT-Administration wird an einen externen Dienstleister vergeben. Die betroffenen Grundschulen sollen sich in ihrem Bereich selber organisieren. Die Bürgermeister der jeweiligen Gemeinden wurden aufgefordert, ihre politischen Einflussmöglichkeiten zu nutzen, um die Kostenfrage der IT-Administration an den Schulen zugunsten der kommunalen Sachaufwandsträger zu klären. Tomas Zinnecker kommentierte die Situation mit den Worten: „Der Staat fördert die Ausstattung, aber nicht das Personal.“Auch gebe es kein einheitliches Konzept „Digitale Schule“.
In diesem Haushaltsjahr hat der Schulverband bisher Spenden von insgesamt 650 Euro erhalten. Die Versammlung erklärte sich damit einverstanden.