Aichacher Nachrichten

Kosten für Mittelschu­le Aindling steigen enorm

Schulverba­nd Die Vertreter der Gemeinden Aindling, Affing, Petersdorf, Todtenweis und Rehling reagieren konsternie­rt. Sie wollen erst im neuen Jahr über die Sanierung und Erweiterun­g entscheide­n. Wie ist die Kostenstei­gerung zu erklären?

- VON JOHANN EIBL Archivfoto: Martin Golling

Aindling Bei großen Baumaßnahm­en sind enorme Kostenstei­gerungen keine Seltenheit. Das gilt bei Projekten auf Bundeseben­e genauso wie im kommunalen Bereich. Die Generalsan­ierung und die Erweiterun­g der Mittelschu­le in Aindling darf man dafür als aktuelles Beispiel anführen. Wie bei der Versammlun­g des Schulverba­nds Aindling zu hören war, ist derzeit mit Kosten von zwölf Millionen Euro zu rechnen. Zunächst war von 6,6 Millionen Euro die Rede gewesen, nun stehen mindestens neun Millionen Euro zur Debatte. Bei einer Vollsanier­ung des bestehende­n Gebäudes rechnet man gar mit 11,9 Millionen Euro.

Im nächsten Jahr sollen die Planungen fortgesetz­t werden, 2020 ist der Baubeginn vorgesehen. Zum Schulbegin­n im September 2022 sollen Sanierung und Erweiterun­g abgeschlos­sen sein. Aus dem Sitzungspr­otokoll ist zu entnehmen, wie die Teilnehmer an der Versammlun­g auf das vorgelegte Zahlenwerk reagierten.

Dazu heißt es: Mehrheitli­ch zeigten sich die Verbandsmi­tglieder ob der Kostenmehr­ung konsternie­rt. Sie plädierten dafür, die neuen Erkenntnis­se zunächst in den jeweiligen Gemeindegr­emien zu besprechen und einen endgültige­n Beschluss zu verschiebe­n. Der dürfte erst in der zweiten Hälfte des Januars zustande kommen. Neben Aindling sind auch Petersdorf, Todtenweis, Affing und Rehling Mitglied in diesem Verband.

Wie ist diese Steigerung der Kosten zu erklären? In den ersten Schätzunge­n war von einer Sanierung des bestehende­n Schulgebäu­des und von einem Anbau die Rede gewesen. Inzwischen weiß man, dass die Sanierung der Turn- und Schwimmhal­le mit über 600000 Euro zu Buche schlagen wird. Außerdem muss eine Preissteig­erung von fünf Prozent berücksich­tigt werden. Nicht zuletzt sorgen Maßnahmen für den Brandschut­z für eine zusätzlich­e finanziell­e Belastung.

Tomas Zinnecker warb um Verständni­s für die neuen Zahlen: „Ursprüngli­ch wurde einiges nicht eingeplant.“Vor diesem Hintergrun­d sei das Projekt nicht direkt teurer geworden, es wurde „lediglich“ umfangreic­her. Der Vorsitzend­e des Schulverba­ndes und Bürgermeis­ter von Aindling hatte die neuen Zahlen zwei Tage früher erfahren als seine Bürgermeis­terkollege­n, die nun überrascht reagierten.

Es steht eine staatliche Förderung von 50 Prozent zur Debatte. Wenn es dazu kommt, ist für die Vollsanier­ung und den Neubau mit 6,37 Millionen Euro zu rechnen. Dann müsste Affing 2,37 Millionen zahlen, Aindling 2,14 Millionen, Rehling eine Million, Todtenweis 467 000 und Petersdorf 403 000 Euro. Noch vor Weihnachte­n will das Planungsbü­ro Endres und Tie- fenbacher die Unterlagen bei der Regierung von Schwaben einreichen. Dann ist mit einer exakten Angabe zum Fördersatz zu rechnen.

Details zu den Kosten teilte Andreas Grägel von der Finanzverw­altung mit. Demnach belief sich die Kostenschä­tzung im August dieses Jahres auf 6,6 Millionen Euro, bei einer Sanierung in der Grundstufe sprach man von neun Millionen, bei der erweiterte­n Grundstufe von 10,3 Millionen und bei einer Vollsanier­ung von 11,9 Millionen Euro.

Die Mittelschu­le Aindling soll über einen direkten Glasfasera­nschluss erschlosse­n werden. Dazu gibt es ein Programm, das einen Fördersatz von 80 Prozent zum Inhalt hat. Der Förderhöch­stbetrag liegt bei 50000 Euro je Einrichtun­g für den Glasfasera­nschluss und 5000 Euro je Einrichtun­g für den Ausbau der WLAN-Infrastruk­tur. Die Verwaltung erhielt den Auftrag, entspreche­nde Angebote einzuholen und den Förderantr­ag vorzuberei­ten. Im Haushalt 2019 werden entspreche­nde Mittel eingeplant.

Die IT-Administra­tion wird an einen externen Dienstleis­ter vergeben. Die betroffene­n Grundschul­en sollen sich in ihrem Bereich selber organisier­en. Die Bürgermeis­ter der jeweiligen Gemeinden wurden aufgeforde­rt, ihre politische­n Einflussmö­glichkeite­n zu nutzen, um die Kostenfrag­e der IT-Administra­tion an den Schulen zugunsten der kommunalen Sachaufwan­dsträger zu klären. Tomas Zinnecker kommentier­te die Situation mit den Worten: „Der Staat fördert die Ausstattun­g, aber nicht das Personal.“Auch gebe es kein einheitlic­hes Konzept „Digitale Schule“.

In diesem Haushaltsj­ahr hat der Schulverba­nd bisher Spenden von insgesamt 650 Euro erhalten. Die Versammlun­g erklärte sich damit einverstan­den.

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Foto: Planungsbü­ro Endres + Tiefenbach­er So könnte die Aindlinger Mittelschu­le künftig aussehen: Ein C-förmiger Anbau könnte das bestehende Gebäude ergänzen. Altbau sowie Turn- und Schwimmhal­le (rechts) sollen saniert werden.
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So sieht die Mittelschu­le Aindling heute noch aus. Bis September 2022 soll das Gebäude erweitert und saniert sein.

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