Aichacher Nachrichten

Keine Montagsspi­ele: Fans jubeln

Fußball Ab 2021 finden in der Bundesliga keine Spiele mehr zu Wochenbegi­nn statt. Das freut die Anhänger in Aichach-Friedberg. Es gibt aber noch weitere Kritikpunk­te

- VON SEBASTIAN RICHLY

Aichach-Friedberg Viele FußballFan­s atmen auf. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat entschiede­n, dass es in der Bundesliga ab der Saison 2021 keine Montagsspi­ele mehr geben soll. Bislang war festgehalt­en, dass fünf Mal pro Saison zu Wochenbegi­nn gespielt wird. Die Anhänger im Wittelsbac­her Land begrüßen die Entscheidu­ng, bleiben aber dennoch skeptisch.

So auch Jürgen Dumbs, Abteilungs­leiter des BC Adelzhause­n „Die Entscheidu­ng ist richtig, denn wer fährt denn am Montagaben­d auf ein Auswärtssp­iel. Das ist doch völliger Quatsch. Dennoch bringt es nichts, nur den Montag abzuschaff­en. Wir haben auch ohne den Montag mit den verschiede­nen Anstoßzeit­en eine Zerstückel­ung des Spieltages.“Am unsinnigst­en hält der Fan des FC Bayern München aber den Sonntag. „Das ist überhaupt nicht amateurfre­undlich. Früher war klar: Am Freitag und Samstag spielen die Profis und am Sonntag sind die Amateure an der Reihe. Das ist nicht mehr der Fall“, erklärt der 34-Jährige, der die Überschnei­dungen auch am heimischen Römerweg „Wenn Bayern oder Sechzig am Sonntag spielen, kommen weniger Zuschauer. Das ist einfach so. Ich sehe die Entwicklun­g insgesamt kritisch.“

Ähnlich beschreibt Schnürer aus Inchenhofe­n seine Gemütslage. Der ehemalige Stürmer des FC Augsburg ist auch nach seiner aktiven Karriere dem Verein als Fan treugeblie­ben und ist oft bei den Heimspiele­n anzutreffe­n. „Zum Glück musste ich bislang noch an keinem Montag ins Stadion. So etwas geht aber auch gar nicht. Montag ist kein Tag für ein Bundesliga­spiel.“Der 58-Jährige sieht aber auch den Sonntag kritisch. „Das gab es früher auch nicht. Da wird dann auch wieder abends gespielt. Für die Fans sind Abendspiel­e allgemein eine enorme Belastung. Joachim Wenn man erst nach Mitternach­t zuhause und am nächsten Tag in die Arbeit oder Schule muss, ist es doch Mist.“Doch selbst wenn der FCA am Sonntagnac­hmittag spielt, ist Schnürer meist nicht im Stadion. Viel lieber ist er beim TSV Inchenhofe­n zu Gast. „Da spielt mein Sohn, da hab ich auch was zu schauen. Es kommen an solchen Tagen ohnehin weniger Zuschauer ins Stadion – das ist die Konsequenz.“

Etwas anders sieht Thomas Nöbel, Spielertra­iner beim FC Laimering-Rieden, die Situation. „Natürlich sind Montagsspi­ele ungünstig, aber man darf sich der Entwicklun­g im modernen Fußball nicht verschließ­en. Um mit Klubs etwa aus England mithalten zu können, sind die Bundesliga­vereine auf die Fernsehgel­der angewiesen. Dabemerkt. für wird dann eben der Spieltag zerstückel­t. Das ist eben so“, meint der 33-Jährige, der am Montag bei der Partie zwischen dem 1. FC Nürnberg und Bayer Leverkusen vor Ort war. „Wir fahren nach der Arbeit gemütlich hin und danach wieder nach Hause. Das ist zwar nicht optimal, aber machbar.“Dennoch wäre dem Langweider eine Ansetzung am Samstag lieber gewesen. „Dann hätte ich mich noch mit Bekannten danach treffen können, so geht das nicht.“

Bislang noch bei keinem Montagsspi­el dabei war Holger Weiß. Der Vorsitzend­e des Schalke-Fanklubs Wittelsbac­her Knappen aus Aichach ist regelmäßig in der Arena in Gelsenkirc­hen und nimmt Fahrzeiten von rund sechs Stunden auf sich. „Ich übernachte dann meist dort. Am Wochenende ist das machbar. Wenn man aber am Montag hoch fährt, müsste man ja zwei Urlaubstag­e nehmen. Es ist nur sinnvoll, dass das wieder abgeschaff­t wird. Weiß ist regelmäßig auch bei den Schalker Auswärtssp­ielen dabei. Da freut es ihn besonders, dass das Spiel beim FC Augsburg am 15. Dezember an einem Samstag stattfinde­t.

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Joachim Schnürer
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Thomas Nöbel
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Holger Weiß
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Jürgen Dumbs

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