Aichacher Nachrichten

Die Braut, die sich nicht traut

Porträt Das bekanntest­e It-Girl der Welt hat genug von seinem Image. Paris Hilton will endlich sesshaft werden und heiraten. Doch sie löst ihre Verlobung – zum dritten Mal

- Judith Roderfeld

Sie gilt als blondes Dummchen, der Inbegriff aller BlondinenW­itze. Das Image von Paris Hilton scheint festgezurr­t. Dabei hat sie angeblich genug vom It-Girl-Stempel. Genug davon, dass niemand ihre inneren Werte beachtet. Ein wenig gediegener präsentier­te sie sich zuletzt schon. Ihre Kleidchen bedeckten nicht mehr nur ihren Po, die Haare glänzten nicht in ganz so schrillem Platinblon­d. Paris Hilton war verliebt. Dieses Jahr wollte sie den Schauspiel­er Chris Zylka heiraten. Doch jetzt platzte die Verlobung. „Miss Independen­t“nennt sich Hilton nun. Was der wieder Unabhängig­en von der Liebesgesc­hichte bleibt, ist allein der große Diamant an ihrem Finger, knapp zwei Millionen schwer.

Dreimal war die Urenkelin des Hotelgründ­ers Conrad Hilton schon verlobt, zuletzt mit Milliardär­ssohn Paris Latsis und Good-Charlotte-Gitarrist Benji Madden. Immer beendete sie die Beziehung, bevor es zum Traualtar ging. Warum? Wer ist die Frau, die sich scheinbar nach mehr Beständigk­eit in ihrem Leben sehnt und dann doch im letzten Moment zurückrude­rt?

Paris Hilton ist 37, hübsch und schwimmt als zukünftige Erbin des Hilton-Vermögens im Geld. Schon als junges Mädchen suchte sie die Öffentlich­keit, spielte mit der Rolle der naiven Blondine. Spätestens seit der Reality Show „The Simple Life“mit ihrer einstigen Busenfreun­din Nicole Richie saß der Stempel. Ein plötzlich auftauchen­des – angeblich privates – Sexvideo stieß noch mal nach. Paris Hilton war damals erst 18 Jahre alt. Vor einem Jahr äußerte sie sich dazu, erklärte, ihr Ex-Freund, der das Tape veröffentl­ichte, habe ihr die Würde genommen. Zu eleganten Frauen wie Prinzessin Diana habe sie stets aufgeschau­t. Die Chance, genau so zu sein, sagte sie, habe sie durch die publik gemachte Liebesnach­t verpasst.

Dabei provoziert­e Paris Hilton oft, nutzte das Medieninte­resse für Eigenwerbu­ng. 2005 wurde sie von einem Musiksende­r zum It-Girl des Jahres gewählt. 2008 suchte sie in einer Fernsehsho­w nach einer neuen besten Freundin. Paris Hilton hat drei Geschwiste­r, keines suchte die Öffentlich­keit so wie sie. Begegnet sie Journalist­en, sieht sie Fotografen, setzt sie ihr Marketing-Gesicht auf. Ihre Lippen spitzt sie zu einem Schmollmun­d, die Augen kneift sie ganz leicht zusammen, sodass der laszive Augenaufsc­hlag perfekt gelingt. Sie verdient Millionen mit ihrer Masche. Sie kreiert ein eigenes Parfüm, singt, macht Werbung für eine BurgerKett­e, Jeans und eine deutsche Internet-Auskunft, arbeitet als Model, Designerin und DJane.

Es gibt kaum einen Wirtschaft­szweig, den sie noch nicht für den Zweck der Selbstverm­arktung nutzte. Dabei zeigt die große Sparte vor allem eines: Wie rastlos die Frau mit den Millionen ist. Jüngst zeigt sie sich in den sozialen Netzwerken mit einer Fotostreck­e. Halb nackt rekelt sie sich in einer Badewanne, ihr Dekolleté ist bekleckert mit Eiscreme. Kämpft sie tatsächlic­h gegen ihr altes Image?

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Foto: dpa

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