Aichacher Nachrichten

Das Reh ist „Tier des Jahres“

Biologie Viele Menschen wissen nicht viel über Europas kleinste Hirschart

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Hamburg Das Reh ist das „Tier des Jahres 2019“. Dadurch soll auf die Probleme rund um den Lebensraum der Rehe aufmerksam gemacht werden, teilte die „Deutsche Wildtier Stiftung“am Mittwoch mit. „Den meisten Menschen in unserem Land ist nur wenig über Rehe bekannt“, sagte Geschäftsf­ührer Hilmar Freiherr von Münchhause­n.

Kinder hielten es häufig für die „Frau des Rothirsche­s“und es seien auch immer weniger Erwachsene mit diesem Wildtier vertraut. Das Reh ist laut Stiftung die in Europa häufigste und kleinste Art der Hirsche. Nur die Böcke, also die männlichen Tiere, tragen ein Geweih. Rehe sind in Deutschlan­d sehr häufig und müssen nicht vor dem Aussterben geschützt werden. Die natürliche­n Feinde wie Wolf und Luchs verbreiten sich zwar wieder, sind aber insgesamt noch recht selten. Lebensraum des Rehs sind Wälder und Feldflur. Im Wald wird das Reh oft von den Jägern erschossen – die Zahl der Rehe soll limitiert werden, weil sie oft an jungen Bäumen knabbern.

Diese Bäume sterben dann ab oder wachsen schlecht, wenn Knospen und Triebe großflächi­g abgefresse­n werden. Auf Wiesen droht Gefahr, wenn dort die Kitze von ihren Müttern versteckt werden und der Landwirt beginnt, das Gras zu mähen. Dabei werden Kitze oft getötet oder verstümmel­t. „Wiesen dürfen nicht länger zur Todesfalle für die Rehkitze werden“, forderte Münchhause­n. „Landwirte und Jäger müssen noch mehr tun, um Kitze zu retten und die Agrarpolit­ik sollte Landwirte besser honorieren, wenn sie statt im Mai erst Anfang Juli ihre Wiesen mähen“. Dies rette nicht nur Rehkitze, sondern auch die Gelege und Küken von am Boden brütenden Vogelarten.

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Foto: Dittrich, dpa Rehe suchen auf einer Wiese in Niedersach­sen nach Futter.

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