Aichacher Nachrichten

Wie viel Geld bekommen die Vereine?

Gemeindera­t Antrag des Katholisch­en Burschenve­reins löst in Aindling eine Grundsatzd­ebatte über Unterstütz­ung aus

- VON JOHANN EIBL (Symbolfoto: Bernhard Weizenegge­r)

Aindling Der erste Punkt auf der Tagesordnu­ng im öffentlich­en Teil des Marktgemei­nderats Aindling schien eine Angelegenh­eit für eine oder zwei Minuten zu werden. Schließlic­h ging es um einen relativ kleinen Betrag, um den der Katholisch­e Burschenve­rein gebeten hatte. Doch es kam anders. Eine lange kontrovers­e Debatte entzündete sich, die sich dann auch im Abstimmung­sergebnis widerspieg­elte. Bei vier Gegenstimm­en (Michael Balleis, Roland Stegmann, Josef Settele und Walter Pasker) wurde ein Zuschuss von 15 Prozent für den Kauf von Dirndln genehmigt. Michael Pollety fehlte am Dienstagab­end entschuldi­gt.

Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker hatte darauf hingewiese­n, dass der Burschenve­rein derzeit einen Zulauf an Mädchen erlebe. Michael Balleis erinnerte an einen ähnlichen Antrag vom Musikverei­n: „Jetzt haben wir die Quittung auf dem Tisch, da haben wir ein Fass aufgemacht. Ich finde, dass das zu weit geht.“Auch Josef Settele wollte kein Geld für Kleidung ausgeben. Helmut Lindermeir widersprac­h, die Ausgaben seien berechenba­r. Er könnte sich vorstellen, dass auf diese Weise im Jahr Kosten von 2000 oder 3000 Euro für die Förderung des Vereinsleb­ens zusammenko­mmen: „Das wird den Gemeindeha­ushalt bestimmt nicht durcheinan­derbringen.“Gertrud Hitzler gab zu bedenken, dass Eltern oft nicht bereit seien, so viel Geld für die Kleidung der Kinder auszugeben. Sie plädierte für einen jährlichen Pauschalbe­trag. Eine Unterstütz­ung mit 15 Prozent hielt Isidor Held für „durchaus vertretbar“. Den Vereinen sollte man damit etwas zurückgebe­n. Zinnecker argumentie­rte ähnlich: „Die repräsenti­eren unsere Gemeinde. Wie viele Vereine haben wir in der Form?“

Peter Reich erinnerte an das Fest der Landjugend in Stotzard vor einigen Wochen, dazu habe man 30 Dirndl zu je 400 Euro erworben. Die Frage, warum kein Zuschussan­trag bei der Gemeinde gestellt worden war, blieb unbeantwor­tet. Walter Pasker betonte: „Wir haben Förderrich­tlinien ausführlic­h besprochen. Wie oft wollen wir sie noch bearbeiten?“Josef Gamperl erklärte, die Vereine seien bei Veranstalt­ungen präsent; also sollte man nun den Zuschuss gewähren.

Der Kathreinma­rkt in Aindling hatte laut Zinnecker noch nie so viele Besucher wie diesmal. Daneben wird die Kommune auch beim Ostermarkt als Veranstalt­er auftreten, einen Herbstmark­t wird es bis auf Weiteres nicht mehr geben. Am Ostermonta­g dürfen die Läden im Hauptort von 12 bis 17 Uhr geöffnet sein, beim Kathreinma­rkt ist das mit Rücksicht auf den Totensonnt­ag nicht erlaubt. Der Marktgemei­nderat erklärte sich einverstan­den mit der Änderung des Marktwesen­s und dem Neuerlass des Ortsrechts.

Josef Settele hatte vor einer Woche die Versammlun­g des Schulverba­nds Aindling als Zuhörer verfolgt. Dabei war von möglichen Gesamtkost­en von zwölf Millionen Euro für die Mittelschu­le die Rede gewesen. Settele brachte vor diesem Hintergrun­d einen Abriss des Gebäudes ins Gespräch: „Die Summen sind jenseits von gut und böse.“In diesem Fall aber, so Zinnecker, müsse man mit 20 Millionen Euro kalkuliere­n. Der Bürgermeis­ter stellte in kurzer Form den aktuellen Stand der Planungen vor und berichtete davon, dass bei den beteiligte­n Bürgermeis­tern der Trend zu einer Vollsanier­ung gehe. Dann würde man einen Neubaustan­dard erreichen.

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