Michael Teuber greift nach Weltrekord
Radsport: Paracycler aus Odelzhausen startet in Berlin
Odelzhausen-Dietenhausen Für Paracycler Michael Teuber aus Dietenhausen (Gemeinde Odelzhausen) wird es am Freitag ernst. Genauer gesagt ab 14.33 Uhr. Dann wird der fünfmalige Paralympics-Sieger im Rahmen des Bahnradsport-Weltcups im Berliner Velodrom einen Stunden-Weltrekordversuch unternehmen.
„Ich bin der erste Rennfahrer, der den Weltrekord während eines solchen Events angreifen wird. Gleichzeitig erhoffe ich mir eine gewisse Signalwirkung für andere Rennfahrer“, so der 50-Jährige, der der bisher einzige deutsche Paralympics-Sieger auf der Bahn ist. Teuber hält in seiner Wettkampfklasse C1 selbst den Rekord. 2005 fuhr er in Augsburg 39,326 Stundenkilometer. „Das war eine tolle Leistung. Diesmal möchte ich aber die 40-Kilometer-Marke knacken“, sagt Teuber, der zwischen 2002 und 2009 sechs Weltmeistertitel auf der Bahn gewann. „Ich bin ein Typ, der nie ruht und habe schon oft spezielle Herausforderungen gesucht, um meine persönlichen Grenzen zu testen.“
Nach einem Autounfall 1987 mit Bruch des zweiten und dritten Lendenwirbels wurde bei Teuber eine inkomplette, aber irreversible Querschnittslähmung diagnostiziert. Nach drei Jahren im Rollstuhl kann er heute mithilfe von Carbonschienen an den Füßen wieder laufen und Rad fahren. Als Rehamittel stieg er 1990 erstmals auf das Mountainbike. Nun will Teuber 13 Jahre nach seinem ersten Weltrekord seine Bestmarke knacken. Martin Wolf, Generalsekretär im Bund Deutscher Radfahrer, freut sich ebenfalls: „Es ist ein starkes Zeichen für Inklusion und ein Signal.“