Auftragslage: gut – Zukunftsaussichten: unsicher
Konjunktur Herbstumfrage der Industrie- und Handelskammer: Unternehmen im Landkreis sind sehr zufrieden – noch
Aichach-Friedberg In der aktuellen Herbst-Konjunkturumfrage der IHK haben sich die Unternehmen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg zufrieden gezeigt. 57 Prozent beurteilen laut einer Mitteilung der Industrie- und Handelskammer die aktuelle Geschäftslage als gut, negative Einschätzungen gab es gar keine. „Kein einziges Unternehmen spricht von einer schlechten Geschäftslage. Dank der guten Nachfragesituation hält sich die Konjunktur auf dem bisherigen hohen Niveau“, freut sich Thomas Sixta, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung im Landkreis. 38 Prozent berichten von gestiegenen Auftragsvolumina aus dem Inland und auch Unternehmen mit Außenhandelsbeziehungen berichten mehrheitlich von einer guten Entwicklung.
Die Aussichten für die kommenden Monate würden jedoch deutliche Bremseffekte für das weitere Wachstum zeigen. Obwohl bei der Auftragsentwicklung noch leichte Steigerungen erwartet werden, rechnet die überwiegende Mehrheit der Unternehmen mit einer lediglich gleichbleibenden Entwicklung der aktuell guten Geschäftslage.
● Wirtschaftsraum Augsburg Im Spannungsfeld einer sehr guten Konjunktur und wachsender Risiken für die regionale Wirtschaft hat sich das wirtschaftliche Wachstum etwas verlangsamt. Im Vergleich der vier Wirtschaftsregionen in Schwaben konnte der Wirtschaftsraum Augsburg den besten Indexwert bei der aktuellen Konjunkturumfrage erreichen und lag mit 135 Punkten nur knapp unter dem Wert aus dem Frühjahr. Dabei sind die Unternehmen aus dem Wirtschaftsraum Augsburg mit ihrer jetzigen Position sogar noch etwas zufriedener als vor einigen Monaten, 63 Prozent bewerten ihre aktuelle Geschäftslage mit gut. Das resultiert aus einer durchaus positiven Auftragsentwicklung. Nachdem sich die Wachstumsraten der In- und Auslandsaufträge im Frühjahr verlangsamt hatten, sind die Werte im Herbst wieder um einige Prozentpunkte gestiegen. 37 Prozent verzeichneten ein Auftragsplus aus dem Inland, damit bleibt die gute Inlandsnachfrage eine wichtige Stütze der aktuellen Konjunktur. Für die kommenden Monate gehen die Erwartungen etwas zurück, liegen aber weiterhin im positiven Bereich. Ein Viertel der Unternehmen rechnet mit einer Verbesserung der Geschäftslage, und sowohl aus dem Inwie aber auch Ausland werden weitere Zuwächse der Auftragsvolumen erwartet. Auf eine weitere Steigerung der Auslastung reagiert die Wirtschaft auch mit Investitionen, etwa ein Drittel möchte mehr investieren als in den letzten Monaten.
● Außenhandel Im Außenhandel machen sich die Risiken wie Protektionismus-Tendenzen verschiedener Staaten, Handelskonflikte oder die Instabilität einzelner europäischer Mitgliedsländer stärker bemerkbar. Trotz einer insgesamt positiven Entwicklung ist die Zahl der kritischen Einschätzungen recht hoch. Der Handel innerhalb Europas hat deutlich an Wachstumsgeschwindigkeit eingebüßt. Anders als im gesamtschwäbischen Vergleich konnten die Unternehmen aus dem Wirtschaftsraum Augsburg auch mit chinesischen Handelspartnern kein echtes Wachstum der Auftragsvolumen erreichen. Dafür setzt sich der Wirtschaftsraum beim Handel mit Nordamerika positiv von der Gesamtheit ab und nutzte die gute wirtschaftliche Entwicklung in den USA für einen Zuwachs.
● Bau Weiterhin Spitzenreiter ist die Baubranche. 81 Prozent freuen sich über eine gute Geschäftslage, negative Einschätzungen gibt es keine. Ein Ende der guten Baukonjunktur ist nicht in Sicht.
● Einzelhandel Die gute Nachfragesituation kommt auch dem Einzelhandel zugute. 60 Prozent bewerten die Lage mit gut, weitere Steigerungen sind aber erst mal nicht zu erwarten.
● Dienstleister Von der guten Auftragslage profitieren auch die unternehmensnahen Dienstleistungen, 75 Prozent beurteilen ihre Lage dank einer sehr positiven Umsatzentwicklung mit gut. Die Erwartungen für die nahe Zukunft sind überdurchschnittlich optimistisch.
● Industrie Die Auftragsentwicklung hat sich etwas stärker verlangsamt als in anderen Branchen. 55 Prozent berichten weiterhin von einer guten Geschäftslage. Eine leichte Verbesserung ist für die nächsten Monate noch möglich.