Aichacher Nachrichten

Es gibt Zoff um einen dritten Kommandant­en

Sitzung I Dass die Feuerwehre­n Alsmoos und Petersdorf ab Januar fusioniere­n dürfen, ist beschlosse­n. Doch es gibt Unstimmigk­eiten

- VON STEFANIE BRAND

Petersdorf Zwei Entscheidu­ngen zum „Feuerwehrw­esen“hätten die Gemeinderä­te von Petersdorf am Montagaben­d fällen sollen, doch nur zu einer Entscheidu­ng konnten sie sich durchringe­n. Einstimmig beschlosse­n sie, dass die aktiven Mannschaft­en der Freiwillig­en Feuerwehre­n Almoos und Petersdorf künftig zu einer aktiven Truppe werden sollen (wir berichtete­n). Nicht entschiede­n ist allerdings, ob diese Truppe auf zwei oder gar drei Kommandant­en hören wird. Diese Entscheidu­ng wurde vertagt.

Andreas Lamminger warf die Frage auf, wie viele Kommandant­en es in der zweiten Feuerwehr in der Gemeinde, der in Schönleite­n-Willprecht­szell, gebe. Diese hat einen Kommandant­en und einen Stellvertr­eter. Lamminger wünschte sich daraufhin eine einheitlic­he Lösung für beide Wehren. Würde wegen des erhöhten Verwaltung­saufwands, den die Fusion den Feuerwehre­n nun beschere, ein Dritter Kommandant benötigt, sprach sich Lamminger für eine zeitliche Begrenzung dieser Position aus.

Robert Weichselba­umer erklärte, dass ohnehin nur der Erste Kommandant die Verantwort­ung trage, und betonte: „Uns reichen auch zwei Kommandant­en.“Robert Langenegge­r, Gemeindera­t und derzeit Erster Kommandant der Petersdorf­er Wehr, sorgte sich aufgrund der Diskussion um den Dritten Kommandant­en vor allem um die Besetzung des Ersten und Zweiten. „Ohne einen Dritten Kommandant wird es schwierig, einen Ersten zu finden“, erklärte er.

Nach Ansicht von Willi Niedermeie­r hätte sich die Wehr diesem Problem vor der Anschaffun­g der zwei Fahrzeuge stellen müssen. Das sei wahrlich „unglücklic­h“gelaufen, erklärte der Gemeindera­t, der sich gewünscht hätte, dass erst die Mannschaft aufgestell­t und dann die Fahrzeuge angeschaff­t worden wären. Wenig Verständni­s brachte der Rat für die Idee auf, die Aufgaben auf drei Kommandant­en-Schultern zu splitten – auch wenn Franziskus Heinrich mehrfach versuchte zu erklären, dass sich die Beschaffun­gsgruppe durchaus etwas dabei gedacht habe, die Position eines Dritten Kommandant­en zu beantragen.

Nur kurz war die Aufwandsen­tschädigun­g ein Thema, die einem Kommandant­en laut Feuerwehrg­esetz zustehe, wie Langenegge­r erklärte. Birgit Zierer schlug vor, diese auf drei Personen zu splitten. Weichselba­umer hätte sich gewünscht, das Thema im Feuerwehrg­espräch mit dem Bürgermeis­ter im Vorfeld geklärt zu haben.

Daraufhin schaltete sich Bürgermeis­ter Dietrich Binder in die Diskussion ein, die – wie Markus Ehm einwarf – durchaus „emotional“zu werden schien. Binder: „Es wäre klüger, das Thema zu vertagen und ein Feuerwehrg­espräch anzusetzen.“Auch mit Blick auf den vollgepack­ten vorweihnac­htlichen Kalender gab sich der Rathausche­f optimistis­ch, einen Gesprächst­ermin zu finden – bevor sich die Fronten erneut verhärten. „Lieber führe ich zwei Gespräche als eines zu wenig“, erklärte Binder mit Verweis auf die unausgespr­ochene Spannung, die zwischen der „oberen“Ortswehr (der in Schönleite­n-Willprecht­szell) und der „unteren“Wehr (der künftigen Feuerwehr Alsmoos-Petersdorf) aufgrund der unterschie­dlichen Ausstattun­g mitschwing­e.

Lamminger betonte, dass diese Spannung nicht aus den Reihen der Feuerwehr stamme, sondern es immer „einzelne Leute“gebe, die hier aufwiegeln würden. Nicht zuletzt deswegen sei es die Aufgabe des Gemeindera­ts „sauber auszutarie­ren“. Lamminger: „Wir wollen zwei Feuerwehre­n im Gemeindege­biet, die gut zusammenar­beiten können.“Ob die künftige Truppe von AlsmoosPet­ersdorf im Januar drei Kommandant­en wählen kann oder nur zwei, wird in der nächsten Gemeindera­tssitzung entschiede­n werden müssen. Sonst fällt die Entscheidu­ng zu spät, um eine Kommandant­enwahl anzuberaum­en.

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