Aichacher Nachrichten

Sonnenstro­m vom Schuldach?

Sitzung II Für Willprecht­szell ist eine Photovolta­ikanlage angedacht. Wie sich die Bürger an der Anlage beteiligen und profitiere­n könnten

- (brast)

Petersdorf Es war ein durchaus interessan­tes Konzept, das Peter Mießl, Vorstandsv­orsitzende­r der BürgerEner­gie-Genossensc­haft (BEG) Neuburg-Schrobenha­usen-Aichach-Eichstätt dem Petersdorf­er Gemeindera­t am Montag vorstellte. Neben Informatio­nen zur Funktion der Genossensc­haft ging es ganz konkret um ein Projekt im Ortsgebiet: die Willprecht­szeller Schule. „Das Dach nicht mit einer Photovolta­ikanlage auszustatt­en, um Strom zu produziere­n, wäre echt schade“, erklärte Mießl mit Blick auf die nutzbare Fläche von circa 500 Quadratmet­ern.

Einer ersten Grobschätz­ung zufolge könnte die Anlage eine Leistung von 65 Kilowatt Peak erbringen und über 61000 Kilowattst­unden Strom im Jahr erzeugen. Damit könnte der Eigenbedar­f der Schule, der in den vergangene­n Jahren nur leicht angestiege­n ist, leicht gedeckt werden. Im Jahr 2015 wurden 10 137 Kilowattst­unden verbraucht, Kostenfakt­or: 2349 Euro. Im Jahr 2016 waren es 10 824 Kilowattst­unden und Kosten von 2605 Euro. Und im vergangene­n Jahr wurden 11 065 Kilowattst­unden verbraucht. Kostenfakt­or: 2840 Euro.

Mießl skizzierte kurz mehrere Szenarien. So wäre es denkbar, dass die Dachfläche an die Genossensc­haft verpachtet würde, die Gemeinde oder der Schulverba­nd könnte dann am Verkauf des erzeugten Stroms beteiligt werden. Auch ein Rückpachtm­odell ist denkbar, bei dem Gemeinde oder Schulverba­nd die Photovolta­ikanlage für 20 oder gar 30 Jahre von der Genossensc­haft pachtet. Der erzeugte Strom könne so selbst genutzt und zusätzlich eingespeis­t werden. So würde der Schulverba­nd unabhängig­er von der Strompreis­entwicklun­g.

Finanziert werden könnte das Projekt, das laut Mießls grober Kostenschä­tzung bei etwa 60000 Euro liegen würde, über die Bürger der Gemeinde. Sie könnten sich als Mitglieder einer Genossensc­haft an der Investitio­n beteiligen.

Zum Stimmungsb­arometer, das Bürgermeis­ter Dietrich Binder gerne eingeholt hätte, kam es nicht mehr in großem Stil. Obgleich ein wohlwollen­des Nicken durch die Reihen der Räte ging, waren es nur Binder selbst und Markus Ehm, die sich de facto für diese Idee aussprache­n.

Ehm: „Die Energiewen­de muss von unten passieren und vor Ort kann wirklich viel passieren.“Robert Brandner stimmte ebenfalls zu und erklärte, es gehe eigentlich nun darum, das Wie zu gestalten – auch weil es im Schulverba­nd mehr Akteure gibt als nur die Gemeinde Petersdorf.

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Fotos: Johann Eibl, Marcus Merk Auf dem Dach der Willprecht­szeller Schule (siehe oben) könnte ein Photovolta­ikanlage installier­t werden. Wie so etwas von oben aussieht, zeigt das Bild darunter.
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