Heidi Klum hat jetzt noch mehr zu sagen
Staffelstart Eine feste Jury gibt es bei GNTM nicht mehr, ein TV-Casting auch nicht. Dafür mischt Klums neuer Lover mit
Berlin Heidis Mädchen laufen wieder: Wenn die Castingshow „Germany’s next Topmodel“an diesem Donnerstagabend (20.15 Uhr, ProSieben) in eine neue Runde geht, werden 50 junge Frauen von 16 bis 26 über den Laufsteg stöckeln und stolpern, sich in Dessous vor der Kamera rekeln und stets hoffen, dass Moderatorin Heidi Klum sie nie mit dem legendären Satz „Ich habe heute leider kein Foto für dich“aus dem Rennen wirft. ProSieben zeigt 15 Folgen und ein großes Finale der Show, die 2006 startete und jetzt im besten Teenageralter steckt.
Nachdem die „GNTM“-Zuschauerzahlen zwischen 2012 und 2015 eher dünn waren, konnte sich der Sender voriges Jahr über die besten Quoten seit langem freuen. Dennoch wurde am Konzept der Sendung gefeilt: Heidi Klum hat in den neuen Folgen keine festen Gastjuroren mehr, sondern 15 wechselnde Experten an ihrer Seite – prominente Gäste wie Topmodel Gisele Bündchen und Moderator Thomas Gottschalk, über dessen Modekompetenz man sicherlich geteilter Meinung sein kann. Die Gastjuroren geben den Mädchen Tipps und entscheiden mit, wer in die nächste Runde kommt. „Diese Idee macht die Sendung für den Zuschauer abwechslungsreicher und damit intensiver und spannender“, sagt Senderchef Daniel Rosemann – und sie kommt erstmals ganz ohne großes TV-Casting aus. Die besten 50 Bewerberinnen gehen direkt an den Start: eine religiöse Inderin, die zweite Transgender-Kandidatin der „GNTM“-Geschichte und die ein oder andere Zicke sorgen für Hintergrundgeschichten, ohne die kaum noch eine Castingshow auskommt. „Personality“und „Diversity“spielten eine größere Rolle denn je, sagt die Model-Mama selbst. „Das Bild in der Modeszene hat sich total verändert.“
Den Titelsong steuert diesmal die Band Tokio Hotel bei: Bassist Tom Kaulitz, 29, hatte sich kürzlich mit der 16 Jahre älteren Klum verlobt. Heidi knutschend mit Tom, Heidi mit Bettfrisur neben Tom in weißen Laken: Die beiden inszenierten ihre Liebe auf allen Kanälen.
Die Kandidatinnen werden gecoacht und können echte Modeljobs für Werbekampagnen oder Fashionshows ergattern – und sie dürfen nicht meckern, wenn sie in Dessous bibbernd in den verschneiten Alpen posieren oder wenn in der beliebten Umstyling-Folge ihre langen Haare einem Kurzhaarschnitt weichen. Die Aussicht auf Ruhm und eine Prämie von 100000 Euro lockt jedes Jahr tausende Mädchen, sich bei Heidi Klum zu bewerben. Dabei dürfte es sich längst bis zum letzten Möchtegern-Mannequin herumgesprochen haben, dass die Castingshow nicht automatisch ein Sprungbrett in den Modelhimmel ist, sondern vielleicht nur das Ticket ins nächste „Dschungelcamp“oder zum „Bachelor“.