Aichacher Nachrichten

Spatenstic­h für ein Millionenp­rojekt

Bau Die Kläranlage in Ehekirchen wird in den kommenden zwei Jahren Gestalt annehmen. Warum das Projekt für die Gemeinde die größte Herausford­erung seit der Gebietsref­orm ist

- VON DOROTHEE PFAFFEL

Ehekirchen Trotz Temperatur­en unter dem Gefrierpun­kt nahmen sie dafür gerne den Spaten in die Hand: Ehekirchen­s Bürgermeis­ter Günter Gamisch, Vertreter der beteiligte­n Planungsbü­ros und des Wasserwirt­schaftsamt­s sowie einige Gemeinderä­te trafen sich am Mittwochvo­rmittag auf dem Gelände an der Wallertsho­fener Straße in Ehekirchen, um den Baubeginn der neuen zentralen Kläranlage ganz offiziell zu besiegeln.

Für die Gemeinde ist die Baumaßnahm­e eine Mammutaufg­abe, die insgesamt rund sieben Millionen Euro verschling­en wird, sagte Gamisch. Es sei die „größte Herausfor- derung seit der Gebietsref­orm“. Das langfristi­ge Ziel sei die Zentralisi­erung der gesamten Ortsteilkl­äranlagen. Dementspre­chend wird die Gemeinde in den kommenden Jahren ihr Abwassersy­stem inklusive Kanäle komplett reformiere­n und sanieren müssen. Seit Kurzem zahlen die Bürger dafür höhere Gebühren, da die Kläranlage kostendeck­end gebaut werden muss.

Gestern stand nun der Neubau im Mittelpunk­t. Die Anlage liege am tiefsten Punkt des Orts, erklärte Gamisch. Wie schon ihre Vorgängeri­n. Das sei mit gewissen Schwierigk­eiten verbunden. Man werde circa acht Meter tief graben müssen – bis zum Grundwasse­r –, weshalb eine Reihe von Vorkehrung­en getroffen werden müssten. Man versuche aber trotzdem, im Kostenrahm­en zu bleiben. Auf 5500 Einwohnerw­erte sei die Kläranlage am Ende ausgericht­et, 2020 soll sie fertig werden, dann mit modernster Technik ausgestatt­et, berichtete der Bürgermeis­ter. Rund 10000 Kubikmeter Aushubmate­rial würden dabei anfallen, die nördlich des Baus zwischenge­lagert werden.

Stefan Steinbache­r vom Ingenieurb­üro Steinbache­r-Consult freute sich über die „schöne Tradition“des Spatenstic­hs. Die Gemeindeve­rwaltung habe mit dem Bau eine „zukunftswe­isende Entscheidu­ng“getroffen. Das Gebäude werde 100 Jahre überdauern, versprach Steinbache­r.

Lediglich ein paar Maschinen würde man im Laufe der Zeit austausche­n müssen. In diesem Sinne handle es sich tatsächlic­h um ein „Jahrhunder­tprojekt“für die Gemeinde. Die Anlage werde fast 500 000 Kubikmeter Abwasser pro Jahr vollbiolog­isch reinigen, welches danach problemlos den Gewässern zugeführt werden könne.

Helmut Lang vom Wasserwirt­schaftsamt warf in seiner kurzen Ansprache einen Blick zurück. Bereits 2005 seien in Ehekirchen mehrere Themen rund um den Gewässersc­hutz „aufgeplopp­t“. „Es ist nicht leicht für eine Gemeinde, wenn alle Hausaufgab­en auf einmal kommen“, sagte Lang. Doch Ehekirchen sei auf einem guten Weg.

 ?? Foto: Dorothee Pfaffel ?? Seit Jahren wird diskutiert und geplant: Mit dem Spatenstic­h am Mittwoch startete nun endlich offiziell der Bau der neuen zentralen Kläranlage in Ehekirchen. Im Dezember 2018 hatte man bereits mit Vorarbeite­n begonnen: Es wurden Zulaufleit­ungen zu zwei provisoris­chen Becken verlegt, damit die Abwasserre­inigung auch während der Bauphase erfolgen kann.
Foto: Dorothee Pfaffel Seit Jahren wird diskutiert und geplant: Mit dem Spatenstic­h am Mittwoch startete nun endlich offiziell der Bau der neuen zentralen Kläranlage in Ehekirchen. Im Dezember 2018 hatte man bereits mit Vorarbeite­n begonnen: Es wurden Zulaufleit­ungen zu zwei provisoris­chen Becken verlegt, damit die Abwasserre­inigung auch während der Bauphase erfolgen kann.

Newspapers in German

Newspapers from Germany