Spatenstich für ein Millionenprojekt
Bau Die Kläranlage in Ehekirchen wird in den kommenden zwei Jahren Gestalt annehmen. Warum das Projekt für die Gemeinde die größte Herausforderung seit der Gebietsreform ist
Ehekirchen Trotz Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nahmen sie dafür gerne den Spaten in die Hand: Ehekirchens Bürgermeister Günter Gamisch, Vertreter der beteiligten Planungsbüros und des Wasserwirtschaftsamts sowie einige Gemeinderäte trafen sich am Mittwochvormittag auf dem Gelände an der Wallertshofener Straße in Ehekirchen, um den Baubeginn der neuen zentralen Kläranlage ganz offiziell zu besiegeln.
Für die Gemeinde ist die Baumaßnahme eine Mammutaufgabe, die insgesamt rund sieben Millionen Euro verschlingen wird, sagte Gamisch. Es sei die „größte Herausfor- derung seit der Gebietsreform“. Das langfristige Ziel sei die Zentralisierung der gesamten Ortsteilkläranlagen. Dementsprechend wird die Gemeinde in den kommenden Jahren ihr Abwassersystem inklusive Kanäle komplett reformieren und sanieren müssen. Seit Kurzem zahlen die Bürger dafür höhere Gebühren, da die Kläranlage kostendeckend gebaut werden muss.
Gestern stand nun der Neubau im Mittelpunkt. Die Anlage liege am tiefsten Punkt des Orts, erklärte Gamisch. Wie schon ihre Vorgängerin. Das sei mit gewissen Schwierigkeiten verbunden. Man werde circa acht Meter tief graben müssen – bis zum Grundwasser –, weshalb eine Reihe von Vorkehrungen getroffen werden müssten. Man versuche aber trotzdem, im Kostenrahmen zu bleiben. Auf 5500 Einwohnerwerte sei die Kläranlage am Ende ausgerichtet, 2020 soll sie fertig werden, dann mit modernster Technik ausgestattet, berichtete der Bürgermeister. Rund 10000 Kubikmeter Aushubmaterial würden dabei anfallen, die nördlich des Baus zwischengelagert werden.
Stefan Steinbacher vom Ingenieurbüro Steinbacher-Consult freute sich über die „schöne Tradition“des Spatenstichs. Die Gemeindeverwaltung habe mit dem Bau eine „zukunftsweisende Entscheidung“getroffen. Das Gebäude werde 100 Jahre überdauern, versprach Steinbacher.
Lediglich ein paar Maschinen würde man im Laufe der Zeit austauschen müssen. In diesem Sinne handle es sich tatsächlich um ein „Jahrhundertprojekt“für die Gemeinde. Die Anlage werde fast 500 000 Kubikmeter Abwasser pro Jahr vollbiologisch reinigen, welches danach problemlos den Gewässern zugeführt werden könne.
Helmut Lang vom Wasserwirtschaftsamt warf in seiner kurzen Ansprache einen Blick zurück. Bereits 2005 seien in Ehekirchen mehrere Themen rund um den Gewässerschutz „aufgeploppt“. „Es ist nicht leicht für eine Gemeinde, wenn alle Hausaufgaben auf einmal kommen“, sagte Lang. Doch Ehekirchen sei auf einem guten Weg.