Artenvielfalt erhalten: Wer will das nicht?
Am Wittelsbacher Land wird es aller Voraussicht nach nicht liegen, sollte das Volksbegehren für Artenvielfalt in Bayern scheitern. Zur Wochenmitte war im Freistaat die Hälfte der nötigen Stimmen erreicht. So weit war der Landkreis Aichach-Friedberg schon am Montag. Ob das gut ist oder schlecht, liegt natürlich im Auge des Betrachters.
Wem das Volksbegehren am Herzen liegt, der sollte sich jedenfalls nicht von einer Unterschrift abbringen lassen. Auch dann nicht, wenn er – beispielsweise – in Baar wohnt, wo bis Donnerstagmittag schon fast 20 Prozent für die Artenvielfalt unterzeichnet hatten. Das Volksbegehren ist hier praktisch durch. Doch es zählt natürlich jede Unterschrift bayernweit und am Ende ist entscheidend, ob sich insgesamt eine Million Bürger im Freistaat eingetragen haben.
Egal, ob man mit dem im Volksbegehren vorgeschlagenen Weg einverstanden ist oder nicht: Dessen grundlegendes Anliegen, die Artenvielfalt zu erhalten, ist mehr als legitim. Mit ihrer Unterschrift zeigen viele Menschen, dass sie hinter diesem Ziel stehen und es ihnen eben nicht egal ist, was aus unserer Umwelt wird. Wer heute davon ausgeht, dass diese Bürger das Thema Artenschutz für sich mit ihrer Unterschrift abgehakt haben, spricht ihnen die Ernsthaftigkeit ab. Das wird den vielen Unterzeichnern sicher nicht gerecht. Auf jeden Fall kommt Bewegung in die Sache – bei einem Volksentscheid werden die Karten neu gemischt.