Bauernverband ist Schuld am Druck auf Landwirte
Zum Volksbegehren Artenvielfalt und den Reaktionen des Bauernverbands:
Bei allem Verständnis für den Unmut der Bauern über das Volksbegehren: Der dadurch ausgeübte Druck auf die heimische Landwirtschaft ist nicht zuletzt dem Gebaren des Bauernverbandes geschuldet. Viel früher hätte der BBV sich dem globalistischen Motto des „Wachse oder Weiche“entgegen stellen sollen. Ein Motto, das auch unsere einst kleinbäuerlich strukturierte Landwirtschaft einer Industrialisierung und Chemisierung mit all ihren negativen Begleiterscheinungen wie Artensterben, Nitratbelastung des Grundwassers, Nachweisbarkeit von Bodengiften in Lebensmitteln (Glyphosat) etc. unterworfen hat. Mit dieser auch vom BBV warum auch immer mitgetragenen Politik wurden viele unsere Bauern und Landwirte fast schon in Geiselhaft genommen.
Das Volksbegehren „Rettet die Bienen“kann nun ein erster Schritt in die richtige Richtung sein: Notwendig wäre aber ein großer Wurf und damit ein Umdenken des Bauernverbands, aber auch der Konsumenten insgesamt. Ein Zurück zu kleinbäuerlichen Strukturen mit einer saisonalen und regionalen Vermarktung hochwertiger Produkte einhergehend mit der Absage an eine unsägliche „Geiz ist geil“-Mentalität. Einzufordern nicht zuletzt bei einer Staatsregierung als politischen Rahmengeber, die einen konsequenten Umwelt- und Naturschutz lange Zeit nur als lästiges Anhängsel im Sinne ungebremsten Wachstums betrachtet hat. Ich habe tiefen Respekt vor unseren fleißigen Bauern. Ich denke so gut wie jeder ist dem Wohle seiner Tiere und seines Ackerbodens verpflichtet. Sie selbst wissen wohl am besten, dass es langfristig so wie bisher nicht weitergehen kann. Aber anstatt auf die Initiatoren des Volksbegehrens loszugehen, sollten sie lieber ihren eigenen Verband an die Leine nehmen und in eine ökologisch ausgerichtete Zukunft bayerischer Landwirtschaft steuern. Matthias Sailer, Adelzhausen
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