Photovoltaik: Igenhausener sind nicht überzeugt
Bürgerversammlung Die zwei geplanten Anlagen auf freier Fläche zwischen Hirschbach und Schönbach sorgen erneut für Diskussionen im Sportheim. Zudem beschäftigen Straßenschäden und Baumschnitt die Bürger
Hollenbach-Igenhausen In den meisten Hollenbacher Ortsteilen sind die Männer in der Überzahl. Nur in Igenhausen nicht. Hier leben genauso viele Männer wie Frauen, berichtete der Hollenbacher Bürgermeister Franz Xaver Ziegler bei der Bürgerversammlung in Igenhausen. Trotzdem waren am Donnerstagabend kaum Frauen unter den vielen Besuchern im Sportheim Inghauser Alm anwesend, als es um die zwei geplanten Photovoltaikanlagen ganz in der Nähe ging. Das Thema brennt den Bürgern unter den Nägeln. Obwohl erst vor wenigen Wochen eine Infoveranstaltung dazu im Sportheim stattgefunden hatte, flammte die Diskussion jetzt erneut auf. Wie berichtet planen zwei Unternehmen, auf dem Areal zwischen Hirschbach, Igenhausen und Schönbach zwei voneinander unabhängige Photovoltaikanlagen auf freiem Feld zu errichten. Eine 13 Hektar große Anlage südlich der Hirschbachstraße ist hier schon in Betrieb. Die beiden geplanten Anlagen haben eine Größe von 11,8 Hektar und 11,2 Hektar.
Stefan Grießer fand, dass die Natur durch Photovoltaikanlagen in dieser Größe verschandelt werde. Mit siner Meinung stand er an diesem Abend nicht allein da, wie sich zeigte. Die Fläche gehe den Tieren verloren, wenn sie eingezäunt wird. Ökologisch sei das Aufstellen der Anlage ohnehin nicht sinnvoll, war Grießer überzeugt. Zumal Sonnen- energie noch nicht längerfristig gespeichert werden könne. Der Gemeinderat solle sich ganz genau überlegen, was er da entscheidet.
Gemeinderatsmitglied Stefan Greppmeir hielt dagegen, dass die Anlagen in jedem Fall ökologischer seien als intensive Landwirtschaft auf derselben Fläche, und dass Kleintiere den Zaun sehr wohl passieren könnten. Wer an die Zukunft seiner Kinder denke, käme an Photovoltaik nicht vorbei. Unterstützung bekam Greppmeir von Gemeinderätin Lucia Bradl. Wer beim Volksbegehren „Rettet die Bienen“ unterschrieben habe, müsse jetzt auch für Photovoltaik sein, erklärte sie. „Ich denke, wir sind uns alle einig, dass die Anlagen nicht schön aussehen.“Das Gras rund um die Anlagen werde von Schafen kurz gehalten, berichtete Stefan Greppmeir noch. Und die zu erwartenden Gewerbesteuern könnten zu großen Teilen an die Gemeinde Hollenbach gehen; das ließe sich wahrscheinlich vertraglich regeln.
Doch kein Igenhausener sprach sich an diesem Abend bei der Bürgerversammlung ausdrücklich für die Anlagen aus. Sie würden wie eine Grenze zwischen Hirschbach und Igenhausen wirken, hieß es. Und die Landschaft werde für die Photovoltaikanlagen geopfert.
Der Gemeinderat beschäftigt sich in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 21. Februar, öffentlich mit dem Thema. Bürgermeister Franz Xaver Ziegler betonte, dass es sich um eine schwierige Entscheidung für den Gemeinderat handele. Schon jetzt hatte die Debatte manch einem Mitglied des Gemeinderates schlaflose Nächte bereitet.
● Toilette am Friedhof Berta Arzberger hatte in der Bürgerversammlung im vergangenen Jahr angeregt, eine Toilette am Friedhof in Igenhausen zu installieren. Jetzt zeichne sich ab, dass es eine technische Lösung für eine solche Installation gebe, sagte der Bürgermeister. ● Baum- und Strauchpflege Berta Arzberger bemängelte, dass die Kugelbäume am Friedhof nicht richtig geschnitten seien. Als Baumfrevel bezeichnete sie weitere landschaftspflegerische Maßnahmen im Gemeindegebiet. Auf Vorschlag des Bürgermeisters soll sie sich nun mit dem Landschaftspfleger der Gemeinde am Friedhof besprechen. Ziegler erklärte, dass die Gemeinde bereits mit Vertretern des Landschaftspflegeverbandes in Kontakt stehe. „So falsch machen wir es gar nicht“, lautete sein Fazit. Außerdem würden die Mitarbeiter im kommenden Jahr eine Schulung für Baumschnitt besuchen.
● Weiherstraße Rupert Reitberger, früher Bürgermeister von Hollenbach, merkte an, dass es Straßenschäden an der Weiherstraße gebe. Die Straße, die an St. Georg vorbeiführt, sei während der Straßensperrungen in Aichach vermehrt als Schleichweg benutzt worden.
● Bernbacher Straße Wie schon in den vergangenen Bürgerversammlungen merkte Rupert Reitberger an, dass die Verlängerung der Bernbacher Straße asphaltiert werden sollte. Der Wegebausausschuss solle sich die Straße einmal anschauen. Und wie schon im vergangenen Jahr erklärte Bürgermeister Franz Xaver Ziegler, dass die Gemeinde zuerst wichtigere Vorhaben realisieren müsse. Das sehe der Wegebauausschuss genauso. Stefan Grießer erkundigte sich, ob es nicht möglich sei, dort einen anderen Straßenbelag zu installieren. Er beschwerte sich über den Staub, den vorbei fahrende Bulldogs aufwirbeln würden. Ein Landwirt monierte dort Schlamm auf seinem Feld. Die anwesenden Igenhausener waren ziemlich sicher, dass die Asphaltierung der Bernbacher Straße vom Gemeinderat vor vielen Jahren schon einmal beschlossen worden war, dann aber wegen einer anderen Angelegenheit zurückgestellt wurde. Ziegler versprach, die Beschlusslage zu prüfen. In der Weiherstraße und in der Bernbacher Straße stehen Kanalund Straßenbauarbeiten an.
Ökologischer als intensive Landwirtschaft