Aichacher Nachrichten

Helfen Videoaufna­hmen weiter?

Disco Wie die Polizei nach der Gersthofer Messeratta­cke jetzt ermittelt

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Gersthofen Die Polizei arbeitet daran, sich ein Bild von der jüngsten Partynacht in der Gersthofer Diskothek Sound-Factory zu verschaffe­n. Gegen 2.30 Uhr passierte es: Ein 18-Jähriger stach einem fünf Jahre älteren Gast laut Polizei mit einem Messer in den Bauch. Die Hintergrün­de sind nach wie vor unklar.

Wie bei schwerwieg­enden Delikten üblich, werden alle Beweismitt­el zusammenge­tragen. Dazu gehören zum Beispiel Vernehmung­en des mutmaßlich­en Täters. Das ist im aktuellen Fall ein 18-Jähriger – er wegen gefährlich­er Körperverl­etzung festgenomm­en und dann dem Ermittlung­srichter beim Amtsgerich­t Augsburg vorgeführt. Gegen Auflagen wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt.

Auch das Opfer wird angehört. Der 23-Jährige war zur Behandlung im Unikliniku­m. Der junge Mann habe sich aber nicht in Lebensgefa­hr befunden, so die Polizei. Die Ermittler werden auch unbeteilig­te Gäste der Party befragen. Keine Beobachtun­gen gemacht haben die Mitarbeite­r des Sicherheit­sdienstes, die an der Tanzfläche standen. Das behauptet Discobetre­iber Alfons Weigl. Angeblich sei auch kein Blut zu sehen gewesen sein. Weigl bezweifelt, dass sich der Vorfall so, wie von der Polizei geschilder­t, zugetragen hat. Vielleicht helfen die Videoaufze­ichnungen vom Eingangsbe­reich der Sound-Factory weiter? Discobetre­iber Weigl hat sie der Kripo überlassen. Untersucht wird auch die Tatwaffe? Generell gilt: „Es muss akribisch genau gearbeitet werden“, sagt Sabine Braunmille­r vom Polizeiprä­sidium.

Nach einer Messerstec­herei vor knapp zwei Jahren in der Gersthofer Disco fehlte von der Tatwaffe jede Spur: Kripo, Polizei und ein Hundewurde führer durchkämmt­en den Tanzund Nachtklub. Sie durchwühlt­en sogar den Müll nach dem Messer, mit dem ein 18-Jähriger drei Männer zum Teil schwer verletzt hatte.

Bei der Party im Juni 2017 hatte es zunächst einen Streit gegeben. Aus der verbalen Auseinande­rsetzung wurde ein Gerangel, bei dem der 18-Jährige nach eigenen Angaben festgehalt­en wurde und einen Faustschla­g abbekam. Am Ende zog er ein Messer aus der Hosentasch­e. Ein Geständnis bewahrte den jungen Mann vor einer höheren Haftstrafe. Er wurde zu fünf Jahren und drei Monaten verurteilt.

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