Achten Sie beim Kauf von Fleisch auf die Herkunft?
Ein Label für mehr Tierwohl hat Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner diese Woche vorgestellt. Es soll Auskunft darüber geben, welches Fleisch aus artgerechter Haltung stammt. Die Kennzeichnung ist unverbindlich. Bis 2020 wird es zunächst für Schweine eingeführt. Aktuell gibt es bereits verschiedenste Siegel. Wir fragten Passanten auf dem Aichacher Stadtplatz, ob sie auf die Fleischqualität achten.
Ja, ich achte auf die Fleischqualität. Zum Beispiel, dass die Tiere tiergerecht gehalten werden. Ich kaufe mein Fleisch beim Metzger. Auf Siegel achte ich nur wenig, weil es so ein Durcheinander ist. Ich kaufe aber vor allem Fleisch aus der Region. Ich bin bereit, mehr dafür zu zahlen. Ich halte wenig von dem neuen Label, weil es nicht verpflichtend ist.
Adolf Kratzer, Aichach-Oberbernbach
Ich kaufe nur bio. Manche Sachen gibt es aber nicht in bio, zum Beispiel Braten. Den kaufe ich nur zu großen Festen. Dann achte ich darauf, wo er herkommt. Ich kaufe immer bei einem Metzger, der nur Fleisch aus der Region hat. Wir versuchen, mehr Gemüse, Buchweizen, Hirse und Hülsenfrüchte zu essen. Bei Gemüse achte ich auch darauf, dass es bio ist.
Nelli Hermann, Hollenbach-Igenhausen
Ich gehe im Supermarkt immer an die Fleischtheke. Ich kann nicht nachvollziehen, ob die Schweinehaltung nachhaltig ist. Ich vertraue einfach darauf, dass es passt. Bei mir kommt aber nicht jeden Tag Fleisch auf den Tisch. Ich bin bereit, weniger Fleisch zu essen, und so, dass es über die Woche verteilt ist. Es kann sein, dass ich mich mehr einbringen müsste.
Paul Oberndorfer, Aichach
Wenn ich Fleisch kaufe, dann nur beim Metzger und bio. Im Supermarkt ist die Qualität nicht gut. Bei uns in der Familie heißt es: Qualität statt Quantität. Mit dem Label wird sich nicht viel ändern. Manche Bauern geben den Tieren freiwillig mehr Platz. Das ist mehr wert. Viel hat der Verbraucher in der Hand. Will er billig einkaufen, wird billig produziert.
Nadine Schwaiger, Aic.-Obermauerbach