Aichacher Nachrichten

Augenhöhe im Landkreis-Derby

Handball-Bezirksobe­rliga II Die TSV-Frauen müssen um den Sieg gegen Friedberg lange bangen

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Aichach Der Zweite erwartete den Vorletzten der Tabelle: Die Rollen im Duell der Bezirksobe­rliga der Handballer­innen zwischen dem TSV Aichach und dem TSV Friedberg schienen eindeutig verteilt. Doch so klar verlief das Landkreisd­erby keinesfall­s. Aichach behielt zwar mit 28:25 Toren die Oberhand, aber die Gäste agierten keineswegs wie ein Abstiegska­ndidat. Der kleine Kader mit lediglich zehn Spielerinn­en schlug sich mehr als achtbar. In beiden Teams tauchte nur eine Keeperin auf. Bei Aichach war das Vildan Acar, Silke Arnold konnte nicht eingreifen, nachdem sie sich im Training einen Finger ausgekugel­t hatte. Nach diesem Malheur war eine kleine Operation fällig; im Tor wird man Arnold einige Zeit wohl nicht mehr sehen. Es kann nur darüber gerätselt werden, wie das Duell geendet hätte, wenn Friedberg nicht innerhalb kurzer Zeit gleich drei Siebenmete­r ungenutzt gelassen hätte. Auch Aichach vergab während der 60 Minuten drei solcher Chancen.

Stefan Gladyschew und Uwe Reininger werden ihren Auftritt am Samstag in unangenehm­er Erinnerung behalten. Man kann den Schiedsric­htern vom TSV Sonthofen zwar keine groben Fehlentsch­eidungen vorhalten, souverän wirkten sie dennoch nicht. Vielmehr demonstrie­rten sie, über welche Macht man als Unparteiis­cher verfügt. Thomas Wonnenberg, der Aichacher Co-Trainer, wurde verwarnt, weil er in einer Szene seinen Frust zum Ausdruck brachte. Damit war klar: Bei der nächsten Reklamatio­n würde es eine Bankstrafe geben, gegen Martin Fischer wurde sie verhängt. Die musste mit Magdalena Rappel eine Spielerin verbüßen. Hallenspre­cher Lothar Bahn („So was hab’ ich noch nie erlebt“) staunte nicht schlecht, als er von den Allgäuern dazu aufgeforde­rt wurde, übers Mikrofon mitzuteile­n, dass sie Meldung machen würden, weil sie sich von Zuschauern auf den Rängen beleidigt fühlten.

Trainer Fischer war nachher sichtlich bemüht, kein Wort über die Schiris zu verlieren, um sich weiteren Ärger zu ersparen. Vielmehr kommentier­te er das vergleichs­weise knappe Resultat so: „Die Tabelle lügt manchmal doch ein bisschen. 28 Tore sind in Ordnung.“Die Abwehr habe sich phasenweis­e ganz gut geschlagen, insgesamt aber „nicht ordentlich verteidigt“. Erst drei, vier Minuten vor dem Ende sei die Spannung raus gewesen. Fischers Bilanz: „Ich bin froh, dass wir zum Schluss die Punkte in Aichach haben. Wir sind nicht bei 100 Prozent. Wir müssen schauen, dass wir uns sukzessive in die Richtung hin bewegen.“(jeb)

TSV Aichach Vildan Acar; Iris Kronthaler (3), Sevde Seker, Annika Weise (2), Tini Wonnenberg (4), Johanna Fackler (1), Lina Schrempel, Anna Euba, Marleen Bscheider (4), Iva Vlahinic (5/3), Katrin Storr (2), Lara Leis (5), Magdalena Rappel (2).

TSV Friedberg Svenja Hiermüller; Celina Süß (7), Nina Schmidmeir (1), Corinna Rother (5/3), Sandra Lukas (5/1), Jule Schütz (2), Sarah Puttner (3), Julia Berg (1), Tanja Grob (1), Daniela Kolbe. Zuschauer 100 Siebenmete­r 6:8 Zeitstrafe­n 1:1.

 ?? Foto: Hans Eberle ?? Knapper Derbysieg für die Handballer­innen des TSV Aichach gegen den Vorletzten der Bezirksobe­rliga aus Friedberg: Hier setzt sich die Aichacheri­n Marleen Bscheider durch.
Foto: Hans Eberle Knapper Derbysieg für die Handballer­innen des TSV Aichach gegen den Vorletzten der Bezirksobe­rliga aus Friedberg: Hier setzt sich die Aichacheri­n Marleen Bscheider durch.

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