Aichachs Altbürgermeister Hutzler ist 80
Geburtstag Von 1990 bis 1996 war er das Aichacher Stadtoberhaupt. In seine Amtszeit fielen zahlreiche Großprojekte
Aichach Wer Heinrich Hutzler gestern telefonisch zu seinem 80. Geburtstag gratulieren wollte, hatte keine Chance. Den ganzen Tag über war die Leitung belegt. Immer wieder kamen Gratulanten auch persönlich bei ihm zu Hause vorbei, um ihm zu seinem Ehrentag alles Gute zu wünschen.
Hutzler blickt auf eine lange kommunalpolitische Karriere zurück. Bei der Kommunalwahl 1972 gehörte er neben Dieter Heilgemeir, Karl Moser und Horst Thoma zu den vier jungen Wilden, die sich auf der CSU-Liste für den Stadtrat aufstellen ließen und den Einzug ins Rathaus schafften. Von 1990 bis 1996 war Hutzler – als Nachfolger von Alfred Riepl – Bürgermeister der Stadt Aichach.
Während seiner Amtszeit prägte er zahlreiche Großprojekte: Die Fertigstellung des Heilig-Geist-Spitals in Aichach, den Bau der Grundschule in Aichach-Nord und den Kauf des Neusa-Geländes. Er initiierte den Bau des Hackschnitzelheizkraftwerks in Aichach-Nord mit dem Landkreis und den Waldbauern sowie einen neuen Flächennutzungsplan. Die offizielle Besiegelung der Städtefreundschaften mit Schifferstadt und Brixlegg fiel ebenso in seine Amtsperiode wie die Fusion der Aichacher Sparkasse mit der Sparkasse Pöttmes.
Nach einem harten Wahlkampf eroberte 1996 Klaus Habermann (SPD) den Chefsessel im Rathaus und führt dort nach wie vor die Geschäfte. Drei Jahrzehnte lang, nämlich von 1972 bis 2002, gehörte Hutzler neben seiner Tätigkeit für die Stadt Aichach dem Kreistag an. Lange Jahre war er außerdem Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes.
Im Jahr 2015 und damit 19 Jahre nach seinem Abschied aus dem Amt des Aichacher Bürgermeisters verlieh ihm der Stadtrat einstimmig den Ehrentitel des Altbürgermeisters. Bei seiner Ehrung sagte er: „Ich habe nicht alles richtig gemacht, aber bestimmt nicht alles falsch.“Zwei Jahre später erhielt Hutzler aus den Händen des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland. Herrmann würdigte in seiner Laudatio, dass Hutzler sich in vielfältiger Weise große Verdienste um seine Heimatstadt erworben habe.
Hutzler übte und übt zahlreiche Ehrenämter aus. So ist er seit 1972 ununterbrochen Mitglied im Turnrat des TSV Aichach. Er ist Vorsitzender des „Vereins der ehemaligen Angehörigen des Öffentlichen Dienstes und deren Hinterbliebenen mit Sitz in der Kreisstadt Aichach“, kurz Ruheständler. In dieser Funktion organisiert er Veranstaltungen und Fahrten des Vereins.
14 Jahre lang gehörte er außerdem dem Anstaltsbeirat der Justizvollzugsanstalt Aichach an. Die Beiratsmitglieder wirken bei der Gestaltung des Vollzuges und bei der Betreuung der Gefangenen mit. Von 2000 bis 2011 war Hutzler Heimfürsprecher im Seniorenheim HeiligGeist-Spital in Aichach. Seit dem Jahr 2011 gibt es dort einen Heimbeirat, dessen Vorsitz Hutzler nach wie vor innehat. Der Heimbeirat ist das zentrale Mitwirkungsgremium der Einrichtung: Er nimmt unter anderem Anregungen und Beschwerden entgegen und wirkt bei der Förderung der Betreuungsqualität mit. Hutzler gehört außerdem zu den Gründungsmitgliedern der Aichacher Faschingsgesellschaft Paartalia.