Warum Wasser in Stotzard plötzlich so viel mehr kostet
Bürgerversammlung Einwohner des Aindlinger Ortsteils beklagen Preiserhöhung. Wo der Breitbandausbau verbessert werden soll
Aindling-Stotzard Wasser ist ein ausgesprochen wichtiges Gut. Die Preise für dieses Grundnahrungsmittel sind deutlich gestiegen. Das führt in vielen Gemeinden zu Unverständnis und Kritik, etwa bei der Bürgerversammlung am Dienstag im Gemeinschaftshaus in Stotzard. Dort empörte sich einer der gut 40 Besucher: „Ich finde das schon Wahnsinn.“Im knappen Dutzend war auch der Marktgemeinderat an diesem Abend präsent.
„Die DJK Stotzard wird eine Rechnung bekommen, die werden sich umschauen“, hieß es an diesem Abend. Bezieher von Wasser müssten nun 60 oder 70 Prozent mehr an den Wasserzweckverband Hardhofgruppe überweisen. Diese Aussagen wollten zwei Mitglieder des Gemeinderats Aindling, die auch dem Zweckverband angehören, in dieser Form nicht stehen lassen.
Peter Reich versicherte: „Ich habe mir das nicht leicht gemacht. Diese Entscheidung war nötig.“Dann führte er verschiedene Argumente an, etwa die Kosten für einen neuen Brunnen. Reich verwies darauf, dass er als Landwirt 2000 Kubikmeter Wasser für seine Tiere benötige. Die 1,50 Euro pro Kubikmeter, die nun erhoben werden, würden nicht das Ende darstellen.
Dem Aindlinger Bürgermeister Tomas Zinnecker ist aus eigener Erfahrung bekannt, wie sehr der Wasserpreis die Menschen bewegt. Er erinnerte daran, dass Filter, Schutzgebiete und Brunnen höhere Kosten zur Folge hätten: „Auch bei Kanalpreisen wird uns noch einiges blü- hen.“Josef Settele ist seit 34 Jahren Mitglied im Wasserzweckverband Hardhofgruppe: „Wir haben immer um einen Tiefbrunnen gekämpft.“Alle Bemühungen aber scheiterten an der Bayerischen Staatsregierung: „Unser Wasser kommt aus neun Metern Tiefe.“Nun stand das Gremium in Rehling vor der Frage: Schulden machen oder die Kosten auf die Bezieher von Wasser umlegen? Settele: „Mit der Wasserpreiserhöhung treffen wir alle.“
Es war insgesamt eine lebhafte Diskussion, in der viele Themen angesprochen wurden. Die Friedhofsmauer in Hausen sollte zusammen mit der Kirche renoviert werden, hieß es da beispielsweise. In puncto Breitbandausbau sollte in Hausen ebenso mehr getan werden wie auch beim Gemeinschaftshaus in Stotzard.
Ferner sei zu prüfen, ob in der Nähe der Kirche in Aindling ein Lastwagen parken darf, der etwa beim Weihnachtsmarkt als störend betrachtet werde. Mehrere Male wurde verlangt, man sollte auf Straßen in gefährlichen Kurven einen weißen Streifen anbringen, um die Sicherheit zu erhöhen. Hier zeigte sich Zinnecker skeptisch. Innerorts würde die Polizei da nicht mehr zustimmen.
Mit dem Eichenprozessionsspinner ist nicht zu spaßen. An einer He- cke im Siedlerweg in Gaulzhofen hat sich dieses Tier breitgemacht; Fachleute betonen, dass von ihm durchaus Gefahr ausgehen kann. Diese Anfrage kam für den Bürgermeister nicht überraschend: „Wir haben eine Liste mit Bäumen, die im Frühjahr behandelt werden. Da ist der Weg dabei.“
Beim Bushaus in Hausen sind die Glasleisten marode, hinten laufe bereits Wasser hinein. „Das wäre höchste Zeit“, gab Michael Balleis, Mitglied im Gemeinderat, zu bedenken. In der Verlängerung des Baumgartenwegs in Gaulzhofen sollten die dürren Äste an den Eichen auf Gemeindegrund entfernt werden, lautete eine weitere Anregung.
Nicht fehlen durfte eine Klage über Hundebesitzer, die nicht darauf achten, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner ordnungsgemäß zu entsorgen. „Die meisten Leute sind vernünftig“, sagte Zinnecker dazu. Über die Bestimmungen der Datenschutzgrundverordnung äußerte er sich wenig begeistert. Das Gesetz gelte für Riesen wie Amazon, Google und Facebook in gleicher Weise wie für kleine Handwerksbetriebe. Von Walter Krenz, dem Leiter der Geschäftsstelle in Aindling, war zu hören, dass man dort Daten abhängig vom Verwendungszweck und ihrem Einsatz entferne: „Es muss im Einzelfall geklärt und gelöscht werden.“
Eine Frage galt dem Standort für den neuen Kindergarten in Aindling. Wenn die Gemeinde das nachfolgende Grundstück am Marktanger erwerben kann, dann verfüge man über „Parkplätze ohne Ende“.
„Ich habe mir das nicht leicht gemacht. Diese Entscheidung war nötig.“
Gemeinderat Peter Reich