Pöttmes knackt die 7000-Einwohner-Marke
Bürgerversammlung Einwohnerzahlen in der Marktgemeinde erreichen einen neuen Spitzenwert. Eine Folge davon: Es fehlen Krippen- und Kindergartenplätze. Auch in der Schule gibt es einiges zu tun. Dafür gründet sich ein Arbeitskreis
Pöttmes Die Marktgemeinde Pöttmes hat im vergangenen Jahr die Marke von 7000 Einwohnern geknackt. Das verkündete Bürgermeister Franz Schindele am Donnerstagabend bei der Auftakt-Bürgerversammlung im Pöttmeser Rathaus. Ende vergangenen Jahres lebten 7084 Menschen in der Gemeinde. Schindele sprach von der „höchsten Einwohnerzahl, die jemals erreicht wurde“.
Die enorme Steigerung resultiere aus hohen Geburtenzahlen und gestiegenen Zuzügen, besonders von Familien. 82 Kinder kamen im vergangenen Jahr zur Welt – sechs mehr als im Vorjahr und ebenfalls ein neuer Höchststand. 67 Pöttmeser starben. Der Bevölkerungszuwachs wirkte sich mit 87 Personen vor allem im Kernort aus und dürfte auf die Ausweisung von Baugebieten in jüngster Vergangenheit zurückzuführen sein.
● Kinderbetreuung Obwohl die Gemeinde als Reaktion auf den Einwohnerzuwachs den Kinderhort erweitert sowie einen neuen Kindergarten gebaut hat und heuer einen Waldkindergarten in Handzell eröffnen will, sind die Kitas so gut wie voll. Von 348 Plätzen sind aktuell nur acht frei. Wie der Bürgermeister deutlich machte, „fehlen nach den aktuellen Anmeldungen für September [...] insbesondere Krippenund Kindergartenplätze“. Derzeit beschäftigten sich Verwaltung und Gemeinderat damit. Schindele: „Ich bin zuversichtlich, dass wir im Sinne der Kinder und Eltern eine annehmbare Lösung finden werden.“
Mit dem Bedarf an Kinderbetreuung steigen die Kosten. Nicht nur für den Bau oder Ausbau, sondern auch für das Personal. Schindele rechnete vor: Von 3,2 Millionen Euro Personalkosten, die die größte Ausgabe im Haushalt darstellen, macht das Kita-Personal 1,9 Millionen Euro und damit 60 Prozent aus. 68 Mitarbeiter des Marktes Pöttmes sind in den Kitas beschäftigt – 54 Prozent des gesamten Personals. ● Schule Sowohl bei den Kitas als auch bei der Schule gibt es Handlungsbedarf. Angesichts von 70 Schulanfängern gibt es hier momentan drei erste Klassen. Abgesehen von heuer werde die Grundschule in den nächsten Jahren gesichert dreizügig sein, versicherte Schindele.
Doch baulich muss einiges gemacht werden. So wurden Klassenzimmer mit Akustikdecken nachgerüstet, der Bauhof baute den nicht genutzten Physikraum zum Klassenzimmer um, zudem soll im Zuge der Umgestaltung des Pausenhofs nach wie vor ein behindertengerechter Eingang entstehen. Auch die Sanitäranlagen müssen saniert werden. Um all das unter einen Hut zu bringen und aufeinander abzustimmen, wurde ein Arbeitskreis Schule gegründet, in den alle Fraktionen des Gemeinderats eingebunden sind. Er soll sich auch mit den Folgen des sich abzeichnenden Anspruchs auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen auseinandersetzen.
● Asylbewerber und Ausländer Knapp 740 Ausländer aus 40 Ländern leben im Markt Pöttmes. Das ist rund ein Zehntel der hiesigen Bevölkerung. Die 80 hier aufgenommenen Asylbewerber machen circa ein Prozent der Bevölkerung aus. Bei über der Hälfte von ihnen sei der Asylantrag anerkannt worden, viele hätten einen Arbeitsplatz gefunden, teilte Schindele mit.
● Schulden Aufgrund zurückliegender und bevorstehender Großprojekte nahm die Gemeinde einen Kredit von anderthalb Millionen Euro auf. Ihre Schulden stiegen damit auf 4,4 Millionen Euro. Das entspricht einer Verschuldung von circa 660 Euro pro Einwohner. Vor zwei Jahren hatte sie bei 209 Euro, also nicht mal einem Drittel davon, gelegen. Schindele sagte, die Gemeinde werde „die Kredite zeitnah zurückzahlen“Daher sei die Tilgungsrate entsprechend hoch.
● Geplante Projekte Er kündigte an, die Gemeinde werde die Planungen für den Straßenausbau mit Radweg von Pöttmes nach Kühnhausen, von Willprechtszell (Petersdorf) nach Heimpersdorf (Baar) und für die Umgehung von Gundelsdorf mit dem Staatlichen Bauamt vorantrei-
Zudem werde heuer vom Staatlichen Bauamt die Schrobenhausener Straße saniert.
Dabei würden die Gehwege erneuert und es werde geprüft, ob eine
Verbesserung für Fußgänger, Radler und die Einfahrt zum EdekaMarkt möglich sei. Die Bauarbeiten sollen nach dem Volksfest starten. Für den Ausbau der Schwedenstraben.
ße werde heuer der Kanal untersucht. Wie berichtet, muss der Lamprechtsbach bei der Schießstatt in Pöttmes für rund 200000 Euro neu verrohrt werden.