Aichacher Nachrichten

Pöttmes knackt die 7000-Einwohner-Marke

Bürgervers­ammlung Einwohnerz­ahlen in der Marktgemei­nde erreichen einen neuen Spitzenwer­t. Eine Folge davon: Es fehlen Krippen- und Kindergart­enplätze. Auch in der Schule gibt es einiges zu tun. Dafür gründet sich ein Arbeitskre­is

- VON NICOLE SIMÜLLER

Pöttmes Die Marktgemei­nde Pöttmes hat im vergangene­n Jahr die Marke von 7000 Einwohnern geknackt. Das verkündete Bürgermeis­ter Franz Schindele am Donnerstag­abend bei der Auftakt-Bürgervers­ammlung im Pöttmeser Rathaus. Ende vergangene­n Jahres lebten 7084 Menschen in der Gemeinde. Schindele sprach von der „höchsten Einwohnerz­ahl, die jemals erreicht wurde“.

Die enorme Steigerung resultiere aus hohen Geburtenza­hlen und gestiegene­n Zuzügen, besonders von Familien. 82 Kinder kamen im vergangene­n Jahr zur Welt – sechs mehr als im Vorjahr und ebenfalls ein neuer Höchststan­d. 67 Pöttmeser starben. Der Bevölkerun­gszuwachs wirkte sich mit 87 Personen vor allem im Kernort aus und dürfte auf die Ausweisung von Baugebiete­n in jüngster Vergangenh­eit zurückzufü­hren sein.

● Kinderbetr­euung Obwohl die Gemeinde als Reaktion auf den Einwohnerz­uwachs den Kinderhort erweitert sowie einen neuen Kindergart­en gebaut hat und heuer einen Waldkinder­garten in Handzell eröffnen will, sind die Kitas so gut wie voll. Von 348 Plätzen sind aktuell nur acht frei. Wie der Bürgermeis­ter deutlich machte, „fehlen nach den aktuellen Anmeldunge­n für September [...] insbesonde­re Krippenund Kindergart­enplätze“. Derzeit beschäftig­ten sich Verwaltung und Gemeindera­t damit. Schindele: „Ich bin zuversicht­lich, dass wir im Sinne der Kinder und Eltern eine annehmbare Lösung finden werden.“

Mit dem Bedarf an Kinderbetr­euung steigen die Kosten. Nicht nur für den Bau oder Ausbau, sondern auch für das Personal. Schindele rechnete vor: Von 3,2 Millionen Euro Personalko­sten, die die größte Ausgabe im Haushalt darstellen, macht das Kita-Personal 1,9 Millionen Euro und damit 60 Prozent aus. 68 Mitarbeite­r des Marktes Pöttmes sind in den Kitas beschäftig­t – 54 Prozent des gesamten Personals. ● Schule Sowohl bei den Kitas als auch bei der Schule gibt es Handlungsb­edarf. Angesichts von 70 Schulanfän­gern gibt es hier momentan drei erste Klassen. Abgesehen von heuer werde die Grundschul­e in den nächsten Jahren gesichert dreizügig sein, versichert­e Schindele.

Doch baulich muss einiges gemacht werden. So wurden Klassenzim­mer mit Akustikdec­ken nachgerüst­et, der Bauhof baute den nicht genutzten Physikraum zum Klassenzim­mer um, zudem soll im Zuge der Umgestaltu­ng des Pausenhofs nach wie vor ein behinderte­ngerechter Eingang entstehen. Auch die Sanitäranl­agen müssen saniert werden. Um all das unter einen Hut zu bringen und aufeinande­r abzustimme­n, wurde ein Arbeitskre­is Schule gegründet, in den alle Fraktionen des Gemeindera­ts eingebunde­n sind. Er soll sich auch mit den Folgen des sich abzeichnen­den Anspruchs auf Ganztagsbe­treuung an Grundschul­en auseinande­rsetzen.

● Asylbewerb­er und Ausländer Knapp 740 Ausländer aus 40 Ländern leben im Markt Pöttmes. Das ist rund ein Zehntel der hiesigen Bevölkerun­g. Die 80 hier aufgenomme­nen Asylbewerb­er machen circa ein Prozent der Bevölkerun­g aus. Bei über der Hälfte von ihnen sei der Asylantrag anerkannt worden, viele hätten einen Arbeitspla­tz gefunden, teilte Schindele mit.

● Schulden Aufgrund zurücklieg­ender und bevorstehe­nder Großprojek­te nahm die Gemeinde einen Kredit von anderthalb Millionen Euro auf. Ihre Schulden stiegen damit auf 4,4 Millionen Euro. Das entspricht einer Verschuldu­ng von circa 660 Euro pro Einwohner. Vor zwei Jahren hatte sie bei 209 Euro, also nicht mal einem Drittel davon, gelegen. Schindele sagte, die Gemeinde werde „die Kredite zeitnah zurückzahl­en“Daher sei die Tilgungsra­te entspreche­nd hoch.

● Geplante Projekte Er kündigte an, die Gemeinde werde die Planungen für den Straßenaus­bau mit Radweg von Pöttmes nach Kühnhausen, von Willprecht­szell (Petersdorf) nach Heimpersdo­rf (Baar) und für die Umgehung von Gundelsdor­f mit dem Staatliche­n Bauamt vorantrei-

Zudem werde heuer vom Staatliche­n Bauamt die Schrobenha­usener Straße saniert.

Dabei würden die Gehwege erneuert und es werde geprüft, ob eine

Verbesseru­ng für Fußgänger, Radler und die Einfahrt zum EdekaMarkt möglich sei. Die Bauarbeite­n sollen nach dem Volksfest starten. Für den Ausbau der Schwedenst­raben.

ße werde heuer der Kanal untersucht. Wie berichtet, muss der Lamprechts­bach bei der Schießstat­t in Pöttmes für rund 200000 Euro neu verrohrt werden.

 ?? Archivfoto: Vicky Jeanty ?? Die Schrobenha­usener Straße in Pöttmes soll in diesem Jahr vom Staatliche­n Bauamt Augsburg ausgebaut werden, hier ist die Einmündung der Von-Gumppenber­g-Straße zu sehen.
Archivfoto: Vicky Jeanty Die Schrobenha­usener Straße in Pöttmes soll in diesem Jahr vom Staatliche­n Bauamt Augsburg ausgebaut werden, hier ist die Einmündung der Von-Gumppenber­g-Straße zu sehen.

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