Online-Petition für Trinkwasser in Pöttmes
Initiative will geplante Kiesgrube bei Ebenried verhindern
Pöttmes-Ebenried Eine geplante Kiesgrube im Ebenrieder Forst zwischen Stuben und Wagesenberg stößt im Markt Pöttmes auf Protest. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV), Bund Naturschutz (BN) sowie der Verein für Landschaftspflege & Artenschutz in Bayern haben eine Internet-Petition gestartet, um die Grube zu verhindern. Auf einem Flugblatt, das diese Woche in der Gemeinde verteilt wurde, heißt es, der Kiesabbau gefährde das Trinkwasser, da er oberhalb des Trinkwasserbrunnens geplant sei. Der Bürgermeister wird aufgefordert, die Ämter in die Pflicht zu nehmen.
Die endgültige Entscheidung fällt das Landratsamt. Der Gemeinderat hatte die Kiesgrube vor fast zwei Jahren einstimmig abgelehnt – aus Sorge ums Trinkwasser. Landschaftsarchitekt Hans Brugger sagte im April 2017, verfüllt würden nur unbelastetes oder gering belastetes Material. Die Laufzeit für Abbau und Rekultivierung betrüge 20 Jahre. Die Grube könne den Behörden zufolge unter Auflagen genehmigt werden. Das Wasserwirtschaftsamt wollte ein Restrisiko fürs Grundwasser nicht ausschließen, betonte aber, diese Einschätzung sei vorläufig. Bürgermeister Franz Schindele sieht sich laut eigener Aussage zu Unrecht im Fokus, nachdem die Räte die Grube abgelehnt haben. In das weitere Genehmigungsverfahren ist die Gemeinde nicht eingebunden.
Stefan Höpfel, Vorsitzender der LBV-Kreisgruppe, will die Initiative als Unterstützung für Schindele verstanden wissen. Und als Appell, er solle im Landratsamt die ablehnende Haltung der Gemeinde unterstreichen. Zwar seien Untere Naturschutzbehörde und Wasserwirtschaftsamt die Fachleute. Doch „wir hegen den Verdacht, dass es bessere Messpunkte gegeben hätte“, als die, die ausgewählt wurden, so Höpfel. Er beruft sich auf zwei Gutachten von Fachbüros, die ein Risiko fürs Trinkwasser nicht ausschließen.
Bis Ende April wollen die Initiatoren unter petition.ebenriederforst.de 500 Unterschriften sammeln und sie der Regierung von Schwaben übergeben. Die Petition war gestern nach Redaktionsschluss auch Thema bei der Bürgerversammlung in Pöttmes.