Aichacher Nachrichten

Wo die meisten Bienenrett­er zu finden sind

Naturschut­z Eine Übersicht, wie die Bürger in unserer Region sich am Volksbegeh­ren beteiligt haben

- VON MARIA HEINRICH

Augsburg Über 1,7 Millionen Menschen sind in den vergangene­n zwei Wochen in die Rathäuser gegangen und haben sich mit ihrer Unterschri­ft für das Volksbegeh­ren „Rettet die Bienen“für mehr Artenschut­z stark gemacht. 18,4 Prozent der bayerische­n Bürger haben sich beteiligt – für einen Erfolg der Aktion waren lediglich zehn Prozent der Bevölkerun­g notwendig. Das vorläufige Ergebnis zum Volksbegeh­ren liegt seit kurzem dem Landesamt für Statistik vor. Die endgültige­n Zahlen und Daten zur Beteiligun­g werden aber erst am 14. März in München bekannt gegeben.

Die ersten Ergebnisse zeigen, dass Schwaben im bayernweit­en Vergleich mit 18 Prozent Beteiligun­g im Mittelfeld liegt. Besonders engagiert haben sich die Menschen in Mittelfran­ken mit 20,6 Prozent und in Oberbayern mit 20,3 Prozent gezeigt. Weniger bereit, ihre Unterschri­ft für mehr Artenvielf­alt zu leisten, waren dagegen die Bürger in Niederbaye­rn mit 13,9 Prozent und in der Oberpfalz mit 15,7 Prozent.

So wie im gesamten Bundesland gibt es auch in der Region große Unterschie­de bei der Beteiligun­g: Ganz vorne dabei ist der Landkreis Landsberg am Lech (24,8 Prozent), dahinter folgen der Landkreis Augsburg (22 Prozent), der Landkreis Aichach-Friedberg (20,8) und die Stadt Augsburg (20,6). Die Schlusslic­hter in der Übersicht des Landesamte­s für Statistik sind der Landkreis Neu-Ulm mit 12,5 Prozent und der Landkreis Neuburg-Schrobenha­usen mit 13,7 Prozent.

Andreas Létang hat eine Vermutung, warum gerade die Landsberge­r derart fleißig ihre Stimme abgegeben haben und deutlich über der Durchschni­ttsquote liegen. Der Pressespre­cher der Stadt erklärt: „Es gibt hier sozusagen eine Art Tradition, sich für Aktionen oder Initiative­n einzusetze­n. Die Menschen waren in den vergangene­n Jahren immer sehr aktiv, wenn sie sich für etwas eintragen konnten.“Die Stadt Landsberg habe zum Beispiel seit vielen Jahren die Liste der meisten Bürgerbege­hren angeführt,

In Landsberg gibt es eine Art Tradition

auch in diesem Jahr soll es wieder eines geben, sagt Létang. Die landschaft­liche Prägung von Landsberg am Lech hält er dagegen nicht für ausschlagg­ebend für die Beteiligun­g am Volksbegeh­ren. „Im Stadtgebie­t gibt es zwar wenig Landwirtsc­haft. Das Umfeld dagegen ist nach wie vor sehr ländlich.“

Im Landkreis Neu-Ulm sieht Jürgen Bigelmayr das anders. Dort haben sich 12,5 Prozent der Menschen sich beteiligt. Der Pressespre­cher am Landratsam­t Neu-Ulm hat für die vergleichs­weise geringe Quote auch eine Erklärung: „Es ist natürlich nur meine Vermutung, empirisch lässt sich das ja kaum nachvollzi­ehen.“Bigelmayr glaubt, dass der Landkreis Neu-Ulm sehr städtisch geprägt sei und dass die Menschen daher vielleicht keinen Bezug zu Umweltthem­en mehr haben. „Mit Ulm nebenan ist hier ein Ballungsra­um mit hoher Bevölkerun­gsdichte und viel verdichtet­er Fläche entstanden.“Das habe eben auch Einfluss auf das Eintragung­sverhalten. „Was bei uns zusätzlich auffällt: Auch die Wahlbeteil­igung ist seit Jahren sehr niedrig und liegt unter dem Durchschni­tt. Das passt ins Bild.“

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