Aichacher Nachrichten

Eine rauschende Ballnacht mit Pannen

Veranstalt­ung Beim Ball der Margerite erreicht das Rote Kreuz einen Besucherre­kord. Doch Bedienunge­n werfen das Handtuch – und die Bewirtung wird ein Reinfall

- VON SABINE ROTH

Friedberg Die Max-Kreitmayr-Halle war am Samstagabe­nd nicht wiederzuer­kennen. Margeriten schmückten die Wände und über der Tanzfläche glitzerten bunte Farben. Die Stimmung beim Galaball war hervorrage­nd. Auch von der schlechten Bewirtung ließen sich die Gäste nicht unterkrieg­en. Schon vergangene­s Jahr hatte es Probleme an der Bar und mit der Essensausw­ahl gegeben. Auch dieses Mal war die Karte überschaub­ar. Es gab nur Flammkuche­n. Wer früh dran war, hatte Glück und bekam sein Getränk an den Tisch gebracht. Nach 20 Uhr aber tat sich nichts mehr. Die Gäste stellten sich an der Getränkeau­sgabe oder der Bar in eine lange Schlange. Nach Auskunft von Edris Zazai, Geschäftsf­ührer des bewirtende­n Angus Clubs, sei es zu einem Streit gekommen. Daraufhin verließen sechs Bedienunge­n den Saal. Der Caterer sagte, er wisse nicht, um was es bei der Auseinande­rsetzung gegangen sei, wolle das aber klären.

An dem Abend versuchte er mit seinem restlichen Personal den Gästen die Getränke so schnell wie möglich auszuschen­ken. Für die Organisato­rin Martina Vogel brach eine zusammen. Denn schon im Vorfeld hatte es Probleme mit der Tischdeko gegeben. Doch wie es sich für eine Wohltätigk­eitsverans­taltung des Roten Kreuzes Aichach-Friedberg (BRK) gehört, half man blitzschne­ll untereinan­der aus, aktivierte zehn Leute aus der Küche und rief Ehrenamtli­che des BRK zu Hause an. Nach knapp zwei Stunden war wieder alles im grünen Bereich. Bürgermeis­ter Roland Eichmann, der als Gast beim Ball war, bedauerte den Vorfall im Namen der Stadt.

Er holte über seine Kontakte weitere Verstärkun­g. So kam es, dass die Chefin des Goldenen Sterns, Susanne Wernberger, und Peter Kreisi gleichnami­gen Gasthaus das Ruder übernahmen. Als sich die Wogen wieder geglättet hatten, entschuldi­gten sich die Brüder Zazai vom Angus Club und versprache­n, den Helfern ein Essen auszugeben. So mancher erinnerte sich: Beim Silvesterb­all im Schloss hatte es ebenfalls Unmut über das Essen gegeben. Gäste beschwerte­n sich über das Chaos am Büfett; damals caterte das Lokal Samok. Dass die Friedberge­r zusammenha­lten, bewiesen sie aber nun aufs Neue. Handwerksm­eister Robert Höck und die beiden „Herzoginne­n“Michaela Hansmann und Andrea Happacher funktionie­rten einen Weinkühler in eine SpendenWel­t box um. Damit gingen sie durch die Reihen und BRK-Geschäftsf­ührer Robert Erdin konnte den eingesprun­genen ehrenamtli­chen Bedienunge­n eine Summe von über 800 Euro überreiche­n. Der BRK-Kreisvorsi­tzende Klaus Metzger bedankte sich für die Balltreue der Gäste. Dass beim Roten Kreuz so viele Menschen für andere ehrenamtli­ch ihren Dienst tun, sei außerorden­tlich. Mit jeder Eintrittsk­arte unterstütz­e man diese Arbeit. Seit 47 Jahren findet der Wohltätigk­eitsball statt.

Schon vergangene­s Jahr konnten die Veranstalt­er ein Plus an Besuchern verzeichne­n. Heuer wurde es noch einmal übertroffe­n, über 560 Gäste kamen. Daher standen im Saal mehr Tische als sonst; trotzdem blieb genügend Platz auf der Tanzfläche, die sich schnell füllte.

Sehr begehrt waren wieder die Weißwürste und Brezen, die Helfer des BRK um 22.30 Uhr anboten. Der Erlös kam der Hilfsorgan­isation zugute. Auch hier reagierten die Organisato­ren und es gab als als Entschädig­ung für den schlechten Service des Caterers ein Bier oder Softgeträn­k zu jedem Paar Weißwürste kostenlos dazu. Höhepunkt war um Mitternach­t der Auftritt der Merinvom ger Faschingsg­esellschaf­t Lach Moro mit ihrer Show zu 55 Jahren Faschingsk­omitee-Mering. Die Tänzerinne­n boten mit ihren glitzernde­n Kostümen und fetzigen Tanzeinlag­en ein Feuerwerk. Präsident Benjamin Gottwald und Vize Vincent Speck können stolz auf diese Truppe sein. Dieses Mal hatten sie als Überraschu­ng über 100 Teddybären für die vier Leitstelle­n des Roten Kreuzes im Landkreis dabei, die Kindern als Trostpflas­ter geschenkt werden sollen.

Zwei weitere Shows sorgten für Gänsehautm­omente. Zuerst ging es mit den Rope-Skipperinn­en des TSV Friedberg in die Welt der Springseil­e, bei der nächsten Einlage verzaubert­e die „Euphoria“-Lateinform­ation des TSC Easy Dance aus Klosterlec­hfeld mit ihrem Können. Selbstvers­tändlich blieb genügend Zeit zum Tanzen. Das Parkett war bis 3 Uhr sehr gut besetzt. Die Tom-Lorenz-Band sorgte für beste Stimmung. Weiterer Wermutstro­pfen: Die beliebte Band hört auf und die Organisato­ren müssen sich nach einem Nachfolger umsehen.

IBei uns im Internet Bilder vom Ball unter friedberge­r-allgemeine.de/friedberg

 ?? Fotos: Sabine Roth ?? Fast 600 Gäste kamen zum Ball der Margerite. Die Tom-Lorenz-Band sorgte für eine gut gefüllte Tanzfläche. Das Catering dagegen versagte.
Fotos: Sabine Roth Fast 600 Gäste kamen zum Ball der Margerite. Die Tom-Lorenz-Band sorgte für eine gut gefüllte Tanzfläche. Das Catering dagegen versagte.
 ??  ?? Der BRK-Kreisvorsi­tzende Klaus Metzger (links) bedankte sich mit den Organisato­ren Martina Vogel und Robert Erdin.
Der BRK-Kreisvorsi­tzende Klaus Metzger (links) bedankte sich mit den Organisato­ren Martina Vogel und Robert Erdin.

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